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Semester: SS 2024 

Adalbert Stifter: Erzählungen (050531)

Dozent/in
Dr. phil. Christoph Rauen, M.A.

Angaben
Proseminar, 2 SWS, Modul: 2 V-NDL/2 K-NDL
Zeit und Ort: Einzeltermine am 3.5.2024 14:15 - 15:45, LS1 - R.106a; 24.5.2024 14:00 - 18:00, LS1 - R.106a; 25.5.2024 8:00 - 15:00, LS1 - R.106a; 28.6.2024 14:00 - 18:00, LS1 - R.106a; 29.6.2024 8:00 - 15:00, LS1 - R.106a; 5.7.2024 14:00 - 18:00, LS1 - R.209a
vom 14.4.2024 bis zum 14.7.2024
Bemerkung zu Zeit und Ort: Blockseminar

Voraussetzungen / Organisatorisches
Regelmäßige, aktive Teilnahme und eine zu Beginn des Seminars abgeschlossene Lektüre der unten aufgezählten Erzählungen werden vorausgesetzt (und bei Bedarf auch abgeprüft). Seien Sie bitte bereit, ein Impulsreferat zu übernehmen. Halten Sie sich vor einer Anmeldung vor Augen, dass gelungene Blockseminare nur funktionieren können, wenn Sie die Texte vor dem Seminar gründlich gelesen und vorbereitet haben. Außerdem kann bei Krankheitsausfällen der erfolgreiche Abschluss des gesamten Seminars gefährdet sein. Und: Der Besuch der ersten Sitzung ist obligatorisch für eine Teilnahme an dem Seminar.

Inhalt
Das Seminar bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre narratologischen Grundkenntnisse anhand der Erzählungen eines der spannendsten deutschsprachigen Autoren des 19. Jahrhunderts zu vertiefen. Wir bewegen uns entlang der Werkchronologie und arbeiten ästhetische wie weltanschauliche Kontinuitäten und Entwicklungslinien heraus. Im Anschluss an eine exemplarische Analyse der Erzählung »Der Hagestolz« werden narrative und beschreibende Verfahren unter die Lupe genommen.

Empfohlene Literatur
Bitte schaffen Sie diese und keine andere Ausgabe an: Adalbert Stifter: Sämtliche Erzählungen nach den Erstdrucken. Hg. von Wolfgang Matz. Deutscher Taschenbuch Verlag. Folgende Erzählungen sind zu lesen:

1. Der Hagestolz
2. Brigitta
3. Der Waldsteig
4. Die Schwestern
5. Der beschriebene Tännling
6. Der heilige Abend (Bergkristall)
7. Der Waldgänger
8. Der Waldgänger
9. Prokopus
10. Der arme Wohlthäter
11. Die Pechbrenner
12. Kazensilber
13. Nachkommenschaften

Empfohlene Forschung:

Stifter-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Hg. von Christian Begemann und Davide Giuritato. Stuttgart 2017.
Christian Begemann: Die Welt der Zeichen. Stifter-Lektüren. Stuttgart und Weimar 1995.
Eva Geulen: Worthörig wider Willen. Darstellungsproblematik und Sprachreflexion in der Prosa Adalbert Stifters. München 1992.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 35


Drama um 1800: Politik und Moral bei Schiller und Goethe (050698)

Dozent/in
Dr. phil. Christoph Rauen, M.A.

Angaben
Seminar, 2 SWS, 3 S-NDL / 3 K-NDL / 3 S-NDL/Medien (literaturwiss. Seminar) / MA/ME-L1 und MA/ME L2 (Seminar)
Zeit und Ort: Fr 8:15 - 9:45, LS1 - R.104b
vom 19.4.2024 bis zum 12.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Regelmäßige, aktive Teilnahme – und seien Sie bitte bereit, ein Impulsreferat zu übernehmen.

Inhalt
Die ausgewählten Dramen beziehen sich in der einen oder anderen Weise auf ein Problem, das mit der französischen Revolution zwar nicht entstanden, aber unübersehbar geworden war: Die Delegitimierung der Autorität der Tradition. Dies wird gespiegelt im Freiheitskampf der Niederlande, in den kriegerischen Auseinandersetzungen des Konfessionszeitalters und dem Glückrittertum des Feldherrn Wallenstein, um nur einige Beispiele zu nennen. Der Konflikt dreht sich dabei regelmäßig um die Opposition von Politik und Moral, verstanden als »Kunst der Berechnung« und »Angelegenheit der Höfe und geheimen Kabinette« einerseits, als »vertraulichere[], wärmere[] Sphäre des ›bürgerlichen‹ Lebens« andererseits (Dolf Sternberger). Doch es kommen Zweifel an der Binarität dieser Gegenüberstellung auf, ebenso wie tastende Versuche, sie durch komplexere Ordnungen zu ersetzen. Dem wollen wir in eingehenden gemeinsamen Lektüren nachgehen.

Empfohlene Literatur
Friedrich Schiller: »Die Verschwörung des Fiesco zu Genua«.
Johann Wolfgang von Goethe: »Egmont. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen«.
Friedrich Schiller: »Wallenstein. Ein dramatisches Gedicht«.

Bereiten Sie die Texte vor Beginn des Seminars vor. Es werden weitere hinzukommen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30


Jean Paul: Hesperus (050699)

Dozent/in
Dr. phil. Christoph Rauen, M.A.

Angaben
Hauptseminar, 2 SWS, 3 S-NDL / 3 K-NDL / 3 S-NDL/Medien (literaturwiss. Seminar); Master of Education: ME-L1 (Seminar 1) und ME-L2 (Seminar); Master of Arts: "Literatur und Sprache": MA-L1 und MA-L2 (Seminar); "Literaturgeschichte": mafnz3/goege3: Literatur der Goethezeit, Seminar 1
Zeit und Ort: Fr 10:15 - 11:45, OS75/S3 - R.185
vom 19.4.2024 bis zum 12.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Regelmäßige, aktive Teilnahme – und seien Sie bitte bereit, ein Impulsreferat zu übernehmen!
Kämpfen Sie sich bereits vor Seminarbeginn einmal durch den Text, das wird uns die Arbeit beim zweiten Durchgang erleichtern!

Inhalt
Jean Paul (eigentlich Johann Paul Friedrich Richter) wurde berühmt als Autor in der Tradition des empfindsam-humorvollen Romans (Laurence Sterne). Seine herausfordernden Texte betreiben eine Dauerreflexion über Sprache, Schreiben und Erzählen, die sie mit dem zeitgenössischen Kult der Menschenfreundlichkeit verbinden. So entstehen, nicht zuletzt durch eigenwillige Metaphorik und ein Netz an Anspielungen und Zitaten, dichte Textgewebe, die es den Lesern nicht einfach machen, aber im Gegenzug auch reich belohnen. »Hesperus oder 45 Hundsposttage. Ein Biographie« (1795) ist der Prototyp zu Jean Pauls Romanproduktion und bietet sich daher für eine gründliche gemeinsame Lektüre an.

Empfohlene Literatur
Die im Seminar verwendete kritische Ausgabe ist über die Universitätsbibliothek erhältlich: https://doi.org/10.1515/9783484971172

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 35


Schreibkurs Studienstart (050474)

Dozent/in
Dr. phil. Christoph Rauen, M.A.

Angaben
Übung, 2 SWS
Zeit und Ort: Mi 16:15 - 17:45, LS1 - R.104b
vom 17.4.2024 bis zum 10.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Eine Anmeldung ist nicht nötig, aber tragen Sie sich bitte in den Olat-Kurs ein, auch um Materialien nutzen zu können und weitere Informationen zu erhalten: https://lms.uni-kiel.de/auth/RepositoryEntry/4865982477/CourseNode/105461169966501

Das Passwort ist: Studienstart

Die Übung richtet sich auch an internationale Studierende (Erasmus etc.), die in dieser Veranstaltung drei bis vier ECTS-Punkte erwerben können.

Inhalt
Angesprochen sind vornehmlich Studierende im ersten Studienjahr, doch auch höhere Semester, die ihre Schreibfähigkeiten verbessern wollen. Der Kurs bereitet auf die Prüfungsformate im Fach Neuere Deutsche Literatur und besonders in der Veranstaltung »Einführung in die Literaturwissenschaft« vor. Sie erhalten praktische Ratschläge zum Thema wissenschaftliches Schreiben und können das Gelernte ohne Zeit- und Notendruck einüben. Dabei stehen Ihnen erfahrene Studierende zur Seite.

Es wird unter anderem darum gehen:

Erste Schritte beim Verfassen wissenschaftlicher Texte – Arbeitspläne erstellen – Aufgabenstellungen verstehen – Fachbegriffe nachschlagen – literarische Strukturen erkennen – Beobachtungen ordnen – Argumente konstruieren – überzeugende Beispiele finden und geeigneter Stelle einfügen – Texte gliedern – richtig zitieren – Einleitungen formulieren – Korrekturlesen.

Diese und weitere Fragen werden behandelt: Wie eigenständig dürfen oder sollen meine Überlegungen sein? Darf ich in einem wissenschaftlichen Text ›Ich‹ sagen? (Ja!) Was kann ich als bekannt voraussetzen, was muss ich erläutern?

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30


Stefan George: Frühe Lyrik (050702)

Dozent/in
Dr. phil. Christoph Rauen, M.A.

Angaben
Seminar, 2 SWS, 3 S-NDL / 3 K-NDL / 3 S-NDL/Medien (literaturwiss. Seminar) sowie ME-/MA-L1 und MA/ME-L2 (Seminar)
Zeit und Ort: Do 16:15 - 17:45, OS75/S2 - R.26
vom 18.4.2024 bis zum 11.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Regelmäßige, aktive Teilnahme – und seien Sie bitte bereit, ein Impulsreferat zu übernehmen. Studieren Sie das »Jahr der Seele« vor Seminarbeginn!

Inhalt
Stefan George ist, neben Hofmannsthal und Rilke, der einflussreichste unter den ›ästhetizistischen‹ Lyrikern der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Seine ersten Gedichtbände »Hymnen«, »Pilgerfahrten« und »Algabal« stehen im Zeichen der französischen Dekadenzliteratur (Charles Baudelaire) und des Symbolismus. Doch mit seinem bekanntesten, dem »Jahr der Seele« (1897), schlägt er eine etwas andere Richtung ein. Er sucht nach nicht-konventionellen Perspektiven auf ein eigentlich abgegriffenes Sujet, die Jahreszeiten und ihre symbolischen Bedeutungen. So stellt eines der Gedichte die ästhetischen Reize der winterlichen Landschaft über die häufiger besungenen des Frühlings:

Und wir bekannten ihren rauhen mächten
Dass in den reinen lüften töne hallten
Dass sich die himmel füllten mit gestalten
So herrlich wie in keinen maien-nächten.

In einem der Herbstgedichte wird die Schönheit des organischen Zerfalls gepriesen: Die modernden Blätter verbreiten »neuen wolgeruch«. Dies wird aber nicht als ›Verlockung ausgestaltet‹, sondern auf seine »Wertigkeit für das poetische ›gebilde‹« (Wolfgang Braungart) geprüft. Ähnlich im berühmten Eingangsgedicht »Komm in den totgesagten park und schau«. Dort werden sinnliche Anschauungen einem Selektions- und Abstraktionsprozess unterworfen und neu und zu sprachlichen Kunstwerken zusammengesetzt:

Dort nimm das tiefe gelb · das weiche grau
Von birken und von buchs · der wind ist lau ·
Die späten rosen welkten noch nicht ganz ·
Erlese küsse sie und flicht den kranz ·

Dieser Prozess hat auch eine menschliche und lebenspraktische Dimension, insofern, als er die Dinge ›ertragen‹ helfen soll. Beidem, der künstlerischen wie der praktischen Perspektive, wollen wir im Seminar folgen.

Empfohlene Literatur
Der Text der ersten Gedichtbände wird zur Verfügung gestellt. Was das »Jahr der Seele« angeht, besorgen Sie bitte vor Seminarbeginn diese und keine andere Ausgabe (Erwerb oder Kopie): Stefan George: Das Jahr der Seele. Taschenbuch bei dtv oder Hardcover bei Klett-Cotta.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

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