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Semester: SS 2023 

Goethe: Klassische Dramen (050589)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Bernd Auerochs

Angaben
Seminar, 2 SWS, Module: 3S-NDL/3K-NDL/3S-NDL/Medien (literaturwissenschaftliches Seminar) [BA Deutsch]; MA-L1, MA-L2 (Seminar) [MA Deutsch: Literatur und Sprache]; mafnz3/goege3 (Seminar 1: Literatur der Goethezeit) [MA Deutsch: Literaturgeschichte]; ME-L1 (Seminar 1), ME-L2 (Seminar) [MEd Deutsch]
Zeit und Ort: Mi 10:15 - 11:45, LS1 - R.104b
vom 12.4.2023 bis zum 5.7.2023

Inhalt
Wir werden im Seminar vier „klassische Dramen“ Goethes miteinander lesen und interpretieren: "Iphigenie auf Tauris, Torquato Tasso, Die natürliche Tochter und Pandora"; dazu eventuell noch Grillparzers "Sappho", das Drama der deutschsprachigen Literatur, das es gewagt hat, sich Goethes "Iphigenie" zum Muster zu nehmen. Dramentheorie wird ebenfalls zur Sprache kommen; und die Frage, was Klassizismus eigentlich ist und worin seine Stärke auch in durch und durch historistischen Zeitaltern bestehen könnte.

Empfohlene Literatur
Zur preiswerten Anschaffung und als gemeinsame Textgrundlage des Seminars empfehle ich die Reclam-Ausgaben von "Iphigenie, Tasso und der Natürlichen Tochter" ("Iphigenie": UB 19268, Studienausgabe; "Tasso": UB 18945, Studienausgabe; "Natürliche Tochter": UB 114). "Pandora" wird in Kopie auf OLAT zur Verfügung gestellt. - Unter den großen Goetheausgaben (Münchner Ausgabe, Weimarer Ausgabe, Hamburger Ausgabe, Artemis-Gedenkausgabe) verweise ich insbesondere auf die beiden von Dieter Borchmeyer und Peter Huber herausgegebenen Bände "Dramen" 1776-1790 und "Dramen" 1791-1832 in der Frankfurter Ausgabe (Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 1988/93) mit ihren sehr nützlichen Kommentaren. Erste Orientierung in vielerlei Hinsicht (auch und gerade im Hinblick auf Forschungsliteratur) bietet das von Bernd Witte u.a. herausgegebene, mehrbändige "Goethe-Handbuch" im Metzler Verlag.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30


Goethe: Lyrik (050587)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Bernd Auerochs

Angaben
Proseminar, 2 SWS, Modul: 2V-NDL/2K-NDL [BA Deutsch]
Zeit und Ort: Mo 10:15 - 11:45, LS8 - R.301
vom 17.4.2023 bis zum 3.7.2023

Inhalt
Goethe hat von seinen jüngsten Jahren an bis ins hohe Alter lyrische Dichtung geschrieben, in einer Vielfalt von Formen, Gattungen, Schreibweisen, Stilhöhen und Sprachgestalten, die ihresgleichen sucht. Darum ist sein Werk bestens dafür geeignet, das Arsenal des Möglichen (das häufig größer ist, als man denkt) kennenzulernen und die eigene reflektierte Aufmerksamkeit darauf zu richten. Dabei kann man dann lernen, dass man erst etwas weiß, wenn man etwas sehen kann, und um etwas zu sehen, schon etwas wissen muss. Kommt man allerdings in diese Spirale auf die richtige Weise hinein, dürfte es sich ergeben, dass man einiges über Goethe, über die Goethezeit, über europäische Dichtung und ihre Traditionen und über die Kunst der Interpretation lernt.

Empfohlene Literatur
Zur preiswerten Anschaffung und als gemeinsame Textgrundlage des Seminars empfehle ich: Goethe: Gedichte. Studienausgabe. Hg. v. Bernd Witte. Stuttgart: Reclam UB 18519. – Unter den großen Goetheausgaben (Münchner Ausgabe, Weimarer Ausgabe, Hamburger Ausgabe, Artemis-Gedenkausgabe) verweise ich insbesondere auf die beiden von Karl Eibl herausgegebenen Bände der Sämtlichen Gedichte in der Frankfurter Ausgabe (Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 1987/88) mit ihren sehr nützlichen Kommentaren. Erste Orientierung in vielerlei Hinsicht (auch und gerade im Hinblick auf Forschungsliteratur) bietet das von Bernd Witte u.a. herausgegebene, mehrbändige Goethe-Handbuch im Metzler Verlag.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30


Heinrich Heine: "Reisebilder" (050590)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Bernd Auerochs

Angaben
Seminar, 2 SWS, Module: 3S-NDL/3K-NDL/3S-NDL/Medien (literaturwissenschaftliches Seminar) [BA Deutsch]; MA-L1, MA-L2 (Seminar) [MA Deutsch: Literatur und Sprache]; mafnz3/goege3 (Seminar 2: Literatur des Realismus) [MA Deutsch: Literaturgeschichte]; ME-L1 (Seminar 1), ME-L2 (Seminar) [MEd Deutsch]
Zeit und Ort: Do 10:15 - 11:45, WSP7 - R.313[SR StatÖko]
vom 13.4.2023 bis zum 6.7.2023

Inhalt
Die "Reisebilder" sind bis heute Heines populärstes prosaisches Werk, so wie "das Buch der Lieder" sein populärstes lyrisches Werk. Die im Titel "Reisebilder" angedeutete Gattungsbezeichnung verdeckt allerdings eher die Heterogeneität der literarischen Traditionen, die sich hier ein Stelldichein geben: der humoristische Roman des 18. Jahrhunderts, der noch junge Journalismus mit seiner Forderung nach (meist auch politischer) Tagesaktualität, die Skizze, die Satire und die Polemik – um nur einige Beispiele zu nennen. Wir werden im Seminar uns vorwiegend mit den vertrackten Schreibweisen Heines auseinandersetzen, die Kontextualisierung des ersten deutsch-jüdischen Dichters von Weltrang allerdings auch nicht versäumen.

Empfohlene Literatur
Zur preiswerten Anschaffung und als gemeinsame Textgrundlage des Seminars empfehle ich die von Bernd Kortländer herausgegebene Ausgabe der "Reisebilder" im Reclam Verlag (UB 18730). Bei Reclam sind die Glanzstücke der "Reisebilder" ("Die Harzreise, Ideen. Das Buch Le Grand und Die Bäder von Lucca") auch separat ediert. – Referenzausgaben sind die beiden historisch-kritischen Heine-Ausgaben (die bundesrepublikanische Düsseldorfer Ausgabe und die in der DDR entstandene Säkularausgabe von Heines Werken, die auch Heines Briefwechsel enthält); nicht zu vernachlässigen (und antiquarisch gelegentlich günstig zu erwerben) ist die von Klaus Briegleb zwischen 1968 und 1976 herausgegebene Heine-Studienausgabe (auch als Taschenbuchausgabe bei Ullstein). Bd. 2 mit den "Reisebildern" wurde von Günter Häntzschel ediert. – Zur Einführung in Heines Werk empfehle ich das "Heine-Handbuch" von Gerhard Höhn (Stuttgart: Metzler 32004) sowie – mit besonderem Nachdruck – Ritchie Robertson: Heine. London: Halban 1988. Die Standardbiographie ist: Jeffrey L. Sammons: Heinrich Heine. A Modern Biography. Princeton (NJ): Princeton University Press 1979.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30


Klassiker der Literaturtheorie (050779)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Bernd Auerochs

Angaben
Oberseminar, 2 SWS, Module: MA-L2 (Oberseminar) [MA Deutsch: Literatur und Sprache]; MA-GL2 (Seminar 1: Literaturtheorie), MA-GL5 (Abschlussmodul) [MA Deutsch: Gegenwartsliteratur/Literaturvermittlung]; ab (Abschlussmodul) [MA Deutsch: Literaturgeschichte]; ME-L2 (Oberseminar) [MEd Deutsch]
Zeit und Ort: Mo 14:15 - 15:45, LS1 - R.104b
vom 17.4.2023 bis zum 3.7.2023

Inhalt
Literaturtheorie ist ein heterogenes Feld, das aus locker, aber letztlich unsystematisch miteinander zusammenhängenden Problemen (Literaturgeschichte, Übersetzung, Mimesis, Unverständlichkeit etc. etc.) besteht. Ebenso heterogen ist die Herkunft der Texte: Poetologie von Dichtern und Schriftstellern gehört ebenso zu diesem Feld wie das Nachdenken von Philologen oder die Hinwendung von Philosophen, Theologen, Psychologen oder Soziologen zu Poesie und Literatur. Die Klassiker der nur vage konturierten Disziplin Literaturtheorie zu lesen, heißt häufig nicht, die ausgewogenste oder besonnenste Darstellung der jeweiligen Probleme (und ihrer möglichen Lösungen) zu bekommen. Stattdessen wird man des öfteren bei solcher Lektüre mit einer zugespitzten Position konfrontiert; manchmal hat man den Eindruck, dass ein Text vor allem deswegen klassisch geworden ist, weil er viel zu denken (und zu erwidern) gibt – sofern man selbst bereits einiges gedacht (und erwidert) hat. Gerade darum mag es sinnvoll sein, solche Texte in einem Seminar zu lesen, das strukturell nicht am Anfang des Studiums, sondern eher auf dessen Ende zu, plaziert ist. Der Seminarplan des Oberseminars steht noch nicht fest; es werden aber auf jeden Fall Texte von Schleiermacher, Benjamin, Auerbach, Szondi und Greenblatt gelesen werden. Alle Texte werden auf verlässlicher Textgrundlage als pdf-Dateien auf OLAT zur Verfügung gestellt werden.

Empfohlene Literatur
Es gibt inzwischen zahlreiche Einführungen in die Literaturtheorie, auf unterschiedlichstem Niveau, von billig und banal bis ausgezeichnet. Ich empfehle zum Einstieg Terry Eagleton: Literary Theory. An Introduction. Oxford: Blackwell 1983. (Eagleton schreibt ein wunderbares, sehr lebendiges Englisch; von der Benutzung der deutschen Übersetzung seines Buches, im Metzler Verlag erschienen, rate ich allein schon aus stilistischen Gründen ab) Auf mittlerem, eigentlich ganz gutem Niveau ist Tilmann Köppe/Simone Winko: Neuere Literaturtheorien. Stuttgart: Metzler 2008 mit dem vielleicht etwas fanatischen, möglicherweise aber auch pädagogisch wertvollen Eingangskapitel „Von der Unmöglichkeit, theoriefrei Literatur zu lesen, und der Notwendigkeit, sich literaturtheoretisch zu bilden“.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30


Lyrik des 20. Jahrhunderts (050530)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Bernd Auerochs

Angaben
Vorlesung, 2 SWS, Module: 2V-NDL/2K-NDL, 3S-NDL/3K-NDL [BA Deutsch]; MA Deutsch (insbes. Gegenwartsliteratur/Literaturvermitttlung); FE-SL-NDL2 [Fachergänzung]
Zeit und Ort: Fr 10:15 - 11:45, OS75 - Hörsaal 1
vom 14.4.2023 bis zum 7.7.2023

Inhalt
Es macht für das 20. Jahrhundert noch weniger Sinn als in vorhergehenden Jahrhunderten, eine literaturgeschichtliche Darstellung zu versuchen, die sich an der Abfolge von Epochen orientiert. Die Vorlesung zur Lyrik des 20. Jahrhunderts wählt deshalb einen anderen, ein wenig experimentellen Weg. Ausgehend von demjenigen Dichter, der, wäre er nicht früh verstorben, wohl der bedeutendste deutschsprachige Dichter unserer Gegenwart wäre (Thomas Kling), versucht sie zunächst, die Traditionslinien der deutschsprachigen Lyrik seit 1945 grob zu skizzieren und verfolgt dann exemplarisch eine dieser Traditionslinien vom Anfang des Jahrhunderts. Dabei versucht sie den Einwand zu berücksichtigen, dass es zwar sinnvoll ist, die Geschichtsgesättigtheit von Gedichten herauszuarbeiten, die Existenz einer Tradition sich aber letztlich immer nur an den exzeptionellen Einzelereignissen, die die Gedichte sind, belegen lässt. Der Gang des Nachdenkens in dieser Vorlesung wird – nach einer Reihe von Interpretationen – auch zu einer gründlichen Auseinandersetzung mit dem Begriff des „lyrischen Ichs“ führen, die für diesen Begriff nicht gut ausgehen wird. Die Vorlesung richtet sich an alle Neugierigen, die sich für die Gegenstände ihres Studiums wirklich interessieren.

Empfohlene Literatur
Zur Ergänzung der Vorlesung sind konventionellere literaturgeschichtliche Darstellungen durchaus zur Lektüre empfohlen, so etwa – um nur eine zu nennen – Fabian Lampart: Nachkriegsmoderne. Transformationen der deutschsprachigen Lyrik 1945 bis 1960. Berlin/Boston: de Gruyter 2013. Lesenswert für dieselben Jahre ist auch der UTB-Band von Thomas Boyken und Nikolas Immer: Nachkriegslyrik. Poesie und Politik zwischen 1945 und 1965. Tübingen: Narr Francke Attempto 2020.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 200

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