Im Teilprojekt A2 werden Gashydratvorkommen erkundet und vermessen. Vor einer positiven Beurteilung eines Gashydratfeldes für die Produktion von Methangas und die Einlagerung von CO2 müssen die Eigenschaften der Lagerstätte detailliert beschrieben werden. Dies kann zum einen durch aktive Tiefenvermessung mit Hilfe profilierender Verfahren (MCS-Seismik, geschleppte Elektromagnetik) oder stationärer Signalempfänger (OBS Seismik, OBEM / MT Stationen) erfolgen, zum anderen bieten Sedimentproben vom Meeresboden und aus tieferen Lagen das notwendige Material, um geochemische Analysen zu erstellen und Anhaltspunkte zur Hydratverteilung zu erhalten. Hierzu wurden in der ersten Phase von SUGAR neue Techniken der seismischen und elektromagnetischen Erkundung und Geräte für eine Probenahme unter in-situ Druckverhältnissen entwickelt. Die Erprobung und ersten Einsätze dieser neuen Techniken sind während der ersten Phase von SUGAR erfolgreich durchgeführt worden. Ergänzt werden diese Methoden durch weitere Entwicklungen in der Streamertechnik (hochauflösende 3-D Seismik – P-Cable) und der Elektromagnetik (Multisensor Meeresbodenstationen, mobile Quellen). Bestehende Techniken, wie z.B. die Weitwinkelseismik mit OBS, runden das Portfolio ab. Die Auswertung der profilierenden Verfahren und die Ergebnisse der Laboruntersuchungen aus den B-Projekten haben gezeigt, dass weitere Anstrengungen notwendig sind, um die Auswertemöglichkeiten auch im Hinblick auf eine spätere Kontrolle des Produktions- und Lagerfeldes in der notwendigen Präzision zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund sollen in der zweiten SUGAR Phase neue Schritte unternommen werden, um die Datenauswertung und damit die Aussagekraft und Vorarbeit für die übrigen Teilprojekte weiter präzisieren zu können. Dabei werden die folgenden Detailziele verfolgt:
• Verbesserung der Auswertung und Prozessierung von seismischen Daten
• Optimierung der Datenaufnahme und Prozessierung von elektromagnetischen Daten
• Entwicklung von neuen Ansätzen zur gemeinsamen Auswertung (joint inversion) von seismischen und elektromagnetischen Daten zur Bestimmung der Gashydratverteilung im Untergrund und Quantifizierung der Gashydratmengen
• Entwicklung eines Unterbeprobungssystem für Autoklav-Kernsysteme zur Quantifizierung der Gashydratmengen, zur Bestimmung der Hydratzusammensetzung und -struktur und zur Erfassung der Hydratverteilung im Porenraum
Die in A1 und A2 neuentwickelten Verfahren werden auf bereits bewilligten Ausfahrten zu Gashydratvorkommen im Schwarzen Meer, vor Neuseeland, vor Westafrika und vor Norwegen erprobt und angewendet. Weitere Ausfahrten und Erprobungen sind für die Gashydratgebiete vor Taiwan, Indien und Brasilien geplant.