GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Wischhofstr. 1-3
24148 Kiel
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Seit Beginn der Industrialisierung hat der Ozean etwa 30 Prozent allen Kohlendioxids (CO2) aufgenommen, das durch menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre gelangte. Einerseits verlangsamt das Meer durch diesen unschätzbaren Service den globalen Wandel. Andererseits löst das Gas im Wasser eine folgenreiche chemische Reaktion aus: Kohlensäure entsteht, und der pHWert sinkt. Auch die Konzentration der KarbonatIonen nimmt ab. Kalkbildende Organismen wie Muscheln, Korallen oder bestimmte PlanktonArten sind auf genau diese Moleküle angewiesen, um ihre Schalen und Skelette aufzubauen. Viele weitere Meereslebewesen benötigen im saureren Wasser mehr Energie. Gleichzeitig profitieren einige Spezies von dem zusätzlichen gelösten CO2.
Die Reaktionen der marinen Lebensgemeinschaft auf Ozeanversauerung werden die Artenvielfalt im Meer stark verändern. Dies kann auch Konsequenzen für die Nahrungsmittelversorgung haben. Der Kieler Meeresbiologe Prof. Dr. Ulf Riebesell fasst den aktuellen Forschungsstand über „das andere KohlendioxidProblem“ zusammen und zeigt auf, wie jeder Einzelne von den Folgen der Ozeanversauerung betroffen sein und zur Lösung beitragen kann.
Vom 20. September bis 21. Oktober ist in der Alten Kantine des GEOMAR außerdem eine Ausstellung mit Fotos von Solvin Zankl und Nick Cobbing zur Erforschung der Ozeanversauerung zu sehen.
Zeit: Dienstag, 20.09.2016, von 10 bis 11 Uhr.
Ort: Hörsaal des GEOMAR, Standort Ostufer, Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel
(Anfahrtskizze)
Prof. Dr. Ulf Riebesell Ulf Riebesell studierte in Kiel, Seattle und Rhode Island und promovierte an der Universität Bremen. Längere Gastaufenthalte führten ihn an die University of California, ehe er 2003 ans damalige Institut für Meereskunde (heute: GEOMAR) nach Kiel wechselte und eine Professur für Biologische Ozeanographie an der Universität Kiel übernahm. Ulf Riebesell leitet den deutschen Forschungsverbund zur Ozeanversauerung BIOACID und engagiert sich im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ und im Sonderforschungsbereich 754 „KlimaBiogeochemische Wechselwirkungen im Tropischen Ozean“. 2012 erhielt Prof. Riebesell den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Vortragsreihe „WissenSchaffen“, die Ozeanforschung leicht verständlich präsentiert. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei „WissenSchaffen“ über die Arbeiten des GEOMAR zu informieren. Die Vorträge eignen sich auch für Schulklassen (ab etwa Klassenstufe 10). Der Eintritt ist frei! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei Gruppen über 20 Personen wären wir für kurze Nachricht an presse(at)geomar.de dankbar.
Ansprechpartner:
Maike Nicolai (GEOMAR, Kommunikation und Medien), Tel.: 0431-600 2807, presse@geomar.de