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Semester: SS 2023 

MEERESPOESIE. NORD- UND OSTSEE ALS LITERARISCHER KULTURRAUM (050424)

Dozent/in
Julia Ilgner

Angaben
Seminar, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, 3 S-NDL; 3K-NDL; 3 S-NDL-Medien (literaturwiss. Seminar)
Zeit und Ort: Mi 14:15 - 15:45, OS75/S2 - R.166; Einzeltermin am 13.5.2023 10:00 - 19:00, OS75/S2 - R.166
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Der Kurs zielt darauf, die philologischen Grundlagen des ersten Studienjahrs zu vertiefen und am Beispiel der Gestaltung einer nordischen Natur- und Kulturlandschaft im Genre der Reise- und Naturlyrik nachzuzeichnen. So besteht Gelegenheit, Verfahren der Lyrikanalyse zu wiederholen und im gemeinsamen close reading zu festigen. Für die erfolgreiche Teilnahme am Kurs werden neben regelmäßiger Lektüre die Bereitschaft zur intensiven Textarbeit und die Übernahme einer Textpatenschaft in kleinen Arbeitsgruppen (mittels kurzer Impulsreferate, der ästhetischen wie literaturgeschichtlichen Aufbereitung sowie der Entwicklung eines didaktischen Konzepts zur Erschließung des jeweiligen Textbeispiels unter Einbeziehung des Plenums) erwartet. Die behandelten Primärtexte liegen kostengünstig als Anthologie beim Reclam-Verlag vor (s. Primärliteratur). Zusätzliche Texte werden ggf. als Digitalisate über die Online-Lernplattform OpenOLAT bereitgestellt. Bitte beachten Sie auch den Termin der Blocksitzung.

Inhalt
Das norddeutsche Tiefland mit seinen beiden Meeren, der Nord- und Ostsee, war schon immer Gegenstand künstlerischer Inspiration und produktiver Anverwandlung. Das Seminar versucht, anhand exemplarischer Autor:innen und Texte von der Klassik bis zur jüngeren Gegenwart dem ›Mythos Meer‹ sowie insbesondere seiner poetischen Gestaltung im Genre der Lyrik nachzuspüren. Dabei erfahren die spezifische Topik, Motivik und Symbolik einer solchen ›Meerespoesie‹ – wie der Transitraum von Land und Wasser mit Küstenlinie und Inseln, die verschiedenen Vegetationszonen, der Wechsel des Wetters von Sommerszenarien hin zu gefährlichen Stürmen und Sintfluten oder die Analogisierung von Schiffs- und Lebensreise im Topos der navigatio vitae – ebenso Berücksichtigung wie die formalästhetischen und stilistischen Verfahren der verschiedenen Literaturepochen. Unter den behandelten Autoren gilt die Aufmerksamkeit besonders genuin ›norddeutschen‹ Dichter:innen oder solchen mit ausgeprägtem Lebens- und Werkbezug zum hohen Norden wie Friedrich Hebbel, Emanuel Geibel, Theodor Storm, Detlev von Liliencron, Gustav Falke oder Wolfgang Borchert.

Empfohlene Literatur
PRIMÄRLITERATUR (VERBINDLICHER KAUF ERFORDERLICH)
Eberhard SCHOLING (Hrsg.): Hinter den Bäumen das Meer. Gedichte von norddeutschen Landschaften. Ditzingen 2018 [RUB 19530]. [Reclam-Anthologie]

EINFÜHRENDE LEKTÜRE
Hans-Jürgen LIEDTKE: Ostseewelten. In: Die Ostsee. Berichte und Geschichten aus 2000 Jahren. Hrsg. von dems. Berlin 2018, S. 9–20; Dieter RICHTER: Seeseiten. Die Literatur und das Meer. In: Europa und das Meer. Hrsg. von Dorlis Blume, Christiana Brennecke, Ursula Breymayer und Thomas Eisentraut für das Deutsche Historische Museum. München 2018, S. 166–174.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

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