Proseminar, 2 SWS, Modul: 2V-NDL/2K-NDL [BA Deutsch]
Zeit und Ort: Mo 12:15 - 13:45, LS1 - R.209b
vom 17.4.2023 bis zum 3.7.2023
Inhalt
So sehr sich Darstellungsweise und Konfliktlinien literarischer Texte je nach Epochenzugehörigkeit oder Programmatik auch unterscheiden mögen: nicht selten werden zentrale Diskurse (Sexualität, Normverstöße, usw.) auf Erzählebene vor dem Hintergrund einer Konfrontation von Individuum und sozialem Umfeld verhandelt.
Diese Konfrontation ist häufig jedoch keinesfalls ausschließlich im Rahmen von Initiations- bzw. Sozialisationssprozessen (Bsp.: ,Erwachsenwerden) zu beobachten und tritt zusammengefasst immer dann auf den Plan, wenn Bedürfnisse, Affekte oder auch der Realitätsbezug eines Individuums in Konflikt mit den geschriebenen wie ungeschriebenen ,Gesetzen der Mehrheit gerät. An diesem Punkt und hier liegt zugleich der Fokus des Seminars braucht es eine ,Lösung, die von Formen der Integration über die dauerhafte Isolierung des abweichenden Subjekts bis hin zu dessen Vernichtung reicht.
Inhalt der Lehrveranstaltung wird es folglich sein, über Epochengrenzen hinweg die literarische Inszenierung (und auch Akzentuierung) dieses grundlegenden Konflikts genauer zu betrachten, wobei vor allem auch darüber diskutiert werden soll, inwiefern Rückschlüsse angesichts der von den Texten favorisierten ,Lösungen auf (außerliterarische) zeitgeschichtliche Diskurse/Ideologien gezogen werden können.
Die für das Seminar vorzubereitenden Texte werden rechtzeitig vor der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Wichtig: Sollte eine Teilnahme an der ersten Sitzung unentschuldigt(!) ausbleiben, wird der Seminarplatz Teilnehmern auf der Warteliste zugeteilt.