Im Teilprojekt A3 wurde bisher ein 3D Modul zur Berechnung von Gashydratmengen in das Softwarepaket PetroMod (Schlumberger AaTC) implementiert. Das Hauptziel für die jetzt beantragte Phase besteht darin, das Modell auf geeignete Gebiete anzuwenden, es somit zu kalibrieren und zu verbessern und es auf diese Weise letztendlich zur Marktreife zu führen. Nach unserer Kenntnis stellt die Simulation von Gashydratvorkommen mit PetroMod den derzeit einzigen, innovativen Modellansatz dar, der komplexe geologische Prozesse als Steuermechanismen bei der Gashydratbildung berücksichtigt. Er ist komplementär zur vergleichsweise kleinräumigen Reservoirmodellierung in Teilprojekt B1 zu verstehen. Das zur Verfügung stehende, hochauflösende 3D Modul zur Berechnung von Gashydratmengen berücksichtigt sowohl die thermogene als auch die biogene Bildung von Methan sowie thermodynamische Kriterien zur Stabilität und Löslichkeit von Gashydraten. Im Gesamtpaket mit der PetroMod Software ist es somit geeignet, die räumliche und zeitliche Dynamik von Gashydratvorkommen und deren Quantifizierung abzubilden. Nach Abschluss der Arbeiten in Phase 1 besteht die Hauptaufgabe darin, das Modell weiter zu kalibrieren. Unabdingbar für das Erreichen dieses Zieles ist daher seine Anwendung auf geeignete Gebiete, d.h. es müssen umfangreiche Datensätze hinsichtlich des tektonisch-stratigraphischen Aufbaus des tieferen Untergrundes sowie Bohrlochinformationen über Konzentrationen und/oder die Verteilung von Gashydrat vorhanden sein. Die folgenden Teilziele werden dazu im Teilprojekt A3 verfolgt:
• Abschluss der Simulationen zur Hydratakkumulation im Bereich des Alaska North Slope (in Kooperation mit dem USGS; Tom Lorenson), um erstmals die Akkumulation von Gashydraten im Untergrund modellgestützt zu quantifizieren
• Durchführung weiterer Simulationen in Gebieten mit vorhandenen Gashydratakkumulationen (z.B Krishna-Godavari Becken im Golf von Bengalen, Hydrate Ridge vor der Küste Oregons, Nyegga Gebiet an der Westküste Norwegens.
Damit wird die Anwendbarkeit der PetroMod Software in unterschiedlichen Gebieten geprüft, die im Idealfall den gesamtem Ablagerungsraum von Permafrostgebieten und küstennahen offshore Vorkommen bis zu submarinen Vorkommen an aktiven und passiven Kontinentalrändern abdecken werden.