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Semester: SS 2023 

Die Nachfrage nach Convenience-Lebensmitteln und deren Einfluss auf die ernährungsphysiologische Qualität

Projektleitung:Priv.-Doz. Dr. Silke Thiele
Beteiligte:Dr. Jonas Peltner
Beginn:1.1.2015
Inhalt und Ziele:Convenience-Lebensmittel erfreuen sich auch in Deutschland wachsender Beliebtheit. So stieg der Pro-Haushalt-Verbrauch an Tiefkühlkost, der mengenmäßig am stärksten nachgefragten Produktkategorie innerhalb der Convenience-Lebensmittel, zwischen 1993 und 2003 um 23,5kg und zwischen 2003 und 2013 immerhin noch um 8,8kg an. Das Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung fand zudem heraus, dass Fertiggerichte etwa jeden dritten Tag serviert werden. Branchenexperten sehen in Convenience-Lebensmitteln einen sich an den Alltag anpassenden Massentrend, der vor allem von frischen Convenience-Lebensmitteln dominiert wird. Im europäischen Vergleich sind in Deutschland Convenience-Lebensmittel allerdings bei Weitem noch nicht so stark in die Speisepläne der Haushalte eingebunden wie beispielsweise in den Niederlanden oder Großbritannien. Es wird daher eine aus Sicht der Hersteller steigende, sich an dem Vorbild der europäischen Nachbarn orientierende Entwicklung erwartet, die gerade im Bereich der frischen Convenience-Lebensmittel große Umsatzpotentiale für Hersteller birgt. Viele Ernährungswissenschaftler stehen der ernährungsphysiologischen Qualität eines Großteils der sich auf dem Markt befindlichen Convenience-Lebensmittel kritisch gegenüber. Im Fokus stehen dabei hochverarbeitete Produkte. Vor allem Fertiggerichte und Mahlzeitenkomponenten enthalten oft einen hohen Energie- und Fettgehalt und sind vergleichsweise salzreich. Zudem besitzen sie meist verringerte Nährstoffgehalte. Hinzu kommt ein standardisierter Geschmack, der sich bei häufigem Verzehr auf die Lebensmittelpräferenzen auswirken kann. Trotz der steigenden Bedeutung der Convenience-Lebensmittel fehlen für Deutschland bislang wissenschaftliche Untersuchungen i) zum tatsächlichen Kaufverhalten, ii) zur Einbindung dieser Produkte in den Speiseplan sowie iii) zur Auswirkung des Konsums auf die ernährungsphysiologische Qualität. Während die Nachfrage nach anderen an Bedeutung gewinnenden Produktgruppen, wie Bio-Produkten, bereits durch eine Vielzahl von Studien untersucht wurde, fehlen wissenschaftliche Studien im Convenience-Bereich. Die Bereitstellung solcher Informationen ist sowohl für die Ernährungsökonomie als auch –wissenschaft von großem Interesse.
Kontakt:Peltner, Jonas

Nicht-diagnostizierter Diabetes und Prädiabetes bei Erwachsenen in Deutschland – zeitliche Entwicklung und individuelle Verläufe zwischen 1997-99 und 2008-11

Projektleitung:Priv.-Doz. Dr. Silke Thiele
Beteiligte:Rebecca Paprott
Beginn:1.9.2013
Inhalt und Ziele:Laut aktuellen Schätzungen des bevölkerungsrepräsentativen Surveys DEGS1 beträgt die Prävalenz des bekannten Diabetes bei 18 79-Jährigen 7,2% [1]. Repräsentative Schätzungen für den bislang nicht-diagnostizierten Diabetes sowie für Diabetesvorstufen (Prädiabetes) existieren für Deutschland bisher jedoch nicht.
Im Rahmen des Projekts sollen für die erwachsene Bevölkerung Deutschlands anhand von Daten der bundesweit repräsentativen Surveys BGS98 und DEGS1:
1) Größenordnung und zeitliche Entwicklung von nicht-diagnostiziertem Diabetes bzw. Prädiabetes basierend auf gemessenen HbA1c-Werten untersucht werden;

2) Größenordnung und zeitliche Entwicklung etablierter Risikofaktoren ermittelt und deren Einfluss auf die Prävalenzentwicklung von Diabetes/Prädiabetes quantifiziert werden, wobei die Risikofaktoren sowohl einzeln als auch kombiniert im Deutschen Diabetes-Risiko-Score betrachtet werden sollen;

3) Präventionspotentiale einer Progression im glykämischen Verlauf (z.B. einer Entwicklung vom Prädiabetes zu Diabetes) basierend auf modifizierbaren Determinanten aufgezeigt werden;

4) der Zusammenhang zwischen nicht-diagnostiziertem Diabetes, Prädiabetes und HbA1c mit dem Risiko des vorzeitigen Versterbens dargestellt werden.

Die Ergebnisse sollen zeitnahe und bisher für Deutschland nicht existierende Einschätzung zur gesamten Krankheitslast und zur Dynamik des Krankheitsgeschehens ermöglichen sowie Präventionspotentiale durch modifizierbare Determinanten aufzeigen.
Kontakt:Thiele, Silke
Telefon App. 1467, Fax +49 431 880-7308, E-Mail: sthiele@food-econ.uni-kiel.de

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