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Semester: SS 2023 

Die Aktualität der Aufklärung (050221)

Dozentinnen/Dozenten
Dr. phil. Astrid von der Lühe, Prof. Dr. Dirk Westerkamp

Angaben
Exkursion, 2 SWS, Exkursion zur Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel, Achtung: Beschränkte Teilnehmerzahl (20 TN). Die Anmeldung zu dieser Exkursion erfolgt über eine persönliche Anmeldung in den Sprechstunden von Dr. Astrid von der Lühe bzw. Prof. Dr. Dirk Westerkamp. Zeit und Ort: Blockveranstaltung 21.-23.08.2023,
Zeit und Ort: n.V.
Vorbesprechung: 10.5.2023, 16:15 - 17:45 Uhr, Raum LS4 - R.EG.36

Voraussetzungen / Organisatorisches
Zuordnung:
BA 9 (Problemstellungen und Theorien der Gegenwartsphilosophie)
BA 10 (Forschungsorientiertes Abschlußmodul)
MAA 1 (Kernbereiche der Philosopophie: 1.1 Geschichte der Philosophie)
MAA 2 (Kulturphilosophie)
MAA 3.3 (Profilierung: Kulturphilosophie)
MAE 2 (Themenbereiche des Philosophieunterrichts I)
MAE 3 (Themenbereiche des Philosophieunterrichts II, Kulturphilosophie)
PHF-phil-WP (Philosophische Reflexion und ethische Urteilskraft)

Inhalt


„Aufklärung“ bezeichnet nicht nur eine philosophiehistorische Epoche (in etwa das 18. Jahrhundert), sondern sie steht auch für den Anspruch einer geistigen Bewegung, die sich in dieser Zeit in Europa formiert. Ihrem Selbstverständnis nach strebt die Aufklärung nach Vernunfterkenntnis, kämpft gegen Vorurteile und für religiöse Toleranz, befördert freie Meinungsäußerung und Emanzipation von unhinterfragten Autoritäten. Die damit verbundenen Leitideen – Hoffnung auf Fortschritt, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit – haben über die Epoche hinaus gewirkt und die kulturelle und politische Identität der westlichen Welt geprägt. Doch sie sind nicht erst seit den Katastrophen der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts, sondern bis in unsere Gegenwart hinein ein kontrovers diskutiertes Problem geblieben: In dieser Kontroverse stehen Befürworter der „Aufklärung“, die darin einen überzeitlichen, stets neu einzulösenden Anspruch und ein andauerndes Projekt der Moderne erkennen, ihren Skeptikern gegenüber, die das Projekt für „gescheitert“ erklären. Das Seminar nimmt seinen Ausgang von den Debatten um die Frage nach dem Wesen, den Möglichkeiten und Gefahren der Aufklärung, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland geführt wurden (Mendelssohn, Kant, Reinhold). In einem zweiten Schritt widmet es sich zwei ausgewählten Positionen der Diskussion im 20. Jahrhundert um das „Projekt Aufklärung“ (Habermas, Foucault). Im Fokus sollen aber aktuelle Publikationen von Michael Hampe, Marina Garcés und Corine Pelluchon stehen, die das Erbe der Aufklärung vor dem Hintergrund der Krisen einer globalisierten Moderne und deren antiaufklärerischen Tendenzen aus unterschiedlichen Perspektiven kritisch bedenken und es verteidigen. Die Exkursion an die Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel, an der Leibniz und Lessing wirkten, und die zu den bekanntesten internationalen Zentren zur Erforschung der Frühen Neuzeit und der Aufklärung gehört, bietet nicht nur die Möglichkeit, die Seminarlektüre durch die Konsultierung der Erstausgaben der behandelten Autoren zu bereichern, sondern gewährt auch Einblicke in die dortigen Forschungstätigkeiten.

Empfohlene Literatur
Texte: Moses Mendelssohn: „Über die Frage: was heißt aufklären?“ (1783). Immanuel Kant: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ (1784). Karl Leonhard Reinhold: „Gedanken über Aufklärung“ (1784). – Jürgen Habermas: „Die Moderne – ein unvollendetes Projekt“ (1980). Michel Foucault: „Was ist Aufklärung?“ (1984). – Marina Garcés: Neue radikale Aufklärung (2017). Michael Hampe: Die Dritte Aufklärung (2018). Corine Pelluchon: Das Zeitalter des Lebendigen. Eine neue Philosophie der Aufklärung (2021)

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

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