Bild des Monats: April 2017
PELAGIOS: Neue Einblicke in die Tiefsee
Der offene Ozean ist der größte Lebensraum unseres Planeten. Dieses sogenannte "Pelagial" reicht von der Wasseroberfläche bis zum Meeresboden. Viele Bereiche des offenen Ozeans sind bis heute noch nie beprobt und beobachtet worden.
Mit dem geschleppten Kamerasystem PELAGIOS können Forschende genau diesen Bereich untersuchen. Bis in eine Tiefe von 1500 Metern ist das Gerät bis heute eingesetzt worden und lieferte zum Teil spektakuläre Bilder.
Bisher war eine der einzigen Möglichkeiten Organismen des Pelagials zu beobachten, sie mit einem Netz zu fangen. Im Gegensatz dazu kann man mit dem Kamerasystem Tiere beobachten, die bei den traditionellen Netzfängen im wahrsten Sinne des Wortes durch die "Maschen" gehen. PELAGIOS ist insbesondere dafür konzipiert, die gelatinöse Fauna zu beobachten. Diese fragilen Tiere werden auf Grund ihrer gelatinösen Konsistenz beim Heraufholen der Netze zerstört.
Das Foto von Naturfotograf Solvin Zankl entstand während der Expedition MSM49 mit der MARIA S. MERIAN im östlichen tropischen Atlantik. Es zeigt den Wissenschaftler Dr. Henk-Jan Hoving bei der Vorbereitung von PELAGIOS vor dem nächsten Aussetzen. Während der Fahrt wurde mit dem Kamerasystem der Einfluss von Sauerstoffminimumzonen auf die Anzahl und die Verteilungsmuster der im freien Wasser lebenden Organismen untersucht. Gerade das gelatinöse Plankton ist dafür bekannt, in genau dieser für die meisten anderen Tiere feindlichen Umgebung zu leben. Es entstanden ca. 80 Stunden Filmmaterial auf welchem eine Vielzahl von Organismen ab einer Größe von einem Zentimeter abgebildet sind.
Wer mit PELAGIOS abtauchen möchte, kann diese hier tun: Tauchgang mit PELAGIOS