07.02.2024: Antrittsvorlesung

Prof. Dr. Stephan Juricke, Ozeandynamik, GEOMAR: "Der Ozean im Computer: Wie wir das Chaos mit Gittern fangen"

Veranstalter: Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der CAU

Wann?  Mittwoch, 7. Februar 2024 - 14:00 - 15:30 Uhr
Wo?   Teil1-Konferenzraum (ENB 1.OG Turm2 R13), Gebäude 5, Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel und
online via https://geomar.webex.com/meet/sjuricke


Während die Vorlesung auf Deutsch stattfinden wird, wird auf den Folien Englisch genutzt, um es Englischsprachigen zu ermöglichen der Präsentation zu folgen.

Zusammenfassung:
Wie sehen Wetter, Ozeanströmungen und die daraus resultierenden Lebensbedingungen auf der Erde morgen und in Zukunft aus? Um diese Fragen zu beantworten werden Ozean- und Klimamodelle genutzt um Vorhersagen zu treffen. Solche Vorhersagen reichen von Tagen über Monate bis hin zu mehreren Jahrzehnten. Je länger die Zeitskala, desto bedeutender wird dabei die Rolle der langsamen Klimabestandteile wie zum Beispiel der Ozeane. Darüber hinaus werden Modelle verwendet, um virtuelle Tests durchführen zu können, die unser Verständnis der physikalischen Prozesse auf unserer Erde vorantreiben. Jedoch ist es stets wichtig zu beachten und zu verstehen, welche Grenzen solche Modelle haben und wie Fehler in der Darstellung von physikalischen Abläufen zu falschen Vorhersagen oder irreführenden Erkenntnissen verleiten können. Ein essentieller Aspekt, der unsere Bemühungen der Vorhersage erschwert, ist, dass die Gleichungen, die Wasser und Luft vorantreiben, hochgradig komplex sind. Kleinste Änderungen oder Fehler können große Konsequenzen nach sich ziehen; wir sprechen von einem chaotischen System und vom so genannten Schmetterlingseffekt.
Diese Vorlesung dient einer Einführung in die Entstehung und Entwicklung von Ozean- und Klimamodellen. Als Teil meiner Forschungsarbeit schauen wir uns einige Schwachstellen der Ozeanmodelle an und welche Methoden es gibt, diese anzugehen. Letztlich geht es nicht nur darum, gute Vorhersagen und ein besseres Verständnis zu gewinnen, sondern auch die zugehörigen Unsicherheiten zu bewerten und, soweit möglich, weiter zu reduzieren.