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Semester: SS 2023 

Christliche Gedächtniskulturen - eine Einführung (reRKP-01a-V) (010021)

Dozent/in
Prof. Dr. theol. Tim Lorentzen

Angaben
Vorlesung, 2 SWS, Schein
Zeit und Ort: Mo 14:15 - 15:45, LS4 - R.325
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023
Bemerkung zu Zeit und Ort: Anmeldung ab 1. April 2023 über OLAT

Inhalt
Überall ist Erinnerung: Von der Gedenktafel zu den Luthermuseen, von Omas Grab zum Kriegerdenkmal, vom Volkstrauertag zum Reformationsjubiläum, vom umstrittenen Straßennamen zur preisgekrönten KZ-Gedenkstätte. Und immer lauert auch das Vergessen und Verdrängen, die Umdeutung und Überschreibung der Vergangenheit zugunsten der je eigenen Gemeinschaft und zulasten konkurrierender Aneignungen von Geschichte. Beides, Erinnern und Vergessen, ist Teil des kulturellen Gedächtnisses, auch in Kirchen und Christentum. In dieser Vorlesung wird der erste Versuch unternommen, die Vielfalt christlicher Gedächtniskulturen kirchengeschichtlich zu ordnen und greifbar zu machen. Dabei wird das kulturelle Zusammenspiel von Orten und Zeiten, Ritualen und Medien der Erinnerungskultur im Zentrum stehen. Anhand konkreter Beispiele aus der Geschichte des Christentums werden zentrale Begriffe, Strukturen und Interpretationen religiöser Gedächtniskulturen erschlossen und auf Anwendungsmöglichkeiten in der Berufspraxis hin befragt. Eine Kombination der Vorlesung mit der Übung „Kriegsdenkmäler in kirchlichem Kontext“ ist ergänzend möglich, aber nicht erforderlich. Für hier nicht genannte Studiengänge ist eine Anrechnung im Wahlpflichtbereich möglich.

Empfohlene Literatur
Tim Lorentzen: Gedächtnis und Gott. Reflexionen zur kirchengeschichtlichen Erinnerungsforschung, in: Geschichte und Gott. XV. Europäischer Kongress für Theologie (14.-18. September 2014 in Berlin) (hg. v. Michael Meyer-Blanck). Leipzig 2016 (VWGTh 44), S. 669-690

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


Die Bugenhagenbibel von 1534 (310018)

Dozent/in
Prof. Dr. theol. Tim Lorentzen

Angaben
Seminar
Praesenzveranstaltung
Zeit und Ort: Einzeltermin am 9.5.2023 16:00 - 18:00, LS9 - DLL

Voraussetzungen / Organisatorisches
DozentInnen: Prof. Tim Lorentzen, Jessica Bruns


Exkursion auf Spuren Johannes Bugenhagens (DKA-KG1-Ü, DKA-KG2-Ü, EvRel-BA-WP-Ü, reRKP-01-Ü, EvRel-KG-KK) (010087)

Dozent/in
Prof. Dr. theol. Tim Lorentzen

Angaben
Übung, 2 SWS, *Exkursion*
Zeit und Ort: Blockveranstaltung 22.7.2023-27.7.2023, ohne Raumnutzung
Bemerkung zu Zeit und Ort: Anmeldung ab sofort über OLAT: https://lms.uni-kiel.de/auth/RepositoryEntry/5333352523/Infos/0

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Anmeldung zur wiss. Exkursion erfolgt durch Eintrag in diesen Kurs und anschließende Rücksendung des kleinen Formulars, das im Dokumentenordner bereitsteht. Für Studierende, die nicht am Hauptseminar teilgenommen haben, steht im OLAT-Ordner ab Juni ausgewählte Lektüre zur Einstimmung zur Verfügung.

Inhalt
Die wiss. Exkusion führt vom 22. bis 27. Juli 2023 nach Greifswald und Wittenberg, zu Lebens- und Wirkungsorten des norddeutschen Reformators Johannes Bugenhagen. Sie ist gekoppelt an das Hauptseminar "Johannes Bugenhagen - Reformator des Nordens", aber auch für weitere Interessierte geöffnet, soweit noch Platz genug ist. Zuerst führt die Studienreise in Bugenhagens pommersche Heimat. In Greifswald erwartet die Gruppe eine Domführung vom Turm über das Gewölbe bis in die geheime Bibliothek des Geistlichen Ministeriums, wo sie erstmals mit zeitgenössischen Bugenhagen-Drucken in Berührung kommt. Am Folgetag stehen das Pommersche Landesmuseum mit dem berühmten Croÿ-Teppich (s.Abbildung), das Heilig-Geist-Hospital, die Marienkirche und die romantische Klosterruine Eldena auf dem Reiseplan. Am dritten Tag führt eine exklusive Busreise in den polnischen Teil Pommerns, in Bugenhagens Geburtsort Wollin/Wolin, die Domstadt Kammin/Kamień Pomorski, das Zentrum von Humanismus und Reformation Treptow an der Rega/Trzebiatów mit der einstigen Stätte von Bugenhagens Kloster Belbuck/Białobocki und zurück über Wolgast nach Greifswald. An den letzten beiden Tagen besucht die Reisegruppe in Wittenberg die prominenten Stätten der Reformation, Luther-, Cranach-, und Bugenhagenhaus, Stadt- und Schloßkirche. Dabei wird sie immer wieder versteckte Orte von Bugenhagens Wirksamkeit als Wittenberger Stadtpfarrer und Reformator entdecken können. Den Abschluß bildet ein Seminar vor Originaldrucken in der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek (RFB) im Wittenberger Schloß. Ausgewiesene Expert:innen begrüßen und begleiten die Gruppe vor Ort. Der Teilnahmebeitrag von voraussichtlich €230,00 (Endabrechnung vorbehalten) enthält die Fahrtkosten Kiel - Greifswald - Wittenberg - Kiel, 5 Übernachtungen/Frühstück in Jugendherbergen, einzelne Mahlzeiten, Eintritte und Führungshonorare, Reiseleitung und Servicepauschale. Dieser subventionierte Betrag kommt zustande u.a. durch die Förderung der Theologischen Fakultät und des Europareferats der Nordkirche.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 15


Grab und Denkmal (010023)

Dozent/in
Prof. Dr. theol. Tim Lorentzen

Angaben
Oberseminar, 2 SWS
Zeit und Ort: Mo 18:15 - 19:45, Raum n.V.
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023
Bemerkung zu Zeit und Ort: Das Seminar findet in der LS4, R. 106 statt.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Veranstaltung findet auf besondere Verabredung statt; falls nicht früher schon geschehen, werden Interessierte um kurze Rücksprache gebeten.

Inhalt
Das Oberseminar bietet seinen Mitgliedern einen auf Dauer angelegten Rahmen, um aktuelle Entwicklungen in unserem Fach zu besprechen, die Beteiligung am wissenschaftlichen Diskurs zu trainieren und eigene Forschungsvorhaben vertraulich zur Diskussion zu stellen. Fortgeschrittene Studentinnen und Studenten, Absolventinnen und Absolventen ebenso wie Kolleginnen und Kollegen sind dazu herzlich willkommen. Unser Arbeitsfeld wird schwerpunktmäßig bei der christlichen Gedächtniskultur und ihrer Erforschung liegen – darauf bezieht sich der Titel „Grab und Denkmal“. Daneben jedoch soll das Oberseminar stets auch Gelegenheit zum freien Experiment und zur Diskussion eigener Arbeiten bieten, die nicht zu diesem Themenschwerpunkt gehören.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 15


Johannes Bugenhagen - Reformator des Nordens (DKA-KG2-S, EvRel-MEd-GUG-S) (010024)

Dozent/in
Prof. Dr. theol. Tim Lorentzen

Angaben
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein
Zeit und Ort: Di 16:15 - 17:45, LS4 - R.325
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023
Bemerkung zu Zeit und Ort: evtl. wird eine Exkursion angeboten. Anmeldung ab 1. April 2023 über OLAT

Inhalt
Die Reformation in Norddeutschland und Skandinavien war in einzigartiger Weise von Johannes Bugenhagen (1485-1558) geprägt, dem dritten Wittenberger Reformator neben Martin Luther und Philipp Melanchthon. Sein Heimatland Pommern, die Hansestädte Hamburg und Lübeck und das Doppelreich Dänemark-Norwegen tragen kirchenpolitisch seine Handschrift, zum Teil bis heute. Seine Kirchenordnungen, seine Passionsharmonie und die erste lutherische Vollbibel (,Bugenhagenbibel‘, 1534), alle in niederdeutscher Sprache geschrieben, haben die Kultur des Protestantismus an Nord- und Ostsee langfristig bestimmt; zugleich war Bugenhagen ein international bekannter und anerkannter Theologe mit einem europäischen Netzwerk. Im Hauptseminar soll dieser prominente Reformator neu erschlossen werden, und zwar mit besonderem Gewicht auf seine norddeutsche Wirksamkeit. Zur Fortsetzung im Sommer wird eine Exkursion angeboten, die vom 17.-22. Juli nach Greifswald, Wittenberg und auch an biographische Orte im polnischen Teil Pommerns führen soll. Ankündigung und Anmeldung erfolgen separat über OLAT.

Empfohlene Literatur
Quellen und Literatur werden im Seminar erschlossen. Vorläufig genügt der Bildband von Norbert Buske u.a.: Johannes Bugenhagen. Sein Leben – Seine Zeit – Seine Wirkungen. Schwerin 2011.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


Kriegsdenkmäler in kirchlichem Kontext. Geschichte-Gestaltung-Gegenwart (DKA-KG1-Ü, DKA-KG2-Ü, EvRel-BA-WP-Ü, reRKP-01-Ü, EvRel-KG-KK) (010026)

Dozent/in
Prof. Dr. theol. Tim Lorentzen

Angaben
Übung, 2 SWS, benoteter Schein
Zeit und Ort: Einzeltermine am 14.4.2023, 16.6.2023 14:15 - 15:45, LS4 - R.327
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023
Bemerkung zu Zeit und Ort: Die Übung findet in Kooperation mit Dr. Stephan Linck, Evangelische Akademie der Nordkirche, statt und besteht aus zwei Blockveranstaltungen vor Ort, einer Vor- und einer Nachbereitungssitzung; Termine und Veranstaltungsorte werden rechtzeitig auf UnivIs und OLAT bekanntgegeben, damit die regelmäßige Teilnahme eingeplant werden kann. Anmeldung ab 1. April über OLAT

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Übung findet in Kooperation mit Dr. Stephan Linck, Evangelische Akademie der Nordkirche, statt und besteht in zwei Exkursionsveranstaltungen, gerahmt von einer Vor- und einer Nachbereitungssitzung. Übungen unterliegen der Teilnahmeverpflichtung, daher stellen Sie sich und Ihre Kalender bitte rechtzeitig auf diese Tage ein:
  • Vorbereitungssitzung in Kiel: Freitag, 14. April 2023, 14:00 Uhr c.t.
  • Exkursionstag I: Sonnabend, 13. Mai 2023
  • Exkursionstag II: Sonnabend, 10. Juni 2023
  • Auswertungssitzung in Kiel: Freitag, 16. Juni 2023, 14:00 Uhr c.t.
Anmeldung ab 1. April auf der Lernplattform OLAT; dort auch zu gegebener Zeit weitere Aktualisierungen über Treffpunkte, Räume usw.

Inhalt
In allen Orten, auf vielen Friedhöfen stehen sie, die Kriegerdenkmäler. Alte Kirchen haben meist Ehrentafeln oder Gedenkbücher für die ums Leben gekommenen Soldaten vergangener Kriege. Die Namen der Toten sind meist ergänzt mit einer Sinnstiftung des Kriegstodes für Gott, Volk und Vaterland, die wir heute mit Unbehagen sehen. Dennoch wird diese Form lokalen Gedenkens in vielen Gemeinden kaum angetastet und bleibt häufig weiterhin unverändert Bestandteil der öffentlichen Rituale am Volkstrauertag. Die kritische Auseinandersetzung beginnt erst zögerlich. Mit der Übung wollen wir anhand ausgewählter Beispiele einen kirchengeschichtlichen Zugang zu diesen problematischen Orten eröffnen und Wege für die Praxis diskutieren.

Empfohlene Literatur
Für eine erste Orientierung eignen sich Stephan Linck: Kirchliche Erinnerungskultur und „Heldengedenken“, in: Was bedeutet Gedenken? Kommemorative Praxis nach 1945 (hg. v. Insa Eschenbach). Berlin 2013; und Rainer Sörries: Trost im Leid. Strategien zur Bewältigung der Trauer in Eiserner Zeit, in: Zwischen den Fronten. Leben und Sterben im ersten Weltkrieg 1914-1918 (hg. v. Andrea Fadani, Ulrike Horstenkamp, Gabriele Weidle). Bonn 2014, S. 322-358. Die Texte und weitere Literatur werden zu gegebener Zeit auch auf OLAT bereitgestellt. Außerdem lohnt es sich, schon einmal auf dem reich bestückten Themenportal www.denk-mal-gegen-krieg.de der Evangelischen Akademie der Nordkirche zu surfen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

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