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Semester: SS 2024 

Aufbauseminar zur Geschichte des Mittelalters: Kleine Könige. Das deutsche Königtum zwischen 1245 und 1273 (050144)

Dozent/in
Dr. Kerstin Hitzbleck

Angaben
Übung, 2 SWS
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, LS1 - R.207a
vom 8.4.2024 bis zum 9.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Zur erfolgreichen Teilnahme an diesem Aufbauseminar sind Kenntnisse der lateinischen Sprache empfohlen.

Inhalt
Der englische Chronist Matthaeus Parisiensis sah geradezu das Ende der Zeiten gekommen: Im Jahr 1250 starb der gebannte Stauferkaiser Friedrich II. im fernen Sizilien und ließ eine Welt in Unordnung zurück. Sein Sohn Konrad IV. konnte sich gegen den Widerstand der Fürsten im Reich ebenfalls nicht durchsetzen und starb bereits 1254. Die Bemühungen der deutschen Fürsten, einen neuen König zu wählen, kulminierten in der Doppelwahl von 1257, welche das Reich mit zwei rechtmäßig gewählten Königen, Alfons von Kastilien und Richard von Cornwall, zurückließ. Die Verunsicherung der Zeitgenossen zeigte sich auch im Auftreten verschiedener Personen, die behaupteten, Kaiser Friedrich II. zu sein und tatsächlich eine, wenn auch kurzlebige, politische Anhängerschaft generieren konnten. Erst mit der Wahl Rudolfs von Habsburg im Jahr 1273 fand die laut Friedrich Schiller „kaiserlose, schreckliche Zeit“ ein Ende. Wir wollen uns in unserem Aufbauseminar am Beispiel dieser kurzen Phase der mittelalterlichen Geschichte zentrale Fragen zum Wesen der Königsherrschaft im Reich stellen und uns ansehen, welche nichtköniglichen Akteure das mit der Absetzung Friedrichs II. ausbrechende Machtvakuum für ihre eigenen Interessen zu nutzen wußten.

Empfohlene Literatur
Martin Kaufhold, Interregnum, Darmstadt 2003.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30


Proseminar zur Geschichte des Mittelalters Stupor Mundi oder Antichrist. Kaiser Friedrich II. und seine Zeit (050148)

Dozent/in
Dr. Kerstin Hitzbleck

Angaben
Proseminar, 3 SWS
Zeit und Ort: Di 13:00 - 16:00, JMS4 - R.28
vom 18.4.2024 bis zum 11.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Zur erfolgreichen Teilnahme an dem Proseminar sind Kenntnisse der lateinischen Sprache hilfreich, aber keine Voraussetzung.

Inhalt
Es war offenbar schwer, zu Friedrich II. von Staufen keine Meinung zu haben. Den Zeitgenossen war der 1250 verstorbene Kaiser wahlweise Antichrist oder Weltwunder, den Nachgeborenen „der erste moderne Mensch auf dem Thron“ oder gar „End- und Erfüllungskaiser der deutschen Träume“. Und tatsächlich ist er als Mensch wie als Herrscher schwer zu fassen, bot sich deshalb in all seiner Ambivalenz als Projektionsfläche für Erwartungen, Hoffnungen und Instrumentalisierungen jeglicher Art an. In unserem Proseminar wollen wir Friedrich zu den zentralen Ereignissen seines Lebens folgen und ihn in seinen Beziehungen zu den Fürsten im Reich und in Sizilien, zu den Päpsten aber auch zu seinen Frauen und Kindern nach beobachten. Ein weiterer Schwerpunkt wird seiner Rezeption und Instrumentalisierung durch die Nachwelt gelten. Auf unserem gemeinsamen Weg werden wir zentrale Techniken und Methoden der wissenschaftlichen Arbeit kennenlernen und auf den Spuren des Stauferkaisers einen Einblick in wichtige Fragen der mittelalterlichen Geschichte des Abendlands gewinnen.

Empfohlene Literatur
Ernst Kantorowicz, Kaiser Friedrich II., Stuttgart 1980. Wolfgang Stürner, Friedrich II. 1194–1250, 3., bibliografisch vollständig aktualisierte und um ein Vorwort und eine Dokumentation mit ergänzten Hinweisen erweiterte Auflage, Darmstadt 2009.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

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