Expediton M196: Ein Schatz unter dem Meeresboden

Eine Webserie auf dem GEOMAR YouTube Kanal

Die Expedition M196 führte im Dezember 2023 ein Forschungsteam in den Golf von Korinth vor Griechenland. Dort untersuchten die Wissenschaftler:innen ein neu entdecktes Grundwasservorkommen im Meeresboden („offshore-freshened“ Grundwasser, OFG). Dafür nahmen sie Messungen vor, um sowohl elektromagnetische als auch geochemische Porenwasser- und Bodenwasserdaten zu erheben. Ihr Ziel war es, in Kombination mit vorhandenen Bohrlochdaten die räumliche Ausdehnung der OFG in der Region abzuleiten und ihre mögliche Verbindung zum terrestrischen Grundwassersystem zu verstehen.

Hintergrund

Die Grundwasserqualität verschlechtert sich in vielen Regionen der Welt, was zu einem zunehmenden Druck auf die Wasserressourcen führt, insbesondere in den Küstenregionen. Um die Wasserknappheit unter den sich ändernden klimatischen Bedingungen zu mildern, sind alternative Wasserquellen wie das „offshore-freshened“ Grundwasser (OFG) in den wissenschaftlichen Fokus gerückt. Schätzungen gehen davon aus, dass sich das Grundwasservolumen in OFGs weltweit auf eine halbe Million Kubikkilometer beläuft. Diese Menge entspricht dem Frischwasserverbrauch eines ganzen Jahrhunderts, wenn man den heutigen Verbrauch zugrundelegt. Obwohl OFGs ein globales Phänomen sind, sind die räumlichen Ausmaße, Volumen und geologische Kontrolle von OFGs nur unzureichend bekannt, da die Entdeckungen hauptsächlich auf Zufallsfunden in Bohrlöchern beruhen. Es gibt nur wenige Studien, die die punktuellen Daten aus Bohrungen mit regionalen Messungen kombinieren, um die räumliche Ausdehnung von OFG angemessen einzugrenzen. Darüber hinaus sind Fragen zur Verbindung von OFGs mit ihrem terrestrischen Gegenstück noch weitgehend unbeantwortet – das will das Expeditions-Team ändern.

Eine Webserie von Hannes Schuler https://www.schulershome.de/

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