Hauptseminar, 2 SWS, Oberseminar in den Modulen MA und ME-L 2 und Seminar im Modul MA-GL 2 (Kulturtheorie)
Zeit und Ort: Einzeltermine am 26.4.2024 13:00 - 16:30, OS75/S2 - R.210; 27.4.2024 9:00 - 17:00, OS75/S2 - R.210; 17.5.2024 13:00 - 16:30, OS75/S2 - R.210; 18.5.2024 9:00 - 17:00, OS75/S2 - R.210
vom 19.4.2024 bis zum 12.7.2024
Welchen Logiken folgt eigentlich die von uns täglich verrichtete geisteswissenschaftliche Arbeit sowohl die von Wissenschaftler:innen und Lehrenden als auch die von Studierenden? Welche Praktiken bestimmen unseren Arbeitsalltag, ohne dass wir diese dezidiert reflektieren oder methodisch beschreiben würden? Und wie kann ein methodischer Ansatz aussehen, der versucht, unsere Alltagshandlungen in der Wissenschaft und im Studium, aber auch andernorts, etwa in der Arbeit von Autor:innen zu beschreiben? Die Praxeologie als einem Teilbereich der Kultursoziologie versucht darauf Antworten zu geben und ein methodisches Analyse- und Beschreibungsinventar für die Beobachtung von Praktiken bereitzustellen. Als einer der wichtigsten gegenwärtigen Vertreter einer praxeologisch ausgerichteten Kultursoziologie muss zweifeslohne der Berliner Soziologe Andreas Reckwitz gelten. Die Adaption praxeologischer Fragestellungen in die Literaturwissenschaften haben maßgeblich Steffen Martus und Carlos Spoerhase vorangetrieben. Wir wollen im Seminar ausgewählte theoretische Schriften dieser und anderer Verterter:innen einer praxeologischen Literatur- und Kultursoziologie lesen und davon ausgehend an exemplarischen Gegenständen sowohl aus dem Alltag des literaturwissenschaftlichen Studiums als auch aus literarhistorischen Quellen die Anwendung dieser Zugangsweisen und die Entwicklung praxeologischer Fragestellungen einüben.
Als vorbereitende Lektüre sollte schon vor unserem ersten Blocktermin gelesen werden:
Steffen Martus/ Carlos Spoerhase: Geistesarbeit. Eine Praxeologie der Geisteswissenschaften, Berlin 2022, Einleitung: Weshalb über die Praxis der Geisteswissenschaften nachdenken?, S. 945.
Dieser und weitere Texte werden vor Semesterbeginn auf der Lernplattform OLAT bereitgestellt.