Teilnehmer:innen der Auftaktveranstaltung zum interdisziplinären Projekt WHIRLS. Foto: Markus Scheinert, GEOMAR

Die führenden Wisesnschaftler:innen Sarah Fawcett, Seb Swart und Sabrina Speich (von links nach rechts) präsentieren im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum interdisziplinären ERC-Synergy Grant Project WHIRLS. Foto: Markus Scheinert, GEOMAR

Wie beeinflussen kleinräumige Ozeanwirbel unser Klima und Ökosysteme?

Auftaktveranstaltung zum interdisziplinären ERC-Synergy Grant Projekt WHIRLS

10.06.2024/Kiel. Kleinräumige Ozeanwirbel beeinflussen das Klima und die marinen Ökosysteme, indem sie Nährstoffe und Wärme im Ozean verteilen. Außerdem spielen sie eine wichtige Rolle für den Austausch von Kohlendioxid zwischen dem Ozean und der Atmosphäre. Mit einem Auftakttreffen ist jetzt das interdisziplinäre Projekt WHIRLS am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gestartet. Das vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) mit einem Synergy Grant geförderte Projekt bündelt die Expertise in den Bereichen Physikalische Ozeanographie, Atmosphären-Ozean-Wechselwirkungen, Biogeochemie und des ozeanischen Bioms, um die Auswirkungen der kleinräumigen Ozeanwirbel auf Klima und Ökosysteme zu entschlüsseln.

Am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ist vom 3. bis 5. Juni das Projekt WHIRLS (englisch für Wirbel) mit einem Kick-off Meeting gestartet. Das interdisziplinär angelegte Projekt wird mit einem Synergy Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) gefördert. Das Auftakttreffen war für die WHIRLS-Partner und die wachsende Gemeinschaft der Startschuss für die gemeinsame Erforschung der Auswirkungen von kleinräumigen Ozeanwirbeln auf Klima und Ökosysteme.

„Die Ergebnisse von WHIRLS werden uns helfen, die großräumigen Auswirkungen dieser kleinen Wirbel zu verstehen und damit Klimamodelle zu verbessern“, sagt Professor Dr. Arne Biastoch, Ozeanmodellierer am GEOMAR und Koordinator von WHIRLS. Ihr Auftakttreffen sei der Beginn einer gemeinsamen interdisziplinären Reise gewesen, betonen die führenden Wissenschaftler:innen von WHIRLS, Professorin Dr. Sabrina Speich (Ecole normale supérieure-PSL, Frankreich), Professor Dr. Sebastiaan Swart (Göteborgs Universitet, Schweden) und Professorin Dr. Sarah Fawcett (University of Cape Town, Südafrika).

Das Treffen wurde im Hybrid-Format organisiert, um eine kurzfristige, nachhaltige und zweckmäßige Teilnahme und Beteiligung an WHIRLS auch virtuell zu ermöglichen. Teilnehmende auch aus weiteren Ländern wie den Vereinigten Staaten, Norwegen und Italien, die sich mit der Atmosphären-Ozean-Wechselwirkung, Biogeochemie, ozeanischen Biomen und Ozeandynamik und -modellierung beschäftigen, kamen zusammen, um die nächsten strategischen Schritte von WHIRLS im Hinblick auf die Gesamtziele zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen die Planung der großen schiffsgestützten Kampagne im Kapbecken um Südafrika im Jahr 2026 und das gemeinsam entworfene numerische Modellkonzept.

Gemeinsam mit der WHIRLS-Gemeinschaft diskutierten Teilnehmende der vier WHIRLS-Partner GEOMAR, Ecole normale supérieure-PSL, Universität Göteborg und Universität Kapstadt konkrete Schritte für die Beobachtungs- und Modellierungsstrategien. Da im Rahmen von WHIRLS eine große Menge an Daten unterschiedlicher Art generiert wird, sei es durch die Projektaufgaben von WHIRLS oder in der Zusammenarbeit mit Partnern, lag ein Schwerpunkt des Treffens auf dem Datenmanagement.

Das Projekt wird während seiner Laufzeit mindestens elf Doktorand:innen, acht Post-Doktorand:innen sowie eine Reihe von Masterstudent:innen ausbilden. Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war daher die interdisziplinäre Einbindung von Nachwuchswissenschaftler:innen in WHIRLS, um einen gegenseitigen Nutzen zu gewährleisten. WHIRLS hat eine Laufzeit von sechs Jahren und verfügt über ein Gesamtbudget von knapp 12 Millionen Euro.

Hintergrund: ERC-Synergy Grant

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) wurde 2007 von der Europäischen Union gegründet und ist die wichtigste europäische Organisation zur Förderung exzellenter Pionierforschung. Die ERC-Synergy Grants für Projekte, die Fachwissen mehrerer Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Bereichen kombinieren, unterstützen die Zusammenarbeit von Forschenden, die gemeinsam ehrgeizige Fragestellungen angehen, die von den einzelnen Beteiligten und ihren Teams allein nicht gelöst werden könnten. Diese Projekte ermöglichen wesentliche Fortschritte an den Grenzen des Wissens, zum Beispiel durch die gegenseitige Befruchtung von Wissenschaftsgebieten oder durch neue, auch unkonventionelle Forschungsansätze, Methoden und Techniken.

Mehrere Personen stehen auf einem dunkeln Teppich in einer Spirale angeordnet. Sie schauen nach oben zur Kamera.

Teilnehmer:innen der Auftaktveranstaltung zum interdisziplinären Projekt WHIRLS. Foto: Markus Scheinert, GEOMAR

Drei Personen stehen vor einem Bildschirm und präsentieren etwas.

Die führenden Wisesnschaftler:innen Sarah Fawcett, Seb Swart und Sabrina Speich (von links nach rechts) präsentieren im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum interdisziplinären ERC-Synergy Grant Project WHIRLS. Foto: Markus Scheinert, GEOMAR