17.01.2017: Vortragsreihe WissenSchaffen

Die stratosphärische Ozonschicht bietet der Erde einen wirkungsvollen Schutzschild gegen den ultravioletten, schädigenden Anteil der solaren Strahlung. Der anthropogene Ozonabbau, verursacht durch Emissionen von langlebigen Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKWs), war eines der größten Umweltprobleme der letzten Jahrzehnte. Emissionen von FCKWs wurden infolge des Montrealer Abkommens von 1987 stark reduziert und eine langsame Erholung der Ozonschicht wird im Laufe der nächsten Jahrzehnte erwartet. Stratosphärisches Ozon kann jedoch auch durch sehr kurzlebige Halogenverbindungen zerstört werden. Ein Anstieg der Produktion solcher kurzlebigen Halogenverbindungen wird aufgrund von neuen Technologien in der marinen Umwelt erwartet. Insbesondere neuartige Behandlungsverfahren von Ballastwasser in Schiffen und der Anbau von tropischen Makroalgenkulturen können Halogenverbindungen frei setzen und stellen somit eine neue Gefahr für die Ozonschicht dar.

Zeit: Dienstag, 17.01.2017, von 10 bis 11 Uhr.
Ort: Hörsaal des GEOMAR, Standort Ostufer, Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel
(Anfahrtskizze)

Dr. Susann Tegtmeier studierte zunächst Mathematik an der Humboldt-Universität in Berlin und promovierte im Jahr 2007 im Fach Physik am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Danach verbrachte sie einige Jahre als Postdoc in Toronto, Kanada, wo sie sich verstärkt dem Gebiet der Atmosphärenchemie und deren klimarelevanten Prozessen zuwandte. Seit 2009 ist sie am GEOMAR tätig und leitet seit 2015 eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe, welche ozeanische Spurenstoffe aus anthropogenen Aktivitäten und ihren Einfluss auf die Atmosphäre untersucht.

Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Vortragsreihe „WissenSchaffen“, die Ozeanforschung leicht verständlich präsentiert. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei „WissenSchaffen“ über die Arbeiten des GEOMAR zu informieren. Die Vorträge eignen sich auch für Schulklassen (ab etwa Klassenstufe 10). Der Eintritt ist frei! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei Gruppen über 20 Personen wären wir für kurze Nachricht an presse(at)geomar.de  dankbar.

Ansprechpartner:
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation und Medien), Tel.: 0431-600 2811, presse@geomar.de