18.04.2013: Öffentliche Vortragsreihe "Gefahren aus dem Ozean"

Prof. Heidrun Kopp (GEOMAR): "Starkbeben unter dem Meer: Immer und überall möglich?"

Die öffentliche Vortragsreihe "Gefahren aus dem Ozean – Wie können wir mit den Risiken umgehen und uns auf den Wandel an den Küsten vorbereiten?" beschäftigt sich mit der Erforschung von Erdbeben an Plattengrenzen, von Tsunamis, des Meeresspiegelanstiegs, von Flutereignissen und Stürmen sowie möglichen Anpassungsstrategien.

 

Veranstalter ist der Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft"

 

18. April 2013  um 18:00 Uhr

im AudiMax, Hörsaal A (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

 

Zusammenfassung 

"Starkbeben unter dem Meer: Immer und überall möglich?"
Prof. Heidrun Kopp, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
 
Die in den letzten zehn Jahren aufgetretenen Starkbeben vor Sumatra in 2004 und vor Japan in 2011 haben zu einem Umdenken in der Erdbebenforschung geführt, denn ihr Entstehungsort sowie die erreichten Magnituden waren von der Mehrzahl der Wissenschaftler nicht erwartet worden. So müssen wir uns die Frage stellen, ob solche Starkbeben generell an allen Subduktionszonen (also den konvergenten Plattengrenzen) zu erwarten sind und entsprechend eine Neubewertung der existierenden Datenlage vorantreiben. Dabei spielen marine geophysikalische Untersuchungen eine entscheidende Rolle, da sie sozusagen das ‚Innenleben’ der Subduktionszonen und damit der Quellregionen von Starkbeben durchleuchten und wichtige Informationen über die Geometrie, Kinematik und Dynamik liefern. Im Vortrag werden unterschiedliche konvergente Plattengrenzen vorgestellt und die Heterogenität ihres strukturellen Aufbaus sowie der Einfluss von subduzierter Morphologie und Sedimenteintrag auf die Seismizität und das potentielle Auftreten von Starkbeben diskutiert. Zudem werden neue Forschungsansätze vorgestellt, um Starkbeben im Meer ‚auf die Spur zu kommen’ und ihre physikalischen Gesetzmäßigkeiten besser zu verstehen.