Lehre

Die Professoren und Wissenschaftler der Marinen Geodynamik halten im Rahmen des BSc Studiengangs Physik des Erdsystems und in den MSc Studiengängen Master of Geophysics und Master of Marine Geosciences Vorlesungen. Mehr Informationen finden Sie hierzu auf den Webseiten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Wir betreuen außerdem Abschlussarbeiten (BSc, MSc und Dr. rer. nat.). Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den jeweiligen Dozenten oder im Zweifel an Heidrun Kopp (hkopp(at)geomar.de) oder Christian Berndt (cberndt(at)geomar.de).

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Semester: SS 2024 

Ethik wissenschaftlicher Forschung (Grn M1 01) (200005)

Dozent/in
Priv.-Doz. Dr. Lara Huber

Angaben
Vorlesung, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, Für Hörer/-innen aller Fakultäten, Zertifikatsstudiengang Forschungsethik Modul Grn M1 01; Einführung in die Wissenschaftsethik
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, LS1 - R.207b
vom 14.4.2024 bis zum 14.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung ausschließlich über OLAT

Inhalt
Wissenschaftliche Forschung lässt sich nicht auf einen einfachen Nenner bringen: Ob sie im Einzelnen belastbare Ergebnisse erbringt, wird anhand fachwissenschaftlicher Prüfverfahren ermittelt. Die Bewertung trägt erkenntnistheoretischen Idealen Rechnung, wie etwa Objektivität, Signifikanz und Genauigkeit. Verbunden ist die fachwissenschaftliche Prüfung von Methoden und Ergebnissen aber auch mit den Vorgaben »guter wissenschaftlicher Praxis«. Hierbei handelt sich um soziale Normen, die für Forschende aufgrund ihrer Fachkultur bindend sind (»Standesethos«). Besondere Beachtung erfahren dabei vor allem ethische und juristische Normen, wenn schützenswerte Güter (z.B. Forschungsfreiheit, Lebensschutz) in Konflikt geraten: Internationale Abkommen, wie etwa die Deklaration von Helsinki (1964) legen deshalb Minimalstandards humanbasierter Forschung fest: Wann, d.h. unter welchen Auflagen, ist Forschung am Menschen erlaubt? Empfehlungen von Fachgesellschaften und Berufsverbänden, wie etwa dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI), nehmen ebenfalls Einfluss auf die ethische Bewertung wissenschaftlicher Forschung, indem sie die Verantwortungspflicht von forschenden Akteuren ausweisen. Hinzu treten überfachliche Leitlinien universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, die wissenschaftliches Fehlverhalten im Detail ausweisen und zugleich Instrumente der juristischen Ahndung bereitstellen. Die Vorlesung führt vor dem Hintergrund erkenntnistheoretischer Desiderate von Wissenschaft und Technik in die Ethik wissenschaftliche Forschung ein. Sie stellt grundlegende Prinzipien der Moralphilosophie (u.a. Autonomie, Gerechtigkeit) vor, ordnet wegweisende internationale Vereinbarungen zur Forschungsethik (Medizin-, Bio-, Gen-, Technik-, Informationsethik) ein, diskutiert fachübergreifende Empfehlungen zur wissenschaftlichen Integrität und fragt nach dem Selbstverständnis wissenschaftlicher Akteure.

Empfohlene Literatur
Zur Einführung eignet sich: Michael Fuchs et al. (Hrsg.), Forschungsethik: Eine Einführung, Verlag J.B. Metzler 2010
Weitere Informationen zum Seminar, Literatur und Quellen zu den einzelnen Sitzungsterminen werden über OLAT bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


Genauigkeit: Leitideal(e) wissenschaftlicher Forschung (Grn M2GS 01; Grn M2NLT 01) (200006)

Dozent/in
Priv.-Doz. Dr. Lara Huber

Angaben
Seminar, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, Für Hörer/-innen aller Fakultäten, Vertiefung Wissenschaftsphilosophie; GRN-Modul Philosophie und Ethik des Forschens im Masterstudiengang PWU: grnpwu-01a
Zeit und Ort: Di 14:15 - 15:45, OS75/S3 - R.290
vom 14.4.2024 bis zum 14.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung ausschließlich über OLAT
Zuordnung: Zertifikatsstudiengang Forschungsethik Modul GrnM2GS 01; Modul GrnM2NLT 01, Vertiefung Wissenschaftsphilosophie
Masterstudiengang PWU: Modul Philosophie und Ethik des Forschens, Modulcode: grnpwu-01a

Inhalt
Dass die »Deutlichkeit der Erkenntnisse und ihrer Verbindung zu einem systematischen Ganzen [...] von der Deutlichkeit der Begriffe« abhänge, darauf hat Immanuel Kant in seiner Logik [1800] aufmerksam gemacht. In anderen Schriften verweist Kant – ganz im Sinne der Aufklärung – auf den systematischen Zusammenhang zwischen Selbstaufklärung und Erkenntnisfähigkeit (Aufklärung des Verstandes, Deutlichkeit der Begriffe, Klarheit der Urteile). Bis heute erweist sich Genauigkeit als Leitideal moderner Wissenschaft – und zwar in vielfacher Hinsicht: als Ausweis genuinen, sprich: exakten Wissens, als Akkuratheit von Messergebnissen, als Repräsentativität modellbasierter Ansätze. Die hiermit verbundenen Zielvorstellungen (Präzision, Abbildungsgrad etc.) sind freilich durch methodische und technische Entwicklungen immer wieder einer Neubewertung unterworfen, was im Seminar exemplarisch entlang der Kultur- und Technikgeschichte in den Blick genommen wird. Das Seminar führt in Grundbegriffe des philosophisch-systematischen Diskurses um »Genauigkeit« ein, erörtert Zielvorstellungen des »Genauen« im Rekurs auf erkenntnistheoretische Desiderate (z.B. Messen, Abbilden, Vorhersagen) und diskutiert konkrete Herausforderungen der methodisch-technischen Gewährleistung (Messbarkeit, Abbildungsgrad, Unsicherheit etc.) entlang von Fallbeispielen aus unterschiedlichen Forschungsfeldern.

Empfohlene Literatur
Weitere Informationen zum Seminar, Literatur und Quellen zu den einzelnen Sitzungsterminen werden über OLAT bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


Philosophie der Wissenschaften (Grn M1 01) (200003)

Dozent/in
Priv.-Doz. Dr. Lara Huber

Angaben
Vorlesung, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, Für Hörer/-innen aller Fakultäten, Zertifikatsstudiengang Forschungsethik: Modul Grn M1 01; Einführung in die Wissenschaftsphilosophie
Zeit und Ort: Di 10:30 - 12:00, LS1 - R.104a
vom 14.4.2024 bis zum 14.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung ausschließlich über OLAT.

Inhalt
Wissenschaft strebe nach Wahrheit, durch Forschung schreite sie im Wissen voran. Mit diesen und anderen Aussagen setzt sich die Wissenschaftsphilosophie (auch: Wissenschaftstheorie) kritisch auseinander. Als akademische Wissenschaft nimmt sie die Wissenschaft(en) im doppelten Sinne in den Blick: Sie fragt nach dem überfachlichen Anspruch an Wissen und danach, woran wissenschaftlicher Fortschritt im Einzelnen bemessen wird. Gleichfalls würdigt sie die Vielfalt wissenschaftlicher Praktiken: Im Fokus philosophischer Analysen stehen etwa die Auswahl und Bewertung von Methoden und Techniken, die Besonderheiten fachwissenschaftlicher Selbstverständnisse und die hiermit verbundenen Erkenntnisideale (Vorhersagen, Erklären, Verstehen). Die Vorlesung führt in grundlegende Themen und klassische Positionen der Wissenschaftsphilosophie ein: Sie skizziert wichtige Entwicklungsschritte in der wissenschaftlichen Forschung (Wandel im Methoden- und Technikverständnis) und setzt diese in Bezug zur Professionalisierung und Institutionalisierung fachwissenschaftlicher Praxis.

Empfohlene Literatur
Zur Einführung eignet sich: Martin Carrier, Wissenschaftstheorie – zur Einführung, (4. Auflage) Junius 2017
Weitere Informationen zum Seminar, Literatur und Quellen zu den einzelnen Sitzungsterminen werden über OLAT bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


»Validus«: Wie Forschung bewerten? Ein Projektseminar (Blockveranstaltung) (Grn M3 01) (200008)

Dozent/in
Priv.-Doz. Dr. Lara Huber

Angaben
Übung mit Seminar, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, Für Hörer/-innen aller Fakultäten, Zertifikatsstudiengang Forschungsethik: Modul GrnM3 01
Zeit und Ort: Blockveranstaltung 23.7.2024-25.7.2024 Di-Do 10:15 - 17:45, LS4 - R.EG.14
vom 23.7.2024 bis zum 25.7.2024
Bemerkung zu Zeit und Ort: Das Projektseminar findet im genannten Zeitraum täglich von 10-18 Uhr statt.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung ausschließlich über OLAT

Inhalt
»Was evident ist, ist sicher; und Sicherheit im eigentlichen Sinne kennt keine Unterschiede des Grades«, mit diesen Worten adressiert Franz Brentano im 19. Jahrhundert den erkenntnistheoretischen Anspruch, der mit dem Kriterium der Evidenz in der Philosophie verbunden wird. Die zeitgenössische Auseinandersetzung um Bewertungskriterien wissenschaftlicher Forschung (Validität, Reliabilität etc.), befasst sich nicht nur mit dem theoretischen Anspruch des Bewertens, sondern zugleich mit seinen Realisierungsbedingungen auf der Basis wissenschaftlicher Methoden (z.B. Evidenz-Basierte Medizin, statistische Signifikanz). Das Seminar würdigt vor diesem Hintergrund drei systematische Zusammenhänge des Bewertens in der zeitgenössischen Forschung:
• Was gilt es zu bewerten? Vorrangig betrifft dies die Frage, ob etwas als konkretes Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung verhandelt werden kann und auf welcher Grundlage dies im Einzelnen geschieht. Aber auch die Qualität und Quantität wissenschaftlicher Leistung(en) kann einer Bewertung unterzogen werden (»Impact«-Faktor).
• Wie wird bewertet? Welches sind einschlägige Kriterien der Bewertung? Auf welcher Grundlage, das heißt auf der Basis welches Bewertungsverfahrens finden diese ihre Umsetzung? Gibt es hierzu Alternativen oder sind sie alternativlos (z.B. »Peer Review«)?
• Wer bewertet bzw. ist an Bewertungsverfahren beteiligt? Die Auseinandersetzung um Adäquatheit und Güte wissenschaftlicher Ergebnisse fällt zunächst aufgrund epistemischer, methodischer und technischer Voraussetzungen vor allem in die Verantwortung wissenschaftlicher Akteure (»Experten«). Hinzu treten Bewertungsformate, die Laien aktiv in die Planung, Durchführung bzw. Bewertung von wissenschaftlichen Vorhaben einbeziehen (z.B. »RRI«-Ansätze; »Citizen Science«).

Das Seminar ist als Übung angelegt: In Arbeitsgruppen werden ausgewählte systematische Fragestellungen entlang von Beispielen aus der Forschungspraxis gemeinsam erarbeitet und diskutiert. Das Seminar findet als Blockveranstaltung als begleitende Übung zur Praxisphase statt.

Empfohlene Literatur
Weitere Informationen zum Seminar, Literatur und Quellen zu den einzelnen Sitzungsterminen werden über OLAT bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 10

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