Weltweit wurden bisher mehr als 11 Milliarden Tonnen Kunststoffe produziert - 481 Millionen Tonnen davon allein im Jahr 2022. Ein Teil dieses Materials landet letztendlich in der Umwelt, z. B. durch Vermüllung, falsche Abfallentsorgung oder unzureichende Abwasserbehandlung. Neben dem großen Plastikmüll, der seit mehr als 50 Jahren in den Ozeanen zu beobachten ist, gibt es noch eine andere, weniger sichtbare Seite der Kunststoffverschmutzung: Mikro- und Nanoplastik sind Kunststoffpartikel von weniger als 1 mm bzw. sogar 0,001 mm Größe. Einige dieser Partikel wurden bereits in dieser Endform hergestellt, z. B. als Bestandteile von Kosmetikprodukten. Andere entstehen durch die Zersplitterung größerer Kunststoffteile während des Gebrauchs oder direkt in der Umwelt, z. B. durch Sonnenlicht und Wellenschlag. Es wurde festgestellt, dass Mikroplastik in der Umwelt allgegenwärtig ist. Es wurde sogar in entlegenen Lebensräumen mit minimalem menschlichen Einfluss, z. B. in Tiefseesedimenten, nachgewiesen.
In den letzten Jahren wurden die Forschungsanstrengungen zu Emissionen, Transport und Verbleib von Plastikpartikeln in der Umwelt sowie zu ihren möglichen Auswirkungen auf Organismen, Ökosysteme und Menschen intensiviert. Dennoch bleiben viele Fragen offen. So sind beispielsweise Flüsse ein wichtiger Weg für das Eindringen von Plastikmüll in die Meeresumwelt. Dennoch schwanken die Schätzungen für den jährlichen Eintrag von Kunststoffen in die Ozeane zwischen 0,055 und 12,7 Mio. Tonnen pro Jahr, wie verschiedene Studien zeigen. Weitere Wissenslücken bestehen noch in Bezug auf das Zusammenspiel zwischen Kunststoffpartikeln und den natürlichen biogeochemischen Kreisläufen in den Ozeanen.