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Semester: SS 2023 

Pierre Bourdieu: Meditationen. Zur Kritik der scholastischen Vernunft. (Lehrauftrag) (050554)

Dozent/in
Maximilian Thieme

Angaben
Seminar, 2 SWS, Anmeldung über OLAT. Achtung! Die erste Sitzung findet am 05.05.2023 statt! Die durch den verspäteten Start ausgefallenen Sitzungen werden als Doppelstunden angehängt.
Zeit und Ort: Fr 10:15 - 11:45, OS75/S3 - R.177; Einzeltermine am 14.7.2023, 21.7.2023 8:00 - 12:00, OS75/S3 - R.177
vom 5.5.2023 bis zum 21.7.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Zuodnung:

BA 7 (Naturphilosophie, Kulturphilosophie, Wissenschaftsphilosophie)
BA 8 (Naturphilosophie, Kulturphilosophie, Wissenschaftsphilosophie)
BA 9 (Probleme und Theorien der Gegenwartsphilosophie)
BA 10 (Probleme und Theorien der Gegenwartsphilosophie)

In den beiden Wahlpflichtmodulen BA7 und BA8 sind aus den drei Gegenstandsbereichen Naturphilosophie, Kulturphilosophie und Wissenschaftsphilosophie zwei verschiedene Gegenstandsbereiche zu wählen. Bitte beachtet also: Der im Modul BA7 gewählte Gegenstandsbereich muss ein anderer sein als der im Modul BA8 gewählte Gegenstandsbereich!

Inhalt
Mehr als einmal hat Pierre Bourdieu sein Unbehagen an der Welt des „reinen“ Denkens zum Ausdruck gebracht und erklärt, er wolle „sich nützlich machen“, nicht „den Philosophen spielen“. Was zunächst polemisch klingen mag, gründet in der Überzeugung, an das erinnern zu müssen, was in der Welt der Wissenschaft allzu gern vergessen, um nicht zu sagen verdrängt wird: die historische, soziale und geradezu körperliche Verankerung intellektueller Tätigkeit.

In seinen Meditationen übersetzt Bourdieu diese Überzeugung in eine Kritik der gelehrten Vernunft: Die Grenzen des Denkens zu reflektieren, das heißt für den Soziologen unbedingt, die gesellschaftlichen Voraussetzungen dieses Denkens ans Licht zu ziehen.

Diesem Versuch, erkenntnistheoretische Fragen auf die Füße zu stellen, wollen wir im Seminar folgen, um ganz wesentliche Fragen an uns selbst zu stellen: Was macht uns zu Philosoph:innen? Was heißt es, über die Welt nachzudenken, wenn wir doch unweigerlich in sie verwickelt sind? Und welche Folgen hat das für Form und Inhalt dessen, was wir denken? Die Schlüsselbegriffe des Bourdieu’schen Werkes – vom Habitus über das Feld bis hin zu den verschiedenen Kapitalsorten – kennenzulernen, wird ein erster Schritt auf diesem Weg der Reflexivität sein.

Empfohlene Literatur
Textgrundlage des Seminars ist Pierre Bourdieu: Meditationen. Zur Kritik der scholastischen Vernunft. Aus dem Französischen von Achim Russer. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2010.

Zur Einstimmung und Begleitung lohnt ein Blick in Pierre Bourdieu: Ein soziologischer Selbstversuch. Aus dem Französischen von Stephan Egger. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2002.

Weitere Hinweise folgen bei OLAT und im Seminar!

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

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