GAME 2012 startete mit einem Empfang im Kieler Rathaus. Der stellvertretende Stadtpräsident Rainer Tschorn (Mitte) begrüßte die Teilnehmer aus sechs Nationen in der Landeshauptstadt. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Warum sind Invasoren resistenter?

Kieler Forschungs- und Studienprogramm GAME startet ins zehnte Projekt

07.03.2012/Kiel. Das Studien- und Forschungsprogramm GAME am GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kielstartet ins zehnte Jahr. Junge Wissenschaftler aus sechs Nationen beschäftigen sich in einem globalen Experiment mit invasiven Arten.

Die amerikanische Rippenqualle im Schwarzen Meer, die pazifische Auster in der Nordsee – immer wieder sorgen einzelne Arten, die fremde Ökosysteme besetzen und dort heimische Arten verdrängen, für Schlagzeilen. Doch im Vergleich zur Gesamtzahl der Organismen, die täglich im Ballastwasser von Schiffen oder als Bewuchs an deren Rümpfen über die Weltmeere transportiert werden, ist die Zahl der erfolgreichen Invasoren sehr gering. Warum das so ist, untersucht das internationale Forschungs- und Studienprogramm GAME (Globaler Ansatz durch Modulare Experimente) seit einigen Jahren in mehreren Einzelschritten. 

Versuche, die GAME-Teilnehmer 2009 durchgeführt haben, zeigten, dass  Populationen einer Art, die sich in einer neuen Heimat vermehren konnten, robuster gegenüber Umweltstress sind, als Populationen der gleichen Art, die in der angestammten Umwelt leben. 2012 wollen zehn Studenten aus Deutschland, Finnland, Indonesien, Brasilien, Portugal und Chile mit Versuchen rund um den Globus herausfinden, ob die Bedingungen während des meist unfreiwilligen Transports der Organismen den Erfolg oder Misserfolg einer späteren Bioinvasion mitentscheiden. Es ist das insgesamt zehnte GAME-Projekt, für das sich die Teilnehmer seit dieser Woche am GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel vorbereiten. 


Zu den ersten Höhepunkten für die GAME-Studierenden gehörte heute ein Empfang beim Kiels stellvertretendem Stadtpräsidenten Rainer Tschorn.. „GAME ist ein einmaliges Programm. Seit über zehn Jahren bringt es deutsche und ausländische Studierende zusammen, um spannenden ökologischen Fragen nachzugehen. Wir freuen uns, dass Kiel im Zentrum dieses Netzwerkes steht“, sagte Tschorn und wünschte den Teilnehmern neben der Arbeit auch schöne Tage in der Landeshauptstadt.


Noch bis Ende März lernen die Studierenden, die im Rahmen von GAME auch ihre Diplom- beziehungsweise Masterarbeiten schreiben, am GEOMAR zunächst Grundlagen des Versuchsaufbaus kennen und erarbeiten die genaue wissenschaftlichen Fragestellung des Projekts. Dann reisen sie in Zweier-Teams, bestehend aus einem deutschen und einem ausländischen Studenten, in die jeweiligen Partnerländer. Während der praktischen Versuchsphase werden sie dort von erfahrenen Wissenschaftlern der Partnerinstitute betreut. 

Im September und Oktober kehren alle Teilnehmer zurück ans GEOMAR in Kiel, um gemeinsam die Ergebnisse der Versuche auszuwerten. „Wir hoffen dann, mit GAME einen weiteren wichtigen Beitrag zum Verständnis mariner Invasionsprozesse zu leisten und den Teilnehmern gleichzeitig einen gute Ausgangsbasis für die weitere Karriere zu geben“, sagt der Programm-Koordinator Dr. Mark Lenz vom GEOMAR.

Lenz dankte auch noch einmal den Sponsoren, die als Paten die Stipendien der einzelnen Teilnehmer finanzieren. In diesem Jahr sind, neben dem GEOMAR selbst, die Kieler Firma Hydro-Bios, die spezielle Geräte für Ozeanographie, Limnologie und Hydrobiologie herstellt, die Firma Sea&Sun Technology aus Trappenkamp, die Umwelttechnik wie zum Beispiel hochsensible Sensoren zur Überwachung der Wasserqualität fertigt, die Stiftung Okeanos „Stiftung für das Meer“ aus Darmstadt, die Lighthouse Foundation aus Kiel beziehungsweise Hamburg, die Hans-Sauer-Stiftung aus Bayern, die Stiftung Mercator aus Essen sowie die mare Verlag GmbH von Nikolaus Gelpke dabei. 

 

Bildmaterial in höherer Auflösung:

GAME 2012 startete mit einem Empfang im Kieler Rathaus. Der stellvertretende Stadtpräsident Rainer Tschorn (Mitte) begrüßte die Teilnehmer aus sechs Nationen in der Landeshauptstadt. Foto: J. Steffen, GEOMAR

 

Kontakt:

Dr. Mark Lenz (GEOMAR, GAME-Koordinator), Tel.: 0431 600 4576, mlenz(at)geomar.de

Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600 2811, jsteffen(at)geomar.de

 

Weitere Informationen über das Programm auf der GAME-Internetseite

 

GAME 2012 startete mit einem Empfang im Kieler Rathaus. Der stellvertretende Stadtpräsident Rainer Tschorn (Mitte) begrüßte die Teilnehmer aus sechs Nationen in der Landeshauptstadt. Foto: J. Steffen, GEOMAR
GAME 2012 startete mit einem Empfang im Kieler Rathaus. Der stellvertretende Stadtpräsident Rainer Tschorn (Mitte) begrüßte die Teilnehmer aus sechs Nationen in der Landeshauptstadt. Foto: J. Steffen, GEOMAR