GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
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Biodiversität an Hydrothermalquellen
Das erste Leben auf der Erde könnte an den Schwarzen Rauchern in der Tiefsee entstanden sein. Hier hat sich im Laufe von Jahrmillionen ein Ökosystem entwickelt, das perfekt an die eigentlich lebensfeindlichen Bedingungen angepasst ist. In einer Umgebung von absoluter Dunkelheit, mit extremem Wasserdruck sowie mit giftigen Metallverbindungen angereichertem Wasser und Temperaturen von mehr als 350 Grad Celsius befindet sich dort eine einzigartige Artengemeinschaft.
Basis dieses Ökosystems bilden Symbiosen. Urtümliche Bakterien beziehen, unabhängig vom Licht, ihre Energie aus der Umwandlung von Schwefel und Methan, der sogenannten Chemosynthese. Diese „dunkle Energie“, bei der keine Sonnenenergie zum Leben genutzt wird, können nur Mikroorganismen verwenden. Tiefseetiere wie Krebse oder Muscheln können selbst keine Chemosynthese betreiben, aber durch ihre enge Gemeinschaft mit den Bakterien bekommen die Tiere Zugang zu Nährstoffen, die die Bakterien durch Chemosynthese erzeugt haben.
Einzelne Tierarten können sehr viele verschiedene Bakterien als Untermieter beherbergen. Bis zu 16 verschiedene Bakterienstämme wohnen beispielsweise in den Kiemen einer Tiefseemuschel, jeder mit eigenen Fähigkeiten und Stärken. Dank dieser Vielfalt an symbiotischen Partnern kann sich die Muschel hervorragend an ihre sich ständig ändernde Umwelt anpassen.
Aus dem Video: Schwarze Raucher - Erzfabriken der Tiefsee
Am Meeresboden, in mehreren tausend Metern Wassertiefe, befördern Schwarze Raucher wertvolle Rohstoffe aus dem Erdinneren herauf. Ihre meterhohen Schlote scheinen wie unterseeische Industrieschornsteine zu qualmen. mehr