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Forschungsschiff Maria S. Merian. Foto: Toralf Heene, IOW
Temperatur- und Phytoplanktonverteilung von der offenen See (links) bis zur Küste Perus (rechts). Das kalte Wasser an der Küste stellt ein typisches Auftriebssignal dar (Kasten rechts oben). Graphik: Volker Mohrholz / IOW
Küstenauftriebsgebiete. Diese besonders artenreichen Zonen liegen im Bereich von großen, parallel zur Küste verlaufenden Meeresströmungen. Im Südostatlantik ist das der Benguelastrom, im Nordostatlantik der Kanarenstrom und im Südostpazifik der Humboldtstrom. Passatwinde treiben die Wassermassen jeweils Richtung Äquator. Die Erdrotation sorgt dafür, dass sich oberflächennahes Wasser von der Küste weg bewegt. Dies zieht kaltes, nährstoffreiches Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche, das so die biologische Produktion antreibt.

Wie Wasser aus der Tiefe das Leben fördert

Umfangreiches Programm zu Küstenauftriebsgebieten startet mit Expedition in den Ostpazifik

Sie nehmen zwar nur knapp zwei Prozent der Fläche der Ozeane ein, doch die großen Küstenauftriebsgebiete an den östlichen Rändern des Pazifiks und des Atlantiks gehören zu den biologisch produktivsten Meeresgebieten überhaupt. Sie liefern 20 Prozent der weltweiten Fischereierträge und besitzen so eine enorme Bedeutung für die angrenzenden Länder sowie für die gesamte Welternährung.

Besonders produktiv ist das Gebiet im Bereich des Humboldtstroms vor der Küste Perus. Dort war von Dezember 2018 bis Januar 2019 das deutsche Forschungsschiff MARIA S. MERIAN unter Fahrtleitung der Universität Bremen im Einsatz. Das Team der Expedition MSM80 ist für das Forschungsprojekt CUSCO der Frage nachgegangen, wie genau der Auftrieb von Tiefenwasser in der Region das Leben an der Oberfläche beeinflusst. „Wir wollen besser verstehen, wie das Ökosystem reagiert, wenn sich der Auftrieb bedingt durch den Klimawandel verändert“, sagt CUSCO-Koordinator Professor Ulf Riebesell vom GEOMAR. Die Fülle des Lebens vor der Küste Perus konnten die Fahrteilnehmerinnen und Fahrtteilnehmer von MSM80 auf den ersten Blick erkennen. „Wir haben zahlreiche Schwärme von fliegenden Fischen, Tintenfischen, sowie Schulen von Walen und Delfinen gesehen“, berichtet Dr. Allanah Paul vom GEOMAR
Sie und sechs weitere Kolleginnen und Kollegen vom GEOMAR haben sich während MSM80 aber vor allem mit dem Phytoplankton beschäftigt. Es bildet die Basis des Nahrungsnetzes und spielt in vielen Stoffkreisläufen eine wichtige Rolle. Dafür hat das Team eine Vielzahl an Proben gewonnen und an Bord Experimente zur Nährstoffumsetzung durchgeführt. Außerdem kam der Underwater Vision Profiler zum Einsatz, ein Spezialgerät, das optisch die Verteilung von Partikeln im Wasser aufzeichnet.
CUSCO ist aber nur eines von drei Verbundvorhaben, die das Bundesforschungsministerium seit Januar 2019 unter dem Themenschwerpunkt „Bedeutung von Klimaänderungen in küstennahen Auftriebsgebieten“ mit insgesamt 8,7 Millionen Euro für drei Jahre fördert.
Das ebenfalls am GEOMAR koordinierte Projekt REEBUS konzentriert sich dabei auf die Rolle von Wirbeln für die Kohlenstoffpumpe in den Auftriebsgebieten vor Westafrika. „Es basiert auf der Beobachtung, dass ozeanische Wirbel eine zentrale Rolle für die physikalischen, biogeochemischen und biologischen Eigenschaften dieser Systeme spielen“, erklärt REEBUS-Koordinator Prof. Dr. Arne Körtzinger.
Das dritte, am Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW) koordinierte Projekt heißt EVAR und beschäftigt sich mit dem Auftriebssystem des Benguela-Stroms vor Südwestafrika. Die Gesamtkoordination der drei Projekte liegt wiederum bei Ulf ¬Riebesell am GEOMAR.
Die erste Feld-Aktivität des umfangreichen Programms, Expedition MSM80, endete am 31. Januar in Valparaiso (Chile). „Die Fahrt war sehr erfolgreich, wir konnten mehr Proben und Daten gewinnen, als wir uns vorgenommen hatten“, resümiert Allanah Paul. Weitere Expeditionen und Experimente im Atlantik und Pazifik sind für 2019 und 2020 geplant.

Forschungsschiff Maria S. Merian. Foto: Toralf Heene, IOW
Forschungsschiff Maria S. Merian. Foto: Toralf Heene, IOW
Temperatur- und Phytoplanktonverteilung von der offenenSee (links) bis zur Küste Perus (rechts). Das kalte Wasser an der Küste stellt ein typisches Auftriebssignal dar (Kasten rechts oben). Graphik: Volker Mohrholz / IOW
Temperatur- und Phytoplanktonverteilung von der offenen See (links) bis zur Küste Perus (rechts). Das kalte Wasser an der Küste stellt ein typisches Auftriebssignal dar (Kasten rechts oben). Graphik: Volker Mohrholz / IOW
Küstenauftriebsgebiete. Diese besonders artenreichen Zonen liegen im Bereich von großen, parallel zur Küste verlaufenden Meeresströmungen. Im Südostatlantik ist das der Benguelastrom, im Nordostatlantik der Kanarenstrom und im Südostpazifik der Humboldtstrom. Passatwinde treiben die Wassermassen jeweils Richtung Äquator. Die Erdrotation sorgt dafür, dass sich oberflächennahes Wasser von der Küste weg bewegt. Dies zieht kaltes, nährstoffreiches Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche, das so die biologische Produktion antreibt.
Küstenauftriebsgebiete. Diese besonders artenreichen Zonen liegen im Bereich von großen, parallel zur Küste verlaufenden Meeresströmungen. Im Südostatlantik ist das der Benguelastrom, im Nordostatlantik der Kanarenstrom und im Südostpazifik der Humboldtstrom. Passatwinde treiben die Wassermassen jeweils Richtung Äquator. Die Erdrotation sorgt dafür, dass sich oberflächennahes Wasser von der Küste weg bewegt. Dies zieht kaltes, nährstoffreiches Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche, das so die biologische Produktion antreibt.
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