Über GAME
GAME (Globaler Ansatz durch Modulare Experimente) ist ein internationales Forschungs- und Ausbildungsprogramm für Studierende der Biologie und der Umweltwissenschaften. Es wurde 2002 am damaligen Vorgängerinstitut des GEOMAR gegründet und ermöglicht es jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Auswirkungen des Globalen Wandels auf Küstenmeere zu untersuchen. Bei GAME geschieht dies auf eine sehr umfassende Weise: alle Fragestellungen werden vergleichend über geographische und klimatische Grenzen hinweg untersucht. Hierzu werden jedes Jahr - zu einem bestimmten Thema - zeitgleich identische Experimente an bis zu 10 Standorten weltweit durchgeführt. Dieser modulare Ansatz, der in der Meeresforschung bislang einzigartig ist, führt zu besonders aussagekräftigen Forschungsergebnissen. Denn die gewonnenen Daten beschränken sich nicht nur auf ein einziges Ökosystem, sondern zeichnen ein allgemeines Bild – von den Tropen bis in die hohen Breiten. Um dies zu ermöglichen, kooperiert GAME mit 38 Meeresforschungsinstituten in 28 Ländern auf 6 Kontinenten. Dieses Netzwerk erlaubt aber nicht nur die modulare Forschung, sondern bereitet auch Studierende auf das wissenschaftliche Arbeiten im Ausland vor. Hierfür hat GAME ein besonderes Teamkonzept entwickelt, bei dem jeweils ein deutscher Teilnehmer eng mit einem ausländischen zusammenarbeitet. GAME verbindet so die wissenschaftliche Ausbildung mit einer intensiven kulturellen und sozialen Erfahrung.
Jedes Jahr werden bis zu 20 Studierende betreut, die die Experimente in binationalen Teams an bis zu 10 Standorten auf der ganzen Welt durchführen. Die Vor- und Nachbereitung jedes Projektes findet gemeinsam mit allen Teilnehmenden am GEOMAR in Kiel statt. Vorbereitend wird die Herangehensweise an ökologische Fragestellungen erarbeitet und die Analyse von Daten mit biostatistischen Methoden vertieft.
In der Nachbereitungsphase werden alle Ergebnisse vergleichend ausgewertet, interpretiert und zur Publikation vorbereitet. Hier trainieren die Studierenden ihre Fähigkeit Wissenschaft in Form von Vorträgen und in Fachzeitschriften zu kommunizieren. Die Studierenden profitieren von der umfassenden Betreuung durch deutsche und ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler während der gesamten Projektdauer und darüber hinaus. Durch die Teilnahme an einem GAME-Projekt sind sie optimal für eine anschließende Promotion qualifiziert.
GAME bietet mit diesem neuartigen und erfolgreichen Konzept eine besondere Form des Praxisbezugs und bereitet die Studierenden so auf eine Karriere in Wissenschaft und Forschung vor. Gleichzeitig werden neben dem wissenschaftlichen Know-how auch zielorientiertes Arbeiten und Teamfähigkeit gefördert. In der Ausbildung junger Akademikerinnen und Akademiker wird gerade der letzten Fähigkeit oft zu wenig Bedeutung beigemessen. GAME legt besonderen Wert auf diese Komponente und fördert gleichzeitig durch den weltweiten Austausch die interkulturelle Verständigung.
Du bist Student(in) und interessierst dich für das GAME Programm?
Auf der Seite für Informationen für Studierende findest du weitere Einblicke in das Master Programm.
Sie sind Professor(in) an einer deutschen Hochschule und möchten Ihren Studenten die Teilnahme an GAME ermöglichen?
Wenn Sie bereit sind, eine externe Masterarbeit in mariner Benthosökologie zu betreuen und zu begutachten, sind Sie eingeladen, Ihren Studierenden eine Bewerbung bei GAME zu empfehlen. Weitere Informationen finden sie unter den Informationen für Studierende und den FAQs oder schreiben Sie an mlenz(at)geomar.de.
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Neueste Nachrichten und Beiträge über GAME finden Sie auf Oceanblogs.org, auf der Facebookseite von GAME und auf www.instagram.com/game_geomar
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Auslandserfahrung und Netzwerkbildung
GAME verbindet Forschung und Lehre auf innovative und sehr effiziente Weise. Das Programm ist damit in seiner Art bislang einzigartig an deutschen Hochschulen. Seit 2002 haben mehr als 230 Studierende erfolgreich an GAME teilgenommen.
GAME ermöglicht den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Abschlussarbeit auf hohem Niveau in einem internationalen Projektverbund. Die intensive Betreuung durch die deutschen und ausländischen Projektleiterinnen und -leiter bereitet die Studierenden auf eine wissenschaftliche Laufbahn mit internationalem Hintergrund vor. Gleichzeitig werden sie in ein globales Netzwerk eingebunden, das in ihrer späteren Karriere immer wieder als Ausgangspunkt für Kooperationen und den Austausch von Erfahrung und Wissen dienen kann. GAME kooperiert derzeit mit insgesamt 36 Meeresforschungsinstituten auf sechs Kontinenten. Von Australien bis Finnland, von Chile bis Japan spannt sich das weltweit einmalige Netz von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, das vielfältige Kompetenzen und Forschungsmöglichkeiten in sich vereint.
Erforschung der Folgen des Globalen Wandels in Küstengewässern
GAME-Projekte befassen sich mit den Auswirkungen der Globalen Wandels auf die Ökosysteme der Küstenmeere.
Das Meer beherbergt die größte Artenvielfalt, ist aber weit weniger erforscht als terrestrische Lebensräume. GAME konzentriert sich auf die Ökosysteme der flachen Meere, die die Kontinente säumen. Diese Systeme sind für den Menschen von überragender Wichtigkeit: Sie halten wesentliche Nahrungsressourcen bereit, stellen Senken für Kohlendioxid dar, dienen als Transportwege und schützen die Küsten. Bereits jetzt leben mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung in der Nähe des Meeres und dieser Prozentsatz steigt stetig. Dadurch sind die Ränder der Ozeane am stärksten vom globalen Wandel betroffen, denn hier wirken die Klimaerwärmung, der Anstieg des Meeresspiegels, die Verschleppung von Arten und die starke Nutzung durch den Menschen zusammen. Das kann weitreichende Folgen für das Funktionieren dieser Ökosysteme haben. GAME beschäftigt sich mit diesen Folgen. So wurden in Projekten des Programms Fragestellungen zur Invasionsökologie bearbeitet und untersucht, wie sich Umweltveränderungen, beispielsweise die globale Erwärmung oder die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll, auf Arten, Populationen und Lebensgemeinschaften auswirken.