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Semester: SS 2023 

Lehrforschungsprojekt: Schleswig-Holsteinische "Kinderverschickung" 1945-1990. Devianzforschung im Spiegel der Oral History - Teil 2 BA (WSF-soz-PM) (200465)

Dozentinnen/Dozenten
Prof. Dr. Peter Graeff, Dr. Helge-Fabien Hertz

Angaben
Übung, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, Bitte beachten: Das Seminar wird in gleicher Weise im SS 2023 fortgeführt, wie es bereits im WS 2022/23 stattgefunden hat. Es sollen sowohl Soziologie, wie auch Geschichtsstudierende teilnehmen.
Zeit und Ort: Do 8:15 - 9:45, WR400 - R.04.06
vom 13.4.2023 bis zum 6.7.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die LP für diese Veranstaltung ergeben sich aus den Angaben der für Sie gültigen FPO. Die Zulassung zur Prüfung ergibt sich aus den Angaben der für Sie gültigen FPO. Ist diese Veranstaltung in Ihrer FPO nicht explizit wählbar, informieren Sie sich bitte zu Beginn des Semesters bei Ihrem/Ihrer Studienfachberater/in über Zulassungsoptionen und Teilnahmemöglichkeiten. LP/ECTS depend on the degree-specific examination regulations of your study program. Admission to exam depends on the degree-specific examination regulations of your study program. In case this module is not explicitly mentioned in these regulations, please ask your study advisor prior to semester start about participation and admission to exam.
Geschichtsstudierende können die Veranstaltung als Aufbauseminar Neuzeit oder Regionalgeschichtliche Übung belegen. / History students can take the course as an advanced seminar on modern times or as an exercise in regional history. Die vorherige Teilnahme an Teil 1 der Veranstaltung (WiSe 22/23) ist NICHT erforderlich.

Inhalt
Gegenstand des Seminars ist das brisante Thema der „Kinderverschickung“, dem am Beispiel von Schleswig-Holstein nachgegangen wird. 2019 drang ein bis dahin weithin unbekanntes Thema in die breitere Öffentlichkeit vor: Das Leid der „Verschickungskinder“. Zwischen 1945 und 1990 wurden Millionen Kinder und Jugendliche der BRD und DDR zur Gesundheitsförderung in Kinderkurheime „verschickt“. Etliche geben an, dort dramatische Misshandlungs-Erfahrungen gemacht zu haben, mithin also Opfer devianter (normabweichender) Handlungen von Betreuenden oder anderer Verschickungskinder geworden zu sein. Die wissenschaftliche Aufarbeitung befindet sich noch in ihren Anfängen. In diesem Seminar haben Sie die Möglichkeit, an der wissenschaftlichen Aufarbeitung mitzuwirken!
Die Veranstaltung wird interdisziplinär als BA Lehrforschung (Soziologie) sowie als Aufbauseminar/Regionalgeschichtliche Übung (Geschichte) durchgeführt. Sie nähert sich der Thematik zunächst von ihren theoretischen Grundlagen und führt dann in die empirische Erfassung dieser sensitiven Inhalte ein. Anschließend entwickeln die Studierenden auf der Grundlage der Oral History bzw. biographischen Forschung im 2er-Team eigenständig Interviewleitfäden und Fragebögen und führen diese durch. Durch eigene Erhebungen und Auswertungen sollen differenzierte Einblicke in die Geschehnisse in den Heimen gewonnen und die Devianzproblematik beurteilt werden. Prüfungsleistung sind Transkription und kurze Analyse des Interviews, die veröffentlicht werden sollen.

Empfohlene Literatur
Röhl, Anja: Das Elend der Verschickungskinder. Kindererholungsheime als Orte der Gewalt. Gießen 2021; von Miquel, Marc: Verschickungskinder in Nordrhein-Westfalen nach 1945. Organisation, quantitative Befunde und Forschungsfragen, 2021. URL: https://url.nrw/Studie_Verschickungskinder

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25
www: https://url.nrw/Studie_Verschickungskinder

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