UnivIS
Informationssystem der Universität Kiel © Config eG 
Semester: SS 2023 

Abschlusskolloquium (050503)

Dozent/in
Prof. Dr. Markus Kuhn

Angaben
Kolloquium, 1 SWS, Modul: MA-MW6.0 [MA Medienwissenschaft]
Zeit und Ort: Di 16:15 - 17:45, LS8 - R.334 (außer Di 20.6.2023); Einzeltermin am 20.6.2023 16:15 - 17:45, OS75/S1 - R.413
vom 25.4.2023 bis zum 3.7.2023
Bemerkung zu Zeit und Ort: Achtung: Ausweichraum am 20.06.23!

Voraussetzungen / Organisatorisches
Das Kolloquium findet siebenmal im Semester statt. Die genauen Termine werden in der ersten Sitzung am 25.04.2023 bekanntgegeben.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 14


Der deutsche Schlagerfilm in den 1950er und 1960er Jahren (050506)

Dozentinnen/Dozenten
Prof. Dr. Markus Kuhn, Prof. Dr. phil. Claus-Michael Ort, apl. Prof.

Angaben
Seminar, 2 SWS, Module: MA-MW2 [MA Medienwissenschaft]; 3S-NDL/Medien [BA Deutsch]; MA-L1 (Seminar 1 und Seminar 2), MA-L2 (Seminar) [MA Deutsch: Literatur und Sprache]; FE-SL-MW [Fachergänzung]
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, LS8 - R.301 (außer Di 20.6.2023); Einzeltermin am 20.6.2023 10:15 - 11:45, LS2 - Seminarraum S4 - R.01.018b
vom 18.4.2023 bis zum 4.7.2023
Bemerkung zu Zeit und Ort: Achtung: Ausweichraum am 20.06.23!

Inhalt
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und im Anschluss an den ‚Trümmerfilm‘ formiert sich das deutsche Kino als Genrekino. Seine Narrative und Symboliken verhandeln in den 1950er Jahren Familienstrukturen, Geschlechterrollen, Strategien sozialer Kontrolle und den Umgang mit gesellschaftlicher Abweichung. Einerseits führen die Filme vor Augen, wie stark die Werte der Adenauer-Zeit von Normalitäts-Vorstellungen geprägt sind, die auf die NS-Zeit zurückverweisen. Andererseits greifen sie aber auch Umbrüche und Modernisierungskrisen auf: Junge gegen Alte, egalitäre gegen autoritäre Familienbeziehungen, Stadt gegen Land, Mobilität gegen das Bodenständige, Maschineneinsatz gegen Handarbeit, ‚Zivilisation‘ gegen ‚Natur‘ – und nicht zuletzt auch: die Populärmusik der Jungen (Schlager, Jazz) gegen die Musik-Traditionen der Väter (‚Volksmusik‘, ‚Klassik‘). Diese Konfliktpotentiale verweisen auf die soziale und ökonomische Realität der frühen Bundesrepublik und prägen die Narrative des Spielfilms der 1950er und 1960er Jahre.

Neben dem quantitativ dominierenden Heimatfilm trifft dies besonders für den deutschen und österreichischen Schlagerfilm zu, der sich als erfolgreiches Genre mit eigenen ästhetischen Formen etabliert. Er speist sich aus heterogenen Traditionen des Unterhaltungstheaters und des Revue-, Operetten- und Musical-Films und passt sich zugleich an die populärkulturellen Bedingungen nach 1950 an, also an eine zunehmende Medialisierung, Industrialisierung und Internationalisierung der Musik und an die Vervielfältigung musikalischer Stile. Zwar integrieren Schlagerfilme narrative Muster und Szenerien des ‚volksmusikalisch‘ geprägten Heimatfilms, häufig erweisen sie sich aber auch als Backstage-Filme, die die Tradition des klassischen Musicals fortsetzen. Im Kino der BRD bilden sie einen Gegenpol zu Melodramen und Kriegsfilmen sowie zu den koexistierenden US-amerikanischen Genres (von der Komödie bis zum Western). Das Genre des Schlagerfilms markiert so einen spezifischen Weg der deutschsprachigen Unterhaltungskultur zwischen 1950 und 1970 und reflektiert in den Figurenkonstellationen und Handlungsstrukturen seiner dargestellten Welten kontroverse Diskurse der BRD-Gesellschaft. Problematisiert werden Prozesse der Urbanisierung, der Mobilisierung und Touristisierung (‚Wirtschaftswunder‘), die zunehmende Altersdifferenzierung (Generationenkonflikte) und technische Innovationen im Bereich konkurrierender Unterhaltungsmedien (Hörfunk, Kino, später auch Fernsehen).

Anhand ausgewählter Schlagerfilme wird u.a. zu fragen sein 1. nach genrekonstituierenden ästhetischen Merkmalen, 2. nach Inszenierungen von Lied und Gesang als Gefühlsaudruck und als kommerzialisierter Unterhaltung, 3. nach dem Umgang mit Nationalstereotypen, 4. nach der Gestaltung der Bühnenbilder, 5. nach der Funktion der Filme als Musikmarketing und nach ihren Inszenierungen von ‚Stars‘ (Caterina Valente, Peter Alexander, Freddy Quinn u.a.) sowie 6. nach der Konkurrenz und Kontrastierung von Musik- und Tanz-Stilen als sozialen Ausdrucksmitteln.

Ein Terminplan, Literaturhinweise zur Vorbereitung und Informationen über das zugrunde gelegte Filmkorpus werden ab Mitte März über den Kursbereich in OLAT (Kennwort: cmort) bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 26


Einführung in die Filmgeschichte (051529)

Dozent/in
Prof. Dr. Markus Kuhn

Angaben
Vorlesung
Zeit und Ort: Mo 15:45 - 17:45, LS8 - R.301
vom 9.10.2023 bis zum 19.7.2024


Michael Ballhaus – Zum Zusammenspiel von Kameraarbeit, Filmästhetik und Dramaturgie (050512)

Dozent/in
Prof. Dr. Markus Kuhn

Angaben
Seminar, 2 SWS, Module: MA-MW1.4 (Close Reading) [MA Medienwissenschaft], 3S-NDL/Medien [BA Deutsch]
Zeit und Ort: Mo 12:15 - 13:45, LS8 - R.301
vom 17.4.2023 bis zum 3.7.2023

Inhalt
Seminare zu Regisseur:innen gibt es an vielen medienwissenschaftlichen Universitäten, national wie international, auch in Kiel. Seminare zu Akteur:innen hinter der Kamera sind dagegen selten. Einer von vielen Gründen, eine(n) ‚director of photography‘ in den Mittelpunkt eines Seminars zu rücken. Michael Ballhaus gehört zu den beeindruckendsten Kameramännern Deutschlands, die nicht nur national, sondern auch international von großem Einfluss auf die Filmästhetik gewesen sind. Produktionen wie GoodFellas [GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia] (Martin Scorsese, US 1990) oder Air Force One (Wolfgang Petersen, US 1997) wurden entscheidend von ihm mitgeprägt.

In diesem Close-Reading-Seminar sollen die Filme, in denen Michael Ballhaus als Kameramann bzw. ‚director of photography‘ (‚cinematographer‘) in zentraler Rolle verantwortlich war, intensiv analysiert werden. Dabei soll u.a. herausgearbeitet werden, ob und inwiefern man die Einflüsse Michael Ballhaus’ im vorliegenden ‚Ergebnis‘, also dem fertig nachbearbeiteten Film, so wie er in die Kinos gekommen ist, analytisch zu fassen bekommt. Wie groß kann die Rolle einer/s Einzelnen sein, wo kommerzieller Kinofilm doch immer das Produkt kollektiver Kreativität und Autorschaft ist? Lässt sich der Einfluss dieses Kameramanns auch vor dem Hintergrund von berühmten Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder oder Martin Scorsese, die für einen höchsteigenen Personalstil stehen, nachweisen? Und ist es nicht vielleicht sogar gerade Michael Ballhaus gewesen, der diese regisseurbezogen diskutierten Personalstile (z.B. von Fassbinder und Scorsese) entscheidend mitgeprägt hat?

Empfohlene Literatur
Zur Auswahl stehen folgende Filme:
Faustrecht der Freiheit (Rainer Werner Fassbinder, BRD 1975)
Chinesisches Roulette (Rainer Werner Fassbinder, D/FR 1976)
Satansbraten (Rainer Werner Fassbinder, BRD 1976)
Die Ehe der Maria Braun (Rainer Werner Fassbinder, D 1979)
Lili Marleen (Rainer Werner Fassbinder, D 1981)
L’amie [Heller Wahn] (Margarethe von Trotta, D/FR 1983)
After Hours [Die Zeit nach Mitternacht] (Martin Scorsese, US 1985)
The Color of Money [Die Farbe des Geldes] (Martin Scorsese, US 1986)
GoodFellas [GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia] (Martin Scorsese, US 1990)
Dracula [Bram Stoker’s Dracula] (Francis Ford Coppola, US 1992)
The Age of Innocence [Zeit der Unschuld] (Martin Scorsese, US 1993)
Air Force One (Wolfgang Petersen, US 1997)
Wild Wild West (Barry Sonnenfeld, US 1999)
Gangs of New York (Martin Scorsese, US/IT 2002)
The Departed [Departed – Unter Feinden] (Martin Scorsese, US/HK 2006)
3096 Tage (Sherry Hormann, DE 2013)

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25


Stationen der Filmgeschichte (050516)

Dozent/in
Prof. Dr. Markus Kuhn

Angaben
Vorlesung, 2 SWS, Modul: MA-MW1.2 [MA Medienwissenschaft]
Zeit und Ort: Mo 16:15 - 17:45, LS1 - R.209b
vom 17.4.2023 bis zum 3.7.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Vorlesung mit Workshop

Inhalt
In dieser Vorlesung, in der vor allem interaktiv gearbeitet wird, werden ausgewählte Stationen der Filmgeschichte vermittelt und erfahrbar gemacht. Anhand exemplarischer Filme und ausgewählter Texte wird in zwei bis drei Sitzungen jeweils eine Phase der Filmgeschichte erschlossen, um – ergänzt durch das notwendige Kontextwissen – eine wissenschaftliche Haltung zur jeweiligen Phase zu entwickeln sowie auf einer übergeordneten Ebene Zugangsweisen kennenzulernen, mit denen sich Filmgeschichte generell erschließen lässt. Im Mittelpunkt stehen die Filme selbst, sowohl diejenigen, die im Rahmen dieser Vorlesung verbindlich gesichtet werden, als auch Beispiele eines größeren Filmkorpus, in die eingeführt wird. Dabei werden auch Korpusarbeit und Kanonbildung kritisch reflektiert.

Die ausgewählten Stationen sind in diesem Semester: a) Der deutsche Stummfilm der 1920er-Jahre; b) die klassische Phase des US-amerikanischen Studiosystems; c) die Nouvelle Vague und Nouveau Cinéma; d) New Hollywood; e) Berliner Schule/Neuester Deutscher Film/Nouvelle Vague Allemande.

Der filmwissenschaftlich unbelastete Begriff der „Station“ wird als Arbeitsbegriff verstanden und dem bereits vielfältig aufgeladenen Begriff der „Epoche“ vorgezogen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


Zwischen Fernsehen und Internet: Zeitgenössische Jugendserien und ihre Vorläufer (050519)

Dozent/in
Prof. Dr. Markus Kuhn

Angaben
Seminar, 2 SWS, Module: MA-MW4 [MA Medienwissenschaft], 3S-NDL/Medien [BA Deutsch], FE-SL-MW [Fachergänzung]
Zeit und Ort: Di 14:15 - 15:45, LS8 - R.301 (außer Di 20.6.2023); Einzeltermin am 20.6.2023 14:15 - 15:45, OS75/S1 - R.415
vom 18.4.2023 bis zum 4.7.2023
Bemerkung zu Zeit und Ort: Achtung: Ausweichraum am 20.06.23!

Inhalt
Mediennutzungsgewohnheiten wandeln sich. Das betrifft auch die individuelle Rezeption populärer Fiktion: Welche Serie(n) schaust Du zurzeit? Diese Frage scheint – zumindest momentan – jene nach dem letztgelesenen Roman oder letztgesehenen Kinofilm weitgehend abgelöst zu haben. Im Zuge des Booms von Web-, Fernseh-, und Streamingserien kommt es auch auf dem Feld von Jugendserien, die eine jugendliche Zielgruppe adressieren und/oder jugendliche Erfahrungswelten gestalten, zu einer großen Vielfalt neuer Formen.

Aber auch ‚Jugend‘ selbst ist eine Kategorie, die als historisch und kulturell variabel aufgefasst werden muss. Sosehr der Begriff der Jugend in sämtlichen gesellschaftlichen Diskursen vorkommt, sosehr Jugend einen wichtigen Begriff für die Medienforschung bildet, mit welchem definitorisch, klassifikatorisch und teilweise sogar normativ operiert wird, so schwer ist das soziokulturelle Phänomen der Jugend wissenschaftlich zu erfassen. Fest steht, dass auch fiktionale Medienprodukte, die jugendliche Charaktere darstellen, jugendliche Probleme aufgreifen und/oder popkulturelle Strömungen integrieren, einen prägenden Anteil daran haben, was als Jugend und Jugendkultur aufgefasst wird.
Das Seminar möchte sich der Vielfalt der Jugendserie in der zeitgenössischen Medienkultur widmen und anhand detaillierter Analysen typischer, etablierter und außergewöhnlicher Varianten von Web-, Fernseh- und Streaming-Jugendserien auch den Fragen nach medialen und jugendkulturellen Entwicklungen der Gegenwart nachgehen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf seriellen, audiovisuellen Formen, die jenseits des klassischen Programmfernsehens distribuiert werden. So haben viele Web- und Streamingserien – sowohl semiprofessionelle und pseudo-authentische Formate im Umfeld von YouTube, Social Web und Video-Blogs als auch professionelle Angebote von privaten Akteur:innen und kommerziellen Portalen (Netflix, Amazon Prime) sowie öffentlich-rechtlichen Institutionen (funk) – ein jugendliches Zielpublikum. Jenseits der Frage der Medialität von Jugendserien sind auch Fragen der Affirmation und Aneignung von Jugendkultur von großem Interesse – und das in zweifacher Hinsicht: Zum einen versuchen Jugendserien affirmativ auf die jeweils aktuelle Jugendkultur zu reagieren und sich diese hinsichtlich ihrer angestrebten Popularität anzueignen, andererseits prägen Jugendserien – wenn sie vom intendierten Zielpublikum affirmiert und angeeignet werden – die Jugendkultur, deren Effekt sie sind.

Von historischen Fernsehserien wie Gossip Girl (US 2007-2012), Skins (UK 2007-2013) und Beverly Hills, 90210 (US 1990-2000) über Webserienproduktionen wie Skam (NO 2015-2017) und Wishlist (DE 2016-2018) bis hin zu zeitgenössischen Streamingproduktionen wie 13 Reasons Why (US 2017-2020), Élite (ES 2018-,) und Atypicial (US 2017-2021) lassen sich die Inszenierung sowie Verhandlung von medial vermittelter Jugendkultur ebenso wie etwaige Entwicklungstendenzen der letzten Jahrzehnte in medialer Rahmung, behandelten Themen und Ästhetik diskutieren.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Röttenbach