Analytischer Existenzialismus (051149)
- Dozent/in
- Dr. Jens Schnitker-v. Wedelstaedt
- Angaben
- Seminar, 2 SWS, Anmeldung über OLAT
Zeit und Ort: Di 14:15 - 15:45, OS75 - Hans-Heinrich-Driftmann-Hörsaal (ehem. Hörsaal 3); Einzeltermin am 2.7.2024 20:00 - 22:00, LS4 - R.EG.14
vom 16.4.2024 bis zum 9.7.2024
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Zuordnung:
PHF-phil-BA9 (Problemstellungen und Theorien der Gegenwartsphilosophie)
PHF-phil-BA10 (Forschungsorientiertes Abschlussmodul)
PHF-phil-MAA 1 (Geschichte der Philosophie, Praktische Philosophie)
PHF-phil-MAE 2 (Themenbereiche des Philosophieunterrichts I: Praktische Philosophie, Kulturphilosophie)
PHF-phil-MAE 3 (Themenbereiche des Philosophieunterrichts II: Praktische Philosophie, Kulturphilosophie)
Es ist keine Anmeldung vorab erforderlich. Allerdings bitte ich Sie, sich zur Erleichterung der Kommunikation trotzdem in die OLAT-Gruppe einzutragen: https://lms.uni-kiel.de/url/RepositoryEntry/5459902799
Achtung: Einzeltermin Filmabend am 2. Juli!
- Inhalt
- In diesem Seminar sollen Texte besprochen werden, die mit einem Ausdruck von David
Benatar dem analytischen Existentialismus zuzuordnen sind. Im Zentrum des Kurses
steht die Frage nach dem Sinn des Lebens. Diese ist nicht zu verwechseln mit der Frage
danach, was ein gutes Leben ausmacht. Vielmehr geht es um Fragen, die die Einstellung
des Menschen zu seiner Existenz betreffen. Sollte diese Einstellung freudig, indifferent
oder ablehnend sein? Ist eine optimistische oder eine pessimistische Weltsicht
angebracht? Wieso sollte man leben wollen? Wäre es nicht vielleicht besser, niemals
existiert zu haben? Wenn das Leben im Kern bedeutungslos ist, ist es dann moralisch
falsch, Kinder zu bekommen? Ist Nichtexistenz dem Leben vorzuziehen und sollte man
daher Selbstmord begehen? Oder ist Leben etwas so Wertvolles, dass Unsterblichkeit
wünschenswert ist? Ist der Tod generell etwas Schreckliches?
Im Seminar werden diese Fragen anhand von Texten aus den letzten gut dreißig Jahren
behandelt. Es werden u. a. Texte von Richard Taylor, Thomas Nagel, Robert Nozick,
Bernard Williams, David Benatar, Susan Wolf und Derek Parfit besprochen.
- Empfohlene Literatur
- Textgrundlage:
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars auf OLAT zur Verfügung gestellt. Die meisten
der im Seminar besprochenen Texte sind in englischer Sprache verfasst, wobei einige in
deutscher Übersetzung vorliegen.
Zur Vorbereitung werden empfohlen:
Benatar, David (Hrsg.), Life, Death, & Meaning. Key Philosophical Readings on the
Big Questions, 2. Auflage, Lanham, Md. [u.a.]: Rowman & Littlefield 2010.
Benatar, David, Better Never to Have Been. The Harm of Coming into Existence,
Oxford: Clarendon Press 2006.
Klemke, E. D. und Steven M. Cahn (Hrsg.), The Meaning of Life. A Reader, 3.
Auflage, Oxford und New York: Oxford University Press 2007.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 60
Gleichheit und Gerechtigkeit (051187)
- Dozent/in
- Dr. Jens Schnitker-v. Wedelstaedt
- Angaben
- Seminar, 2 SWS, Anmeldung über OLAT
Zeit und Ort: Mo 16:15 - 17:45, LS10 - R.201
vom 15.4.2024 bis zum 8.7.2024
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Zuordnung:
PhWU9 (Gerechtigkeitstheorien)
Es ist keine Anmeldung vorab erforderlich. Allerdings bitte ich Sie, sich zur Erleichterung der Kommunikation trotzdem in die OLAT-Gruppe einzutragen: https://lms.uni-kiel.de/url/RepositoryEntry/5459902800
- Inhalt
- Wenn wir fragen, was gerecht ist, lauten die häufigsten Antworten wenn alle das Gleiche
bekommen oder wenn alle gleichbehandelt werden. Die gerechte Behandlung von
Menschen setzt anscheinend ihre Gleichbehandlung voraus. Niemand soll aufgrund von
Ungleichbehandlung schlechter gestellt sein als andere. Werden Menschen ungleich
behandelt, dann bedarf dies i.d.R. einer Rechtfertigung.
Die naheliegende Nachfrage, mit der Amartya Sen eine der wichtigsten philosophischen
Debatten der letzten Jahrzehnte angestoßen hat, ist: Gleichheit wovon? Um Gleichheit in
welcher Hinsicht geht es? Hier nun unterscheiden sich die Antworten fundamental:
Chancengleichheit, gleiche Aussichten auf Wohlergehen, Gleichheit der Grundgüter oder
Ressourcengleichheit wobei dann noch geklärt werden muss, welche Ressourcen jedem
im gleichen Maße zustehen sollen.
Neben Teilen dieser Debatte sollen in diesem Seminar auch Texte jener Autoren
besprochen werden, die infrage stellen, dass Gerechtigkeit und Gleichheit immer
zusammengehören. Die Frage lautet bei ihnen nicht mehr Gleichheit wovon?, sondern
Warum Gleichheit? Ist Gleichbehandlung nicht ungerecht, weil zu ihrer Herstellung in
unmoralischer Art die Freiheit des Einzelnen beschränkt wird? Kollidiert die Forderung
nach Gleichheit nicht mit der Vorstellung von Leistungsgerechtigkeit oder mit dem
Verdienstprinzip? Lässt sich die sogenannte positive Diskriminierung durch
Quotierungen für sozial benachteiligte Gruppen rechtfertigen? Ist die Herstellung von
Gleichheit nicht aufgrund der Kontingenz des menschlichen Lebens unmöglich? Fordert
Gerechtigkeit etwas anderes als Gleichbehandlung, zum Beispiel ein menschenwürdiges
Leben? Ist sie demnach vielleicht nicht-relational, kommt es also zu ihrer Herstellung gar
nicht darauf an, ob ich im Vergleich mit Anderen gleich behandelt werde?
In diesem Seminar sollen möglichst viele Aspekte der Debatten um Gleichheit und
Gerechtigkeit zur Sprache kommen.
- Empfohlene Literatur
- Textgrundlage:
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars auf OLAT zur Verfügung gestellt. Die meisten
der im Original englischsprachigen Texte liegen in deutscher Übersetzung vor.
Zur Vorbereitung werden empfohlen:
Gosepath, Stefan, "Equality", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Summer
2021 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL =
<https://plato.stanford.edu/archives/sum2021/entries/equality/>.
Krebs, Angelika (Hg.), Gleichheit oder Gerechtigkeit. Texte der neuen
Egalitarismuskritik, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2000.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 25
Klimaethik (051188)
- Dozent/in
- Dr. Jens Schnitker-v. Wedelstaedt
- Angaben
- Seminar, 2 SWS, Blockveranstaltung - Anmeldung über OLAT
Zeit und Ort: Einzeltermine am 15.7.2024 12:00 - 18:00, LS4 - R.EG.14; 16.7.2024 8:00 - 20:00, LS4 - R.EG.14; 17.7.2024 8:00 - 18:00, LS4 - R.EG.14
vom 15.7.2024 bis zum 17.7.2024
Vorbesprechung: 27.5.2024, 18:00 - 19:00 Uhr, Raum LS1 - R.106a
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Zuordnung:
PWU13 (Klimaforschung und Klimaethik)
PHF-phil-MAE 2 (Themenbereiche des Philosophieunterrichts I: Praktische Philosophie)
PHF-phil-MAE 3 (Themenbereiche des Philosophieunterrichts: Praktische Philosophie)
PHF-phil-MA PhWU7 (Sustainability)
PHF-phil-BA9 (Problemstellungen und Theorien der Gegenwartsphilosophie)
PHF-phil-BA10 (Forschungsorientiertes Abschlussmodul)
Es ist keine Anmeldung vorab erforderlich. Allerdings bitte ich Sie, sich zur Erleichterung der Kommunikation trotzdem in die OLAT-Gruppe einzutragen: https://lms.uni-kiel.de/url/RepositoryEntry/5459902806
- Inhalt
- Die Folgen des anthropogenen Klimawandels stellen immer mehr Menschen überall auf
der Welt vor vielfältige Herausforderungen. Wenn es darum geht, mit diesen
Herausforderungen umzugehen, kommen zwangsläufig normative Fragen in den Blick.
Einerseits sind sowohl die schädlichen Folgen des Klimawandels als auch die Lasten, die
zur Eindämmung seines weiteren Fortschreitens getragen werden müssen, räumlich und
zeitlich extrem ungleich verteilt. Andererseits tragen Menschen sehr unterschiedlich zum
Klimawandel bei. Ausgehend von diesen Feststellungen stellen sich u.a. die Fragen, wer für
die Eindämmung des Klimawandels Verantwortung trägt und wer die Pflicht hat, die
Ressourcen aufzubringen, die notwendig dafür sind, die schon jetzt massiven Schäden zu
beheben, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Sind dies bei einem so großen
Problemkomplex wie dem Klimawandel Individuen oder aber (primär) Kollektive wie
Staaten oder Großunternehmen? Bestünden individuelle Pflichten in der Vermeidung von
bestimmten Handlungsweisen oder aber im aktiven politischen Handlen? Sind ziviler
Ungehorsam oder gar manche Sabotageakte erlaubt, vielleicht sogar geboten?
Zudem kommen durch die Langzeitfolgen klimaschädlichen Handlens zukünftige
Generationen in den Blick. Wie lassen sich heutiger Nutzen und zukünftiger Schaden
miteinander verrechnen? Wie können Menschen, die noch nicht geboren sind, überhaupt
Berücksichtigung finden, wenn es bei Gerechtigkeit um die gerechte Ausgestaltung
zwischenmenschlicher Beziehungen geht? Zu Menschen, die es nicht gibt, kann auf den
ersten Blick keine Beziehung bestehen.
In dem Seminar werden wir anhand eines der drängendsten weltweiten Problemfelder
unserer Zeit einen Großteil der genannten Themen und Fragen behandeln.
- Empfohlene Literatur
- Textgrundlage:
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars über OLAT zur Verfügung gestellt. Einige der zu
besprechenden Texte sind in englischer Sprache verfasst.
Zur Vorbereitung werden empfohlen:
Gehrmann, Jan, Langer, Ruben und Andreas Niederberger (Hg.), Klimawandel und
Ethik, Paderborn: mentis 2020.
Kallhoff, Angela(Hg.), Klimagerechtigkeit und Klimaethik, Berlin: De Gruyter 2015.
Roser, Dominic und Christian Seidel, Ethik des Klimawandels. Eine Einführung,
Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2013.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 40
Kollektive Verantwortung (051189)
- Dozent/in
- Dr. Jens Schnitker-v. Wedelstaedt
- Angaben
- Seminar, 2 SWS, Anmeldung über OLAT
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, LMS14 - 01.016
vom 16.4.2024 bis zum 9.7.2024
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Zuordnung:
PWU4 (Verantwortungstheorien)
Es ist keine Anmeldung vorab erforderlich. Allerdings bitte ich Sie, sich zur Erleichterung der Kommunikation trotzdem in die OLAT-Gruppe einzutragen: https://lms.uni-kiel.de/url/RepositoryEntry/5459902807
- Inhalt
- Bei vielen Problemen, die in der heutigen Zeit die Schlagzeilen dominieren, stehen
Kollektive im Zentrum. Ob dies nun Armeen oder Terrororganisationen, Unternehmen,
Parteien oder Gewerkschaften sind: es sind Kollektive, die zum Handeln aufgefordert oder
denen Unterlassungen vorgeworfen, die gelobt und noch häufiger getadelt werden. Sie
werden in die Pflicht genommen, ihnen wird Verantwortung zugesprochen.
Doch wie sind moralische Forderungen an Kollektive zu verstehen? Geht es um die
Verantwortung des Kollektivs selbst, um die von mit dem Kollektiv verbundenen
Individuen oder um beides? Verfügen Kollektive überhaupt über jene Eigenschaften, die
gemeinhin für die gerechtfertigte Zuschreibung individueller Verantwortung vorausgesetzt
werden? Besitzen sie Willensfreiheit, Handlungsfreiheit, Intentionalität oder die Fähigkeit,
einen moralischen Standpunkt zu entwickeln? Wenn es bei straffen Organisationen wie
Unternehmen oder Universitäten möglich sein sollte, die genannten Äquivalente für die
genannten Eigenschaften auszumachen, wie verhält es sich mit unorganisierten Gruppen
oder zufälligen Ansammlungen? Wie mit den Besucher:innen eines Fußballspiels, den
Teilnehmer:innen eines Spieleabends oder denjenigen, die in demselben Bus sitzen? Und
sollte es noch kein Kollektiv geben, das eine Aufgabe bewältigen kann, besteht dann die
Pflicht, ein solches Kollektiv zu gründen, das Verantwortung übernehmen kann?
Die Beantwortung dieser Fragen wird im Zentrum des Seminars stehen. Neben der
Diskussion zeitgenössischer Texte zum Seminarthema sollen auch praktische Fälle
behandelt werden.
- Empfohlene Literatur
- Textgrundlage:
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars auf OLAT zur Verfügung gestellt. Die meisten
der im Seminar besprochenen Texte sind in englischer Sprache verfasst, wobei einige in
deutscher Übersetzung vorliegen.
Zur Vorbereitung werden empfohlen:
Gerber, Doris und Véronique Zanetti (Hg.), Kollektive Verantwortung und
internationale Beziehungen, Berlin: Suhrkamp 2010.
Isaacs, Tracy, 'Kollektive Verantwortung', in: Heidbrink, Ludger, Langbehn, Claus
und Janina Loh (Hg.): Handbuch Verantwortung, Wiesbaden: Springer 2017, S.
453-475.
Smiley, Marion, 'Collective Responsibility', The Stanford Encyclopedia of Philosophy
(Fall 2023 Edition), Edward N. Zalta & Uri Nodelman (eds.), URL =
<https://plato.stanford.edu/archives/fall2023/entries/collective-responsibility/>.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 25
Multikulturalismus &/vs. Feminismus (051190)
- Dozent/in
- Dr. Jens Schnitker-v. Wedelstaedt
- Angaben
- Seminar, 2 SWS, Anmeldung über OLAT
Zeit und Ort: Di 16:15 - 17:45, OS74 - R.108
vom 16.4.2024 bis zum 9.7.2024
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Zuordnung:
PWU6-2 (Politische Philosophie)
PHF-phil-MAA 1 (Geschichte der Philosophie, Praktische Philosophie)
PHF-phil-MAA 2 (Praktische Philosophie, Kulturphilosophie)
PHF-phil-MAA 3.3 (Profilierung: Kulturphilosophie)
PHF-phil-MAE 2 (Themenbereiche des Philosophieunterrichts I: Kulturphilosophie)
PHF-phil-MAE 3 (Themenbereiche des Philosophieunterrichts II: Kulturphilosophie)
Es ist keine Anmeldung vorab erforderlich. Allerdings bitte ich Sie, sich zur Erleichterung der Kommunikation trotzdem in die OLAT-Gruppe einzutragen: https://lms.uni-kiel.de/url/RepositoryEntry/5459902814
- Inhalt
- 1999 veröffentlichte die feministische Philosophin Susan Moeller Okin in der Boston
Review einen kurzen Aufsatz, der sofort große Wellen schlug und mehrere, teils sehr
kritische Antworten provozierte. Okins Text trägt den Titel Is Multiculturalism Bad For
Women? Diese immer noch hochaktuelle und politisch sehr brisante Frage soll den
Seminardiskurs leiten.
Doch wie ist diese Frage genau zu verstehen? Im Kern geht es darum, ob Gruppen, deren
Mitglieder illiberale und sexistische Ansichten haben, in liberalen Staaten
Minderheitenschutz und besondere Gruppenrechte gewährt bekommen sollen. Okins
Antwort auf ihre Frage ist, dass Multikulturalismus und Feminismus oftmals in Spannung
stehen, manchmal gar unvereinbar miteinander sind. Solange Frauenrechte nicht gleich
geachtet werden, sei Multikulturalismus deshalb schlecht für Frauen.
Im Seminar gehen wir von Okins Text aus und werden uns dann mehrere Reaktionen auf
ihn anschauen. Danach diskutieren wir Texte, die in Folge der ursprünglichen Debatte
entstanden sind und die Impulse aus anderen Diskussionen und Perspektiven einbringen.
- Empfohlene Literatur
- Textgrundlage:
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars auf OLAT zur Verfügung gestellt.
Der Text von Okin sowie die zu diskutierenden Antworten sind in einem schmalen Band
versammelt: Okin, Susan Moeller, Is Multiculturalism Bad For Women? Hg. v. Cohen,
Joshua, Howard, Matthew und Martha C. Nussbaum, Princeton: Princeton University
Press 1999.
Mehrere der Texte sind auf der Internetseite des Boston Review frei zugänglich:
http://bostonreview.net/forum/susan-moller-okin-multiculturalism-bad-women.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 50
Robert Nozick - Anarchie, Staat, Utopia (051191)
- Dozent/in
- Dr. Jens Schnitker-v. Wedelstaedt
- Angaben
- Seminar, 2 SWS, Anmeldung über OLAT
Zeit und Ort: Mi 10:15 - 11:45, CAP2 - Hörsaal A (außer Mi 22.5.2024)
vom 17.4.2024 bis zum 10.7.2024 Bemerkung zu Zeit und Ort: Achtung: Nicht am 22.05.2024 - kein Ausweichraum!
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Zuordnung:
PHF-phil-BA2 (Geschichte der Philosophie: Neuzeit)
PHF-phil-BA4 (Praktische Philosophie I)
PHF-phil-BA6 (Praktische Philosophie II Vertiefung)
PHF-phil-WP (Philosophische Reflexion und ethische Urteilskraft)
Es ist keine Anmeldung vorab erforderlich. Allerdings bitte ich Sie, sich zur Erleichterung der Kommunikation trotzdem in die OLAT-Gruppe einzutragen: https://lms.uni-kiel.de/url/RepositoryEntry/5459902815
- Inhalt
- In diesem Seminar werden wir das Buch Anarchie, Staat, Utopia (Anarchy, State, and
Utopia, 1974) von Robert Nozick besprechen. Das Buch kann in weiten Teilen als libertärer
Gegenentwurf zu John Rawls kurz zuvor erschienener Theorie der Gerechtigkeit
verstanden werden. Nozick beruft sich in seiner Theorie auf John Locke. Wie Locke
entwickelt Nozick eine Konzeption von Naturrechten, die den Menschen auch schon in
einem fiktiven Naturzustand zukommen. Zum Schutz ihrer Sicherheit und ihres Eigentums
sind die Menschen bereit, einen Teil ihrer Freiheit einzuschränken. Moralisch sind laut
Nozick jedoch nur sehr geringe Einschränkungen der natürlichen Rechte der Menschen zu
rechtfertigen. Im Ergebnis, und somit im Gegensatz zu wohlfahrtsstaatlichen oder
sozialistischen Gerechtigkeitsvorstellungen, verteidigt Nozick einen Minimal- oder
Nachtwächterstaat, in dem Steuern als eine Art Versicherungsprämie fungieren und in
dem es zu großen Ungleichverteilungen von Gütern kommen kann. Einem solchen Staat
könnten nach Nozick auch überzeugte Anarchisten zustimmen.
- Empfohlene Literatur
- Textgrundlage:
Robert Nozick, Anarchie, Staat, Utopia, Übersetzung aus dem Amerikanischen von
Hermann Vetter, München: Olzog 2006.
Ich rate dringend dazu, die günstigere und deutlich besser zu lesende englische
Fassung heranzuziehen: Robert Nozick, Anarchy, State, and Utopia, New York:
Basic Books 1974 u.ö.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 50
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