Otto-Krümmel-Förderpreis

Die Gesellschaft zur Förderung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel e.V. verleiht seit 2016 den „Otto-Krümmel-Förderpreis“. Mit dem Preis, der jährlich vergeben wird, werden herausragende Bachelorabschlüsse (auch FH) im Bereich der Ozeanforschung einschließlich der Wechselwirkung des Ozeans mit dem Meeresboden und der Atmosphäre prämiert. Eingereichte Arbeiten können ihren Schwerpunkt sowohl in der Feldforschung als auch der Modellierung oder der Entwicklung von Beobachtungstechniken haben. Die Auszeichnung ist mit 1.500 € dotiert. Bewerben können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Bachelor-Abschluss nicht länger als ein Jahr zurückliegt, an einer deutschen Hochschule absolviert und mit herausragend oder sehr gut bewertet wurde. Aufgerufen sind alle Disziplinen der Meeresforschung einschließlich der Meerestechnik. Bewerbungen erfolgen direkt durch den Bewerber / die Bewerberin. Die Auswahl des Preisträgers erfolgt durch ein unabhängiges Komitee mit Beteiligung externer Wissenschaftler. 

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2024: Lasse Kummer

In diesem Jahr wurde Herr Lasse Kummer für seinen insgesamt hervorragenden Abschluss des Bachelor Studiums ausgezeichnet. Für seine Bachelorarbeit hat Lasse Kummer, Absolvent des Bachelorstudiengangs Physik des Erdsystems an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), am Ozeanmodell NEMO (Nucleus for European Modelling of the Ocean) untersucht, wie sich unterschiedliche Auflösungen auf die Darstellung der Ozeanzirkulation auswirken. Dabei lag sein Fokus auf kleineren Strukturen – den Ozeanwirbeln und westlichen Randströmen im Nordatlantik –, die für die Genauigkeit der Modelle entscheidend sind. Kummer analysierte in fünf Modellexperimenten, wie eine idealisierte Doppelwirbel-Zirkulation bei verschiedenen Auflösungen dargestellt wird. Seine Ergebnisse fasste er in seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Representation of double-gyre circulations in ocean models of varying horizontal resolutions“ (Darstellung von Doppelgyrus-Zirkulationen in Ozeanmodellen mit unterschiedlicher horizontaler Auflösung) zusammen.

„Die Arbeit von Herrn Kummer zeigt, dass Studierende schon früh in ihrer akademischen Laufbahn herausragende wissenschaftliche Leistungen erbringen können“, sagte Dr. Peter Gimpel, Vorsitzender der Fördergesellschaft. „Mit dem Otto-Krümmel-Förderpreis möchten wir dies würdigen und den Bachelor-Abschluss, der in den Naturwissenschaften oft noch zu wenig Beachtung findet, ins Rampenlicht rücken.“

„Der Otto-Krümmel-Förderpreis ist eine großartige Anerkennung für junge Forschende“, sagte GEOMAR-Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes. „Wir verleihen ihn im Rahmen unseres Zentrums-internen Science Days und lassen ihn bewusst Teil unseres wissenschaftlichen Austausches werden.“ An den Ausgezeichneten gewandt, sagte sie: „Dieser Preis würdigt Ihre herausragende Leistung, und ich hoffe, er motiviert Sie, ihren wissenschaftlichen Weg mit Begeisterung fortzusetzen.“

Lasse Kummer hat seit 2020 die Physik des Erdsystems an der CAU studiert und strebt nun den Master in Climate Physics an. Seine Abschlussarbeit schrieb er in der Forschungseinheit Maritime Meteorologie im Forschungsbereich Ozeanzirkulation und Klimadynamik am GEOMAR. Betreut wurde er dabei von Dr. Malin Ödalen und Professor Dr. Joakim Kjellsson. Letzterer zeigte sich beeindruckt: „Neben der Umsetzung aller geplanten Aufgaben hat Lasse zusätzliche Analysen durchgeführt, um die Realitätsnähe der Simulationen zu überprüfen. Seine Ergebnisse helfen uns, die Schwächen einiger unserer aktuellen Konfigurationen zu verstehen und zeigen auch, was wir erwarten können, wenn wir mehr Rechenleistung aufwenden, um feinere Gitterauflösungen zu erreichen.“

 „Die von Lasse geschriebenen Skripte zur Analyse wurden bereits von Forschenden verwendet, um andere Simulationen zu analysieren, und sie werden auch zukünftig ein wertvolles Werkzeug sein“, sagte Joakim Kjellsson anerkennend und fügte hinzu: „Ein Kollege brachte es auf den Punkt, als er mich fragte, ob dies eine Masterarbeit sei – nein, es ist eine Bachelorarbeit, eine ganz hervorragende!“

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2023: Denise Otto

In diesem Jahr wurde Frau Denise Otto für ihren hervorragenden Abschluss des Bachelor Studiums im Fach Geologie an der Universität Greifswald ausgezeichnet. In ihrer Bachelor-Arbeit „Der biogeochemische Einfluss einer Überflutung durch Brackwasser auf Böden eines Küstenmoores“ hat Denise Otto beispielhaft erforscht, wie schwankende Wasserstände der Ostsee und zweitweise Überflutungen die biogeochemische Zusammensetzung eines Küsten-Moores beeinflussen. In solchen Mooren zwischen Meer und Land können sich ober- und unterirdisch salzhaltiges Wasser der Ostsee und salzarmes Grundwasser sowie Oberflächenwässer des Moores austauschen. Mit dem Fokus auf Kohlenstoff- und Schwefelverbindungen untersuchte Denise Otto dazu mit (isotopen-)geochemischen Methoden die Zusammensetzung von Böden und Porenwassers im Hütelmoor, einem Naturschutzgebiet nahe Rostock, das nach einer schweren Sturmflut zeitweise überflutet war, und verglich diese mit vorhandenen früheren Daten. Damit trägt ihre Arbeit dazu bei, die Auswirkungen solcher Überflutungen und ggfs. auch eines steigenden mittleren Meeresspiegels künftig besser abschätzen zu können. Die Arbeiten für ihre Forschung erfolgten am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) in der Arbeitsgruppe Geochemie & Isotopen-Biogeochemie aus, wo sie von IOW-Biogeochemiker und stellv. Sektionsleiter Prof. Dr. Michael E. Böttcher betreut wurde.

„Der Förderpreis ist eine wunderbare Bestätigung für den wissenschaftlichen Nachwuchs“, sagte GEOMAR-Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes einleitend zur Preisverleihung. „Zu erfahren, wie relevant die eigene Forschung sein kann, ist eine große Motivation für den weiteren wissenschaftlichen Weg.“ Deshalb freue es sie besonders, dass der Preis der Fördergesellschaft ab diesem Jahr im Rahmen des GEOMAR-Science Days verliehen wird, was der Auszeichnung und damit auch der Ausgezeichneten eine größere Aufmerksamkeit verleihe.

„Ich freue mich sehr, dass Frau Otto diese Auszeichnung erhält, denn sie hat hochmotiviert und engagiert gearbeitet“, sagte Michael Ernst Böttcher, Denise Ottos Betreuer am IOW und zugleich Professor für Marine Geochemie an der Universität Greifswald. „Ihre Arbeit ist ein wertvoller Beitrag zum DFG-Graduiertenkolleg Baltic TRANSCOAST an der Universität Rostock, das die Stoffflüsse in renaturierten Moorgebieten unter Meerwassereinfluss grundlegend erforscht.“ Die Erkenntnisse trügen mit dazu bei, zukünftige Entwicklungen von Ökosystemen am Übergang von Land und Meer unter Bedingungen eines steigenden Meeresspiegels besser abzuschätzen, so Böttcher weiter. „Ich wünsche Denise viel Erfolg bei ihren weiteren Studien im Fach Marine Geowissenschaften, die sie an der Universität Bremen fortsetzen wird“, so Böttcher abschließend.

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2022: Sophia Stavrakoudis und Vera Stockmayer

In diesem Jahr wurden zwei junge Wissenschaftlerinnen mit dem Otto-Krümmel-Förderpreis geehrt: Frau Sophia Stavrakoudis aus Hannover und Frau Vera Stockmayer aus Kiel.

Frau Sophia Stavrakoudis erhält den Preis für ihren Abschluss im Studiengang Geowissenschaften der Leibniz Universität Hannover. In der Tiefsee aller Ozeane existieren metallhaltige, hydrothermale Quellen entlang von Plattengrenzen der Erdkruste, die am Meeresboden polymetallische Massivsulfid-Vorkommen bilden können. Abhängig von der Geologie des jeweiligen Meeresareals können diese Vorkommen wertvolle Bunt- und Edelmetalle, wie Kupfer, Zink, Gold und Silber in hohen Konzentrationen enthalten. In ihrer Arbeit „Geochemical and Mineralogical Investigation on the newly discovered SURYA Hydrothermal Field in the Central Indian Ocean“ (Geochemische und mineralogische Untersuchung des neu entdeckten SURYA-Hydrothermalfeldes im zentralen Indischen Ozean) hat die Preisträgerin Erz- und Gesteinsproben aus dem Umfeld des kürzlich endeckten Hydrothermalfeldes SURYA im Indischen Ozean mit verschiedenen modernen Methoden sehr eingehend erstmals auf seinen Gehalt an Erzen und deren Zusammensetzung untersucht. Aufgrund der ungewöhnlich hohen Gehalte an Kupfer, Zinn und seltener Metalle wie Gold und Silber ist SURYA ein wissenschaftlich interessantes Vorkommen, jedoch wird sich ein möglicher Abbau in der Zukunft wegen der relativ geringen Größe kaum lohnen.

„Mit ihrer Arbeit gibt uns Frau Stavrakoudis einen Einblick zur Beschaffenheit, Zusammensetzung und Bildung dieses Vorkommens, und liefert einen für uns wichtigen Beitrag zur Bewertung des Rohstoffpotentials", sagt ihr Betreuer, Dr. Sebastian Fuchs, von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Frau Stavrakoudis setzt ihre wissenschaftliche Laufbahn mit einem Masterstudium mit dem Schwerpunkt „Marine Geowissenschaften“ an der Universität Bremen fort.

Frau Vera Stockmayer ist Studentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Sie erhält den Preis für ihre Leistungen im Studiengang Physik der Erdsysteme (Physics of the Earth Systems, Oceanography). In ihrer Arbeit „Variations of Temperature, Salinity and Oxygen of the Baltic Sea for the Period 1950 to 2020“ (Schwankungen der Temperatur, des Salzgehalts und des Sauerstoffs der Ostsee für den Zeitraum 1950 bis 2020) untersucht sie, wie sich klimatologische Veränderungen der letzten 7 Dekaden auf die Hydrographie der Ostsee auswirken. Dafür wurden Beobachtungsdaten und Daten eines numerischen Zirkulationsmodells der Ostsee ausgewertet. Zusätzlich wurden atmosphärische Parameter betrachtet, um deren Einfluss auf die hydrographischen Variationen zu ermitteln. Die Schwankungen der Meeresoberflächentemperatur sind eng mit Änderungen der Lufttemperatur verbunden. Insgesamt hat sich die gesamte Wassersäule der Ostsee über den Zeitraum von 1950 bis 2020 erwärmt. Am stärksten ist der Trend an der Meeresoberfläche, die sich um ca. 0,3-0,4°C pro Dekade erwärmt hat. Beim Oberflächensalzgehalt ist die Variabilität auf jährlichen und dekadischen Zeitskalen ausgeprägt und mit dem Flusswassereintrag in die Ostsee korreliert. Trendberechnungen zeigen eine signifikante Abnahme des Salzgehalts an der Oberfläche und eine Zunahme unterhalb der halinen Sprungschicht. Die Ursache der wechselseitigen Trends im Salzgehalt ist Gegenstand aktueller Forschung. Jährliche und zwischenjährliche Variationen der Oberflächensauerstoffkonzentration sind negativ mit der Wassertemperatur korreliert. Die steigenden Wassertemperaturen beeinflussen die Sauerstofflöslichkeit an der Meeresoberfläche und verstärken den Sauerstoffverbrauch durch biogeochemische Prozesse.

„Ich freue mich sehr und beglückwünsche Frau Stockmayer zu dieser Auszeichnung“, sagt ihr Betreuer Dr. Andreas Lehmann vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der auch eine kurze Laudatio auf die Preisträgerin hielt. Die Ergebnisse ihrer Bachelor-Arbeit werden in der Fachzeitschrift Oceanologia publiziert. Damit ist ein wichtiger Grundstein für ihre wissenschaftliche Arbeit gelegt. Frau Stockmayer setzt ihre wissenschaftliche Karriere mit einem Masterstudium in Climate Physics in Kiel fort.

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2021: Alexandra Andrae und Charlotte Bürgers

In diesem Jahr erhalten den Preis zu gleichen Teilen Frau Alexandra Andrae aus Kiel und Frau Charlotte Bürgers aus Bremen.

Frau Alexandra Andrae studierte Physik des Erdsystems an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel mit dem Schwerpunkt Physikalische Ozeanographie. In ihrer Bachelorarbeit „Comparison of different methods for the detection of mesoscale eddy characteristics in the eastern tropical North Atlantic“ untersuchte sie Wirbelströmungen im Ozean. Diese Wirbel sind vor allem für den horizontalen Austausch von gelösten Stoffen und für die CO2-Aufnahme im Meer wichtig. In ihrer Bachelorarbeit verglich die Preisträgerin auf Forschungsfahrten gemessene Strömungsdaten mit großräumigen aber zeitgleich gewonnenen Satellitendaten. Sie konnte zeigen, dass gängige satellitengestützte Methoden zur Identifizierung von Wirbeln die Durchmesser der Wirbel überschätzen, ihre Strömungsgeschwindigkeiten aber unterschätzen. Langfristiges Ziel ist es, die Identifizierung von Wirbeln anhand der großräumig gemessenen Satellitendaten zu verfeinern, um den Einfluss der Wirbel auf die Ozeanzirkulation und das Klimasystem besser zu verstehen. „Ich freue mich sehr, dass Frau Andrae diese Auszeichnung erhält“, sagt ihr Betreuer Dr. Marcus Dengler vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der auch eine kurze Laudatio auf die Preisträgerin hielt. „Sie hat nicht nur einen hervorragenden Abschluss erreicht, sondern zeigt auch außerhalb des Studiums sehr hohes Engagement junge Menschen für den Ozean und die Seeschifffahrt zu begeistern“, so Dr. Dengler. Frau Andrae setzt ihre wissenschaftliche Karriere mit einem Masterstudium in Climate Physics in Kiel fort.

Frau Charlotte Bürgers studierte Geowissenschaften an der Universität Bremen. Ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Phosphorus cycling and vivianite formation in sediments of the Helgoland mud area, North Sea“ fertigte sie in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI) an. Darin erforschte sie, welche Prozesse den Kreislauf des Nährstoffs Phosphat in feinkörnigen Sedimenten der Nordsee beeinflussen. Dabei untersuchte sie insbesondere die Reaktionen, die die Freisetzung von Phosphat im Sediment und in die Wassersäule sowie die langfristige Speicherung im Meeresboden steuern. „Ich freue mich sehr, dass Frau Bürgers diese Auszeichnung erhält“, sagt ihr Betreuerin Prof. Dr. Sabine Kasten vom AWI Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven, die auch eine kurze Laudatio auf die Preisträgerin hielt. „Sie hat nicht nur einen hervorragenden Abschluss erreicht, sondern zeigt auch außerhalb des Studiums ein sehr hohes Engagement, insbesondere im Umweltschutz im In- und Ausland“, so Prof. Kasten. Frau Bürgers setzt ihre wissenschaftliche Karriere im Rahmen eines Master-Studiums an der Universität Wageningen in den Niederlanden fort.

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2020: Anna Christina Hans

Den mit 1.000 Euro dotierten Otto-Krümmel-Förderpreis erhält in diesem Jahr Anna Christina Hans. Sie studierte Physik des Erdsystems an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Der Schwerpunkt ihrer Bachelorarbeit mit dem Titel „Island Wakes off Cape Verde“ liegt in der Analyse von ozeanischen Wirbeln, die sich in Lee der Kapverdischen Inseln durch die Auslenkung der Passat Winde bilden. Diese Wirbel haben einen wichtigen Einfluss auf den Nährstoffgehalt und somit die Produktivität im Oberflächenwasser dieser Region. Anna Christina nutzte in ihrer Arbeit maßgeblich Beobachtungsdaten, die auf einer Expedition mit dem Forschungsschiff POSEIDON gewonnen wurden.

„Ich freue mich sehr, dass Frau Hans diese Auszeichnung erhält“, sagt ihr Betreuer Dr. Florian Schütte vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der auch eine kurze Laudatio auf die Preisträgerin hielt. „Sie hat eine hervorragende Arbeit abgeliefert und zeigte ein sehr hohes Engagement, das weit über das normale Maß hinausgeht“, so Dr. Schütte. Er freue sich, dass Frau Hans ihre wissenschaftliche Karriere nun mit einem Masterstudium in Climate Physics fortsetzt.

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2019: Katharina Bachmann und Anna Margarethe Jegen

In diesem Jahr erhielten Frau Katharina Bachmann aus Bremen und Frau Anna Margarethe Jegen aus Kiel den Otto-Krümmel-Förderpreis zu gleichen Teilen. Die Auszeichnung ist deshalb in diesem Jahr mit insgesamt 1500 Euro dotiert.

Frau Katharina Bachmann studierte Geowissenschaften mit den Schwerpunkten Meeresgeologie, Paläontologie und Petrologie an der Universität Bremen. In ihrer Bachelorarbeit mit dem Titel „Gas emission sites on the continental margin of Romania untersuchte sie Vorkommen und die Verteilung von Gasemissionsstellen auf dem rumänischen Kontinentalhang des Schwarzen Meeres. Die von ihr ausgewerteten hydroakustischen Daten wurden auf der Meteorausfahrt M142 gewonnen, an der Frau Bachmann selbst teilnehmen konnte. Die Arbeit bietet einen wichtigen strukturellen Einblick in die Thematik von Gasemissionen, ihren beeinflussenden Faktoren und Wechselwirkungen mit Sedimentstrukturen und der Wassersäule„Ich freue mich sehr, dass Frau Bachmann diese Auszeichnung erhält“, sagt ihre Betreuerin Dr. Miriam Römer vom MARUM Forschungszentrum an der Universität Bremen. „Sie hat eine hervorragende Arbeit abgeliefert und zeigte ein sehr hohes Engagement, das weit über das normale Maß hinausgeht“, so Dr. Römer weiter. Frau Bachmann setzt ihre wissenschaftliche Laufbahn nun mit einem Masterstudium mit dem Thema „Climate Studies“ an der Wageningen University & Research in den Niederlanden fort. 

Frau Anna Margarethe Jegen studierte Geowissenschaften an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel. Sie beschäftigte sich in ihrer Bachelorarbeit mit dem Titel „Geochemical controls on the enrichment, distribution and mineralogy of tin in massive sulfides from the Nibelungen and Logatchev hydrothermal fields“ mit der Bildung von marinen Massivsulfidlagerstätten am Meeresboden. „Frau Jegen hat mit ihrer Arbeit zu einem verbesserten Verständnis für die Ausfällung von Metallen, insbesondere Zinn, an heißen Tiefseequellen, beigetragen“, sagt ihr Betreuer, Dr. Sebastian Fuchs, von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover. „Diese Ergebnisse sind hoch einzuschätzen, weshalb wir darüber eine Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift vorbereiten“, so Fuchs weiter. Frau Jegen setzt ihre wissenschaftliche Ausbildung jetzt mit einem Masterstudium der Geophysik an der Universität Kiel fort.

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2018: Hanne Marie Banko-Kubis

Hanne Marie Banko-Kubis studierte Umweltwissenschaften an der Universität Oldenburg. Der Schwerpunkt ihrer Bachelorarbeit mit dem Titel „In situ COfluxes in Norwegian coastal areas. Evaluating in situ estuarine and oceanic gas transfer velocities and their relation to wind speed and turbulence“ liegt in der Messung und Analyse von Austauschgeschwindigkeiten von COund der Parametrisierung dieser unter Verwendung von Windgeschwindigkeit und Oberflächen-Turbulenz. 

In dem von ihr untersuchten Gebiet waren CO2-Flüsse bislang noch nicht bestimmt worden. Ihre Ergebnisse zeigten, dass die norwegischen Fjorde mit ihrem kalten und salzarmen Oberflächenwasser eine wichtige Senke für CO2darstellen können. Die Messungen der Oberflächen-Turbulenz konnten dazu beitragen, um die CO2-Austauschgeschwindigkeit in Modellen besser zu parametrisieren.

„Ich freue mich sehr, dass Frau Banko-Kubis diese Auszeichnung erhält“, sagt ihre Betreuerin Dr. Mariana Ribas Ribas vom Institut für Biologie und Chemie des Meeres der Universität Oldenburg, die auch eine kurze Laudatio auf die Preisträgerin hielt. „Sie hat eine hervorragende Arbeit abgeliefert und zeigte ein sehr hohes Engagement, das weit über das normale Maß hinausgeht“, so Dr. Ribas Ribas. Sie freue sich, dass Frau Banko-Kubis ihre wissenschaftliche Karriere nun mit einem Masterstudium der marinen Umweltwissenschaften an der Universität Oldenburg fortsetze. 

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2017: Karl Heger

Herr Karl Heger studierte Maritime Technologien an der Hochschule Bremerhaven und fertigte seine Bachelorarbeit in Kooperation mit dem GEOMAR an. In der ausgezeichneten Bachelorarbeit mit dem Titel: „Localization of remotely operated underwater vehicles by merging position data from both ultra-short baseline system and Doppler velocity log“ hat Herr Heger untersucht, wie die Messdaten zweier gängiger hydroakustischer Systeme zur Positionsbestimmung von Unterwasserfahrzeugen aufbereitet und fusioniert werden können, um eine höhere Genauigkeit zu erreichen.  

„Ich freue mich sehr, dass Herr Heger diese Auszeichnung erhält“, sagte sein Betreuer Prof. Dr. Axel Bochert von der Hochschule Bremerhaven, der auch eine kurze Laudatio auf den Preisträger hielt. „Er hat eine hervorragende Arbeit abgeliefert und zeigte ein sehr hohes Engagement, das weit über das normale Maß hinausgeht“, so Prof. Bochert. Es sei für ihn nur konsequent und logisch, dass Herr Heger seine wissenschaftliche Karriere nun mit einem Studium der Elektro- und Informationstechnik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel fortsetzt. 

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2016: Maria Jung

Frau Maria Jung, die an der Universität Bremen studiert und ihre Bachelorarbeit am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven angefertigt hat, ist die erste Preisträgerin des Otto-Krümmel-Förderpreises. Frau Jung absolvierte ein Biologiestudium an der Universität Bremen mit Schwerpunkt Meeresbiologie. In der ausgezeichneten Bachelorarbeit mit dem Titel: „The effect of ocean acidification (OA) on the photosymbiosis of the two scleractinian coral species Porites lutea and Seriatopora hystrix- a light exclusion experiment“ geht es um den Einfluss der Photosymbiose auf die Fitness von Korallen unter Ozeanversauerung. 

„Ich freue mich sehr, dass Frau Jung diese Auszeichnung erhält“, sagte ihre Betreuerin Dr. Gertraud Schmidt vom Alfred-Wegener-Institut, die auch eine kurze Laudatio auf die Preisträgerin hielt. „Sie hat eine hervorragende Arbeit abgeliefert und zeigte ein sehr hohes Engagement, das weit über das normale Maß hinausgeht“, so Dr. Schmidt. Für sie sei es auch keine Überraschung, dass Frau Jung nun ihre wissenschaftliche Ausbildung mit einem Masterstudium in Meeresbiologie fortsetzt. „Ich bin mir sicher, dass wir noch öfter von ihr hören werden“, so die Wissenschaftlerin.

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Otto Krümmel - Der Wegbereiter der modernen Ozeanographie

Prof. Dr. Otto Krümmel war einer der wichtigsten deutschen Geographen und zugleich Ozeanographen in der Zeit um 1900. Ihm gebührt das Verdienst, die Ozeanographie als systematische Teilwissenschaft der Geographie begründet zu haben. Krümmels Ideen zur Gestalt des Meeresbodens waren grundlegend für alle nachfolgenden Wissenschaftlergenerationen. Sein Werk umfasst mit etwa 100 Veröffentlichungen nahezu alle Bereiche der allgemeinen Geographie, der Ozeanographie und der hydrographischen Messtechnik.

Otto Krümmel wurde 1854 in Exin in der Provinz Posen geboren. Er studierte zwischen 1873 und 1875 zuerst Medizin an der Universität Leipzig, dann Geographie und Naturwissenschaften in Göttingen und Berlin. 1884 wurde Krümmel Ordinarius für Geographie an der Kieler Universität und blieb in der Folge 27 Jahre lang der Direktor des Geographischen Instituts. Während seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit in Kiel entwickelte Krümmel grundlegende meereswissenschaftliche Methoden und die entsprechenden Geräte. Ab 1902 leitete Krümmel an dem in Kiel gegründeten Laboratorium für die internationale Meeresforschung, eines der Vorläuferinstitute des heutigen GEOMAR, die Abteilung für Hydrographie. 1911 wurde er als Ordinarius für Geographie an die Universität Marburg berufen. Krümmel starb im Alter von nur 57 Jahren am 12. Oktober 1912 in Köln.

Infoposter über Otto Krümmel

 

Bisherige Preisträger:innen

2024: Lasse Kummer
2023: Denise Otto
2022: Sophia Stavrakoudis und Vera Stockmayer
2021: Alexandra Andrae und Charlotte Bürgers
2020: Anna Christina Hans
2019: Katharina Bachmann und Anna Margarethe Jegen
2018: Hanne Marie Banko-Kubis
2017: Karl Heger
2016: Maria Jung

 

 
  • Gesellschaft zur Förderung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung e.V.

    Wischhofstr. 1-3, 24148 Kiel, Tel.: 0431 600-2820, Fax: 0431 600-2805, E-Mail: foerdergesellschaft(at)geomar.de

    Vorsitzender:
    Dr. Peter Gimpel
    Tel.: 0431 541167, drpeter.gimpel(at)t-online.de

    Stellvertreter:
    Prof. Dr. Hermann Bange, Düsternbrooker Weg 20, 24105 Kiel, Tel.: 0431 600-4204, hbange@geomar.de 
    Dr. Thomas Müller, Tel.: 0151-11165509, tmueller(at)geomar.de

    Schatzmeister:
    Dr. Christian Zwanzig, Neufeldtstrasse 10, 24118 Kiel, Tel.: 0431 883401, E-Mail: christian.zwanzig(at)elac-wartsila.de 

    Schriftführerin:
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