CO2Meso: Potential und Risiken mesopelagischer Fischerei

Wenn man überlegt, wie die Nahrungsversorgung in Zukunft sichergestellt werden kann, so stellt man fest, dass der offene Ozean noch Raum für die Erschließung potentiell neuer Nahrungsquellen bietet. Eine dieser bisher unerschlossenen Ressourcen sind Fische und andere Organismen, die im Mesopelagial, also in einer Tiefe zwischen 200 und 1000 m, leben. Auch wenn die meisten mesopelagischen Organismen fuer den direkten Verzehr ungeeignet sind, so kann ein indirekter Beitrag, z.B. in Form von Fischmehl als Futter für Aquakulture oder die Schweine- und Geflügelzucht, oder auch in Form von Omega 3 Fettsäuren, durchaus ökonomische Relevanz erlangen. Aktuell sind die Unsicherheiten in den Beobachtungen bezüglich der Bestandsbiomasse, Wachstums- und Reproduktionsraten, sowie ihrer Rolle im Kohlenstoffkreislauf groß. Darüber hinaus ist weitestgehend unklar, welchen Einfluss anthropogene Stressoren (z.B. Klimawandel) sowie ein kommerzielles Befischen des Mesopelagials auf das Ökosystem und die damit zusammenhängenden Kreisläufe hätte. Zum jetzigen Zeitpunkt ist klar, dass ein nachhaltiges Management zwingend notwendig ist, sein Entwurf allerdings ein grosse Herausforderung darstellt.

Ziel des Projektes CO2Meso ist eine vorausschauende Analyse des Potentials und der Risiken mesopelagischer Fischerei, um Entscheidungsträger frühzeitig zu informieren, bevor der ökonomische Druck und damit die Gefahr der Überfischung zu groß wird.

Januar 2021 – Dezember 2023
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) / Forschungsprogramm MARE:N
Koordination: GEOMAR, Dr. Julia Getzlaff

Interview mit Julia Getzlaff in »Forschung aktuell« / Deutschlandfunk (Link)


Arbeitspakete

WP1 – Biogeochemische Modellierung
PIs: J. Getzlaff, A. Oschlies (GEOMAR)

WP2 – Beobachtungen
PIs: H. Hauss, H.-J. Hoving (GEOMAR)

WP3 – Ökonomie
PI: M. Quaas (Universität Leipzig)

WP4 – Seerecht
PI: A. Proelß (Universität Hamburg)