Fotomosaik mit Altmunition im Versenkungsgebiet Kolberger Heide. Das Kompetenzzentrum MUNIMAR optimiert den Austausch zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft zur Bergung von Munitionsaltlasten. Foto: AUV-Team, GEOMAR

Grundmine mit TNT im Vordergrund. Etwa 1,6 Millionen Tonnen Altmunition belasten Nord- und Ostsee. Foto: GEOMAR

Neues Kompetenzzentrum für Bergung von Munitionsaltlasten

Landesregierung, GEOMAR und Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein gründen Kompetenzzentrum MUNIMAR

04.10.2024/Kiel. Das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN), das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und die Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein (IHK) haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, um die Bergung von Munitionsaltlasten in der Nord- und Ostsee mit Hilfe eines gemeinsamen Kompetenzzentrums weiter voranzubringen. Dort lagern derzeit rund 1.600.000 Tonnen alter Munition. Die Bergung der Munitionsaltlasten ist auch Bestandteil des Aktionsprogramms Ostseeschutz 2030, auf das sich das Land im März geeinigt hatte und mit dem der kritische Zustand der Ostsee verbessert werden soll.

Das Zentrum für den Umgang mit Munition in der marinen Umwelt in Schleswig-Holstein, kurz MUNIMAR, wird in den kommenden Wochen die Arbeit aufnehmen. Mit dem neuen Kompetenzzentrum werden Schleswig-Holsteins Aktivitäten zur Munitionsbergung gebündelt und der institutionelle Austausch zwischen den Akteuren, auch über die Landesgrenzen hinaus, optimiert.

„Mit MUNIMAR bündeln wir unsere Erkenntnisse rund um das Thema Munition im Meer und optimieren den Austausch zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft“, sagt Umweltminister Tobias Goldschmidt. Neben dem Sofortprogramm Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee des Bundesumweltministeriums, welches einen finanziellen Umfang von 100 Millionen Euro hat, soll das neu gegründete Zentrum das Thema Munitionsbergung stärken. „Gemeinsam kann es gelingen, die Meere vor unseren Küsten für künftige Generationen wieder in einen guten Zustand zu bringen. Die Bergung der Weltkriegsmunition ist dafür ein wichtiger Schritt“, betont Goldschmidt.

Der Aufbau des Kompetenzzentrums

Das Kompetenzzentrum MUNIMAR besteht aus den drei Säulen Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft.

Das GEOMAR ist verantwortlich für die Säule „Wissenschaft“. Es berät Projektträger und Forschungseinrichtungen, pflegt das wissenschaftliche Netzwerk und benennt Forschungslücken. „Am GEOMAR wird seit vielen Jahren zu den Grundlagen für die Räumung der Munition vor unseren Küsten geforscht. Die Expertise von Professor Jens Greinert und seiner Arbeitsgruppe zum Tiefseemonitoring und Eric Achterberg zum Umgang mit austretenden Schadstoffen kann in diesem Zentrum nun in die Entwicklung konkreter Projekte und Technologien zum Umgang mit Munitionsaltlasten einfließen“, sagt GEOMAR-Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes.

Über die Säule „Verwaltung“ erfolgt die Koordination der Bundes- und Landesbehörden. Dadurch sollen einheitliche Standards für Antrags- und Genehmigungsverfahren erreicht und Bürokratie abgebaut werden. Zudem können so die verschiedenen Maßnahmen für Munitionsräumungen im Meer priorisiert und koordiniert sowie zentrale Entscheidungen zur Entsorgung der geborgenen Munition getroffen werden. Auch die langfristige Finanzierung wird über die Verwaltungssäule koordiniert.

Die Säule „Wirtschaft“ stellt die Vernetzung aller beteiligten wirtschaftlichen Akteure sicher. Ziel ist es, eine lokale Wertschöpfung zu erreichen, die sich beispielsweise aus der Entwicklung neuer Technologien für die Bergung der im Meer befindlichen Munition ergeben könnte.

Fotomosaik mit Altmunition im Versenkungsgebiet Kolberger Heide.

Fotomosaik mit Altmunition im Versenkungsgebiet Kolberger Heide. Das Kompetenzzentrum MUNIMAR optimiert den Austausch zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft zur Bergung von Munitionsaltlasten. Foto: AUV-Team, GEOMAR

Grundmine mit TNT im Vordergrund.

Grundmine mit TNT im Vordergrund. Etwa 1,6 Millionen Tonnen Altmunition belasten Nord- und Ostsee. Foto: GEOMAR

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