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Semester: SS 2023 

Aufbauvorlesung zur Geschichte der Neuzeit: Religion und Politik, ca. 1500 - 1900 (050121)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Volker Seresse

Angaben
Vorlesung, 2 SWS
Zeit und Ort: Fr 14:15 - 15:45, LS8 - R.227
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Inhalt
Das Thema der Vorlesung ist das Verhältnis zwischen Religion und Politik in der Neuzeit von der Glaubensspaltung bis etwa 1900. Im Vordergrund steht der Versuch, dieses Verhältnis systematisierend zu erschließen, d.h. große Linien der Entwicklung in Lateineuropa (einschließlich Nordamerikas) darzustellen; der seit etwa zwei Jahrzehnten zunehmende, kulturgeschichtliche Zugang zum Verständnis der Religion und der Politik wird einbezogen. Die Vorlesung ist auf Europa (ohne Osteuropa) ausgerichtet. Bei der systematischen Erschließung steht im Vordergrund: 1. Die alltäglich-pragmatische Verschränkung von Herrschaft und christlicher Religion soll herausgearbeitet werden. Sie erreichte, u.a. gefördert durch die Glaubensspaltung, in der frühen Neuzeit einen Höhepunkt. Das 19. Jahrhundert war gekennzeichnet von gegenläufigen Tendenzen: Einerseits traten öffentlich Religion und Politik im Zeichen des Verfassungsstaates auseinander; andererseits entwickelten sich gesteigerte machtstaatliche Ansprüche auf Beherrschung der Kirche. 2. In Wechselwirkung mit der alltagspraktischen Ebene fand eine gelehrt-theoretische Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Religion und Politik statt. Sie mündete im Lateineuropa der Neuzeit letztlich in eine – verglichen mit anderen Kulturen – ungewöhnliche Distanz zwischen politischer Herrschaft und öffentlich-verfaßter Religion. Beim Versuch, diese Besonderheit nachzuvollziehen, wird eine Rolle spielen, wie sich das europäische Denken über Herrschaft, langsam entstehende Staatlichkeit und Religion entwickelte. 3. Es werden gängige Begriffe wie „Säkularisierung“, „landesherrliches Kirchenregiment“, „Toleranz“ u.a.m. auf ihre Entstehung, ihren Gebrauch, ihren faktischen Gehalt und ihre begriffliche Tragfähigkeit hin untersucht werden. Die Vorlesung kann im MA-Studiengang sowohl als Frühneuzeitvorlesung als auch als Vorlesung zum 19./20. Jahrhundert belegt werden.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


Einführungsvorlesung zur Geschichte der Neuzeit: Europa in der frühen Neuzeit (050067)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Volker Seresse

Angaben
Grundkurs, 2 SWS
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, OS75 - Hörsaal 2
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023
1. Prüfungstermin (Klausur am Ende der Vorlesungszeit eines Semesters): 18.7.2023, 10:15 - 11:45 Uhr, Raum LS1 - Klaus-Murmann-Hörsaal

Inhalt
In dieser Einführungsvorlesung zur Geschichte der Neuzeit werden wesentliche Züge der europäischen Geschichte von ca. 1500 bis ca. 1770 vorgestellt (Bevölkerung, Wirtschaft, Religion, Politik).

Empfohlene Literatur
Luise Schorn-Schütte: Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit. Grundzüge einer Epoche 1500-1789. Paderborn u.a. (3. aktualis. Aufl.) 2019. € 34,99

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 150


Kolloquium zur Geschichte der Neuzeit (050659)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Volker Seresse

Angaben
Kolloquium, 2 SWS
Praesenzveranstaltung
Zeit und Ort: Mo 18:15 - 19:45, LS8 - R.134

Inhalt
Im Kolloquium werden entstehende Abschlußarbeiten vorgestellt. Ferner geht es um Methodik und Theorie der Geschichte, um die Geschichte unseres Faches oder auch aktuell diskutierte Themen der Geschichtswissenschaft: Was wir uns aus diesen Bereichen vornehmen, hängt nicht zuletzt von den Wünschen der Teilnehmer ab.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 15


Quellenlektürekurs im Methodikmodul: Kriegserlebnisse im 17. Jahrhundert (050127)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Volker Seresse

Angaben
Übung, 2 SWS
Zeit und Ort: Do 16:15 - 17:45, LS8 - R.101/102

Inhalt
Beim Quellenlektürekurs im Methodikmodul steht der Umgang mit Quellen im Vordergrund, d.h. die systematisierte Wiedergabe, Analyse und Interpretation, bezogen auf eine Leitfrage. Das Ziel besteht darin, die bereits in den Proseminaren kennengelernten Arbeitsweisen weiter einzuüben und zu vertiefen. Hier geschieht dies mit unterschiedlichen Quellen des 17. Jahrhunderts. Das 17. Jahrhundert war in Mitteleuropa und z.T. darüber hinaus von Kriegen mehr geprägt als je zuvor. Wie erlebten die Menschen den Krieg und dessen Folgen für sie? Wie gingen sie um mit Gefahr, Not, dem Tod, überlebtem Leid? Welche konkrete Bedeutung für Not und Trost hatten in Städten und Dörfern die Formen der menschlichen Gesellschaft und ihre religiösen Gemeinschaften? Wie reagierten die Obrigkeiten, wenn ihre Untertanen litten? Diesen und ggf. andere Fragen gehen wir nach u.a. in Briefen, Predigten, autobiographischen Berichten.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


Übung im Methodikmodul: Johan Huizinga - ein Begründer der Kulturgeschichte (050126)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Volker Seresse

Angaben
Übung, 2 SWS
Zeit und Ort: Mo 14:15 - 15:45, LS8 - R.126/128
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Inhalt
Seit ca. 20 – 30 Jahren wird „Kulturgeschichte“ zunehmend als wichtiger Zugang zur Geschichte genannt (neben anderen Richtungen wie z.B. Sozialgeschichte, Politikgeschichte u.a.m.). Neben aktuell tätigen Historikerinnen und Historikern trägt dazu bemerkenswerter Weise auch noch der Niederländer Johan Huizinga (1872-1945) zu. In der Übung wird thematisiert, was unter dem oft vage verwendeten Begriff „Kulturgeschichte“ zu verstehen sein kann. Wichtige Arbeiten von Huizinga werden wir lesen mit der Frage, wie Huizinga arbeitete und schrieb. Schließlich wird uns auch beschäftigen, inwiefern an Huizingas Arbeit angeknüpft werden kann und inwiefern wir eher anders fragen und vorgehen.

Empfohlene Literatur
Johan Huizinga: Holländische Kultur im 17. Jahrhundert. Eine Skizze. München (2. Aufl.) 2020. € 16,-

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

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