Wie Roboter die Ozeane erforschen
Öffentlicher Abendvortrag von Dr. Tony Haymet, Direktor der Scripps Institution of Oceanography, University of California San Diego
Wenn warme Wassermassen aus dem Westpazifik Richtung Südamerika schwappen, dann sind Klimaforscher, Ozeanographen und Meteorologen weltweit alarmiert. Denn dieser Prozess kündigt einen sogenannten El Niño an, ein meteorologisch-ozeanographisches Phänomen, das zu unwetterartigen Niederschlägen an der südamerikanischen Westküste und zu Dürre im Amazonasbecken führen kann. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Menschen von diesen Ereignissen mehr oder weniger überrascht. Mittlerweile können Wissenschaftler das Auftreten eines El Niño recht genau vorhersagen. Dabei helfen ihnen unter anderem mehrere tausend autonom arbeitende Messsonden, die regelmäßig Wassertemperatur und andere wichtige Parameter in allen Weltmeeren messen und in Echtzeit an die Heimatinstitute übermitteln. Diese ARGO-Sonden sind nur ein Beispiel dafür, wie Roboter, autonome Messgeräte und ferngesteuerte Observatorien das Wissen über die Ozeane in der jüngsten Zeit erweitert haben. Doch noch immer sind große Teile der Weltmeere – und damit der weitaus größte Teil unseres Planeten – unerforscht und unbeobachtet.
Als eine der größten Meeresforschungseinrichtungen weltweit ist die Scripps Institution of Oceanography im kalifornischen San Diego maßgeblich an der Entwicklung und der Förderung von Ozeanbeobachtungsystemen beteiligt. Ihr Direktor Dr. Tony Haymet setzt sich sowohl unter Kollegen als auch in der Öffentlichkeit für einen weiteren Ausbau dieser Systeme ein – zum Schutz von Küstenbewohnern vor unmittelbaren Gefahren und um das Wissen über unseren Planeten allgemein zu erweitern.
Im Januar 2013 ist Dr. Haymet zu Gast am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Im Rahmen seines Aufenthalts, der von der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung gefördert wird, spricht er mit den Kieler Ozeanforschern über potentielle Kooperationen und stellt das Thema Ozeanbeobachtung im Rahmen eines öffentlichen Abendvortrags auch für interessierte Nicht-Wissenschaftler vor.
Titel des Vortrags: ”The Future of Global Observing Systems and Robotic Exploration and Monitoring of the Oceans“
Ort: Kunsthalle zu Kiel, Düsternbrooker Weg 1, 24105 Kiel
Zeit: Montag, 28. Januar 2013, 19 Uhr
Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Bitte beachten Sie, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wird.
Ansprechpartner für die Medien:
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2811, jsteffen(at)geomar.de