Lehre

Die Professoren und Wissenschaftler der Marinen Geodynamik halten im Rahmen des BSc Studiengangs Physik des Erdsystems und in den MSc Studiengängen Master of Geophysics und Master of Marine Geosciences Vorlesungen. Mehr Informationen finden Sie hierzu auf den Webseiten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Wir betreuen außerdem Abschlussarbeiten (BSc, MSc und Dr. rer. nat.). Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den jeweiligen Dozenten oder im Zweifel an Heidrun Kopp (hkopp(at)geomar.de) oder Christian Berndt (cberndt(at)geomar.de).

UnivIS
Informationssystem der Universität Kiel © Config eG 
Semester: SS 2024 

Der Rausch im Film – Der Film als Rausch (051093)

Dozent/in
Martha-Lotta Körber, M.A.

Angaben
Seminar, 2 SWS, MA-MW1.4
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, LS1 - R.209b
vom 17.4.2024 bis zum 10.7.2024

Inhalt
Das Seminar macht Angebote zum Verständnis der Rolle von Filmkultur für historische und gegenwärtige Imaginationen über Drogen und ihre Nutzer:innen, indem nach Darstellungskonventionen, nach Konstanten und Brüchen von Strategien des Erzählens spezifischer Substanzen, ihrer Erlebnisqualitäten und Nutzer:innen gesucht wird. Zugrunde liegt die Annahme, dass die Filmgeschichte psychoaktive Substanzen in ihrer öffentlichen Wahrnehmung, Akzeptanz und Stigmatisierung mitproduziert (hat), indem sie Drogengebrauch in unterschiedlichen Schattierungen als emanzipatorisch aber auch als selbstzerstörerisch, gemeinschafts- oder gesellschaftszersetzend zeigte, und – je nach Substanz und ihrem Gebrauch – als Phänomen spezifischer historischer Kontexte, Altersgruppen, Milieus, Subkulturen, Gender, Races und Classes.

Drogen sind im Film allgegenwärtig, der Korpus des Seminares umfasst daher schwerpunktmäßig fiktionale Beispiele, in denen der Drogenkonsum das wesentliche Handlungsmotiv darstellt (nicht der Drogenhandel oder der war on drugs, auch keine Filme, die unter Drogeneinfluss gedreht wurden usw.). Es wird insgesamt aber ein Fokus auf dem US-amerikanischen Kino liegen, das in besonderer Weise von Prohibitionsbestrebungen (und Gegenbewegungen) geprägt ist.

Last, but not least: Besonderer Wert wird im Close-Reading-Seminar auf das Arbeiten am Film selbst gelegt, d.h. die Analyse einzelner Szenen und/oder bestimmter formalästhetischer Aspekte eines Drogenfilms. Das Seminar begleitende Diskussionsfelder können nach Stereotypisierungen und der filmischen Produktion und Verhandlung von ›Normalität‹ und Devianz fragen, nach Milieu und Klassen ebenso wie Gender und Race -Dimensionen filmischen Drogenkonsums. Wichtige Diskussionsfelder spannen sich zwischen verschiedenen Topoi auf: individuelle Wirklichkeitshorizonte – kollektive und gesellschaftliche ›Realität‹; Profanität – Spiritualität; Legitimierung – Stigmatisierung; Rausch – ›Nicht-Rausch‹; Rebellion – Selbstoptimierung; hegemoniale und ›Sub-‹ Kulturen; Kollektivismus – Individualismus; Sozialität – Asozialität; Realitätsflucht – Erkennen der Realität; Prekarität – Dekadenz; Autonomie – Zwang u.v.m. Die Grundlage für die Thesenbildung und Interpretation der Filme bilden die in Präsentationen und in der Seminardiskussion entwickelten Analyseansätze und i.d.R. nicht präexistente Thesen aus der Forschung. Auf Literatur zum Drogenfilm wird daher weitgehend verzichtet, die Arbeit mit filmanalytischem Werkzeug und Vokabular hingegen ist geboten.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Röttenbach