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Semester: SS 2024 

Autor - Schreiber - Kompilator. Instanzen des mittelalterlichen Textes (050402)

Dozent/in
JProf. Dr. Margit Dahm

Angaben
Proseminar, 2 SWS, ECTS-Studium, Teil der Module (B. A.): 2 V-/K-ÄDL, 3 S-/K-ÄDL, 3 S-SPR/ÄDL
Zeit und Ort: Mo 10:15 - 11:45, LS1 - R.204
vom 15.4.2024 bis zum 8.7.2024

Studienfächer / Studienrichtungen
Deutsch-B-2F ab 3

Inhalt
Unter den Bedingungen der mittelalterlichen Manuskriptkultur haben wir es mit einer anderen Autor-Text-Relation zu tun als wir sie aus der modernen Literatur gewohnt sind. Die literarischen Texte des Mittelalters liegen praktisch nie als Autographen (von den Autoren selbst hergestellte Handschriften) vor. In den allermeisten Fällen gibt es verschiedene von Schreibern/Schreiberinnen angefertigte Handschriften, die oft deutlich später entstanden sind als die ‚eigentlichen‘ Texte der Autoren. Das bedingt eine andere Perspektive auf Autorschaft und auf die Begriffe Text, Werk und Original, außerdem rücken die verschiedenen Instanzen des mittelalterlichen Textes, insbesondere die Schreiber und Schreiberinnen, in den Blick. Im Rahmen des Seminars werden zunächst die Grundlagen der mittelalterlichen Textproduktion wiederholt und vertieft. Auf der Basis theoretischer wie auch literarischer Texte und Textauszüge werden die verschiedenen Instanzen, vor allem Autor, Schreiber und Kompilator, betrachtet, außerdem werden konkrete textuelle Phänomene wie Textvarianz und Parallelfassungen, Autornennungen und Schreibersignaturen in den Blick genommen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 35


Die Kunst der "descriptio". Form, Funktion und Poetik von Beschreibungen in der mittelhochdeutschen Epik (050385)

Dozent/in
JProf. Dr. Margit Dahm

Angaben
Seminar, 2 SWS, ECTS-Studium, Teil der Module (M. A.): MA-L2 (Seminar), MA-ÄDL1 (Seminar 2), MA-ÄDL2 (Seminar 1), ädlLgmafnz1-01a (Seminar 1/2), ädlLgmafnz1-01a / ädlLggoege1-01a (Seminar 1/2); Teil des Moduls (M. Ed.): ME-L2 (Seminar)
Zeit und Ort: Einzeltermine am 7.6.2024 14:30 - 18:00, LS10 - R.15; 8.6.2024 10:00 - 17:00, LS10 - R.15; 14.6.2024 14:30 - 18:00, LS10 - R.101; 15.6.2024 10:00 - 17:00, LS10 - R.101
vom 29.4.2024 bis zum 15.6.2024
Vorbesprechung: 29.4.2024, 16:15 - 17:45 Uhr, Raum LS10 - R.125

Studienfächer / Studienrichtungen
Deutsch-MA-2F ab 1
Deutsch-MEd-2F ab 1

Inhalt
Die Kunst der descriptio, die Beschreibungskunst, gehört zu den ‚Epochensignaturen des Erzählens‘ im Mittelalter. Mittelalterliche Autoren integrieren lange Beschreibungen von Personen, von Gebäuden oder von verschiedenen Artefakten der Sachkultur, z.B. Waffen und Kleidung, aber auch von wundersamen Automaten, in ihre epischen Werke. Mit diesen ausführlichen deskriptiven Textpartien heben sich insbesondere die deutschsprachigen Autoren oftmals von ihren lateinischen und französischen Vorlagen ab.
Das wirft die Frage nach der Funktion dieser poetischen Technik auf. Die descriptio ist nicht – oder nicht nur – ein Mittel zur Ausschmückung des Erzählten, sie wurde auch als Mittel des Glaubhaftmachens, des Erzeugens von Evidenz gesehen, indem z. B. durch die ausführliche Beschreibung von Schönheit die Macht der Liebe plausibilisiert werden soll.
Im Rahmen des Seminars sollen berühmte und bemerkenswerte Beschreibungen der mittelhochdeutschen Epik, z. B. die von Enites Pferd im Erec Hartmanns von Aue, der Schönheitspreis Helenas in Konrads von Würzburg Trojanerkrieg, die Beschreibung der nicht so schönen Sibylle im Eneasroman Heinrichs von Veldeke, verschiedene Automatenbeschreibungen sowie Stadt- und Architekturbeschreibungen, erschlossen und diskutiert werden. Weiterhin werden die verschiedenen Quellen und Traditionen in den Blick genommen, von denen sich die mittelalterliche Technik der descriptio herleitet. Dazu gehören antike Poetiken und Rhetoriken wie die von Horaz oder Cicero, antike Epen, die als Vorbild rezipiert wurden, z. B. die Ilias mit der Schildbeschreibung des Achill, sowie die mittellateinischen Poetiken (lateinische Texte werden mit Übersetzungen zur Verfügung gestellt).

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 15


Einführung in die literaturwissenschaftliche Mediävistik (050616)

Dozent/in
JProf. Dr. Margit Dahm

Angaben
Proseminar, 2 SWS, ECTS-Studium
für ERASMUS-/Austauschstudierende geeignet, Teil der Module (B. A.): 1 B-ÄDL (PS 2), FE-SL-ÄDL "Grundwissen Ältere deutsche Literatur"
Zeit und Ort: Mo 12:15 - 13:45, LS1 - R.204
vom 15.4.2024 bis zum 8.7.2024

Studienfächer / Studienrichtungen
Deutsch-B-2F ab 2
Profil-FE ab 2

Inhalt
Dieser Einführungskurs widmet sich grundlegenden Fragestellungen und Forschungsbereichen der mediävistischen Literaturwissenschaft. Zu den behandelten Gegenständen gehören zunächst die Struktur des mittelalterlichen Literaturbetriebs und seine medialen Bedingungen (Handschriftenkultur). Weiterhin werden verschiedene Aspekte thematisiert, die die literarischen Texte dieser Zeit prägen, z.B. Antikenrezeption, Traditionsbeziehungen zur romanischen Literatur und christliche Hermeneutik.
Der Kurs baut auf den im Proseminar 1 (1 B-ÄDL PS I) erworbenen Übersetzungskenntnissen auf und vertieft diese in der Auseinandersetzung mit verschiedenen mittelhochdeutschen Werken. Über die verwendeten Texte/Textauszüge wird zugleich ein Einblick in zentrale Gattungen der mittelalterlichen Literaturperiode gegeben.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 35

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