Werner Heisenberg-Medaille für Wolf-Christian Dullo
31.03.2011/Kiel. Normalerweise entscheidet Prof. Dr. Wolf-Christian Dullo vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) gemeinsam mit Wissenschaftler-Kollegen über die Vergabe der renommierten Stipendien der Alexander von Humboldt-Stiftung. Doch in der letzten Sitzung des Auswahlgremiums wurde der Meeresgeologe selbst ausgezeichnet. Für seine Verdienste um die Förderung der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit erhielt er in Bamberg die Werner Heisenberg-Medaille. Für den 56-Jährigen ist dies zugleich der Anlass, sich aus der Jury zurückzuziehen.
„Nach neun Jahren ist es Zeit, dass andere an die Reihe kommen“, sagt Prof. Dullo ein wenig wehmütig. Die Gremiumstreffen im Frühjahr und im Herbst, bei denen etwa 70 Anträge bearbeitet wurden, hat er stets genossen. „In keiner anderen Organisation erlebt man innerhalb eines Tages eine so breite Wissenschaftskultur. Physiker, Germanisten, Juristen und Vertreter vieler weiterer Fachrichtungen diskutieren auf hohem Niveau über die Bewerber. Das war immer ein sehr spannender Austausch.“
Wolf-Christian Dullo arbeitet zukünftig als Gutachter weiter für die Humboldt-Stiftung. „Es ist mir nach wie vor wichtig, Forschern aus dem Ausland über den Humboldt-Forschungspreis und den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis die Arbeit in Deutschland zu ermöglichen. Denn auf diese Weise signalisieren wir, dass Deutschland ein attraktiver Wissenschaftsstandort ist.“
Wolf-Christian Dullo kam 1991 als Professor für Paläo-Ozeanografie nach Kiel. 1996 wurde er stellvertretender Direktor des GEOMAR, von 1999 bis zum Zusammenschluss mit dem Institut für Meereskunde 2004 leitete er das Institut. Nachdem er 2002 den Förderpreis für deutsche Wissenschaftler im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhalten hatte, bat ihn die Humboldt-Stiftung in ihr Auswahlgremium. 2004 wurde Dullo außerdem in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.
Die Werner Heisenberg-Medaille ist nach dem renommierten deutschen Physiker benannt, der die Humboldt-Stiftung als erster Präsident von 1953 bis 1975 leitete.