Ausgangssituation in der Wissenschaft
„Eine erfolgreiche Gleichstellungsstrategie führt zu einem erheblichen Mehrwert: Gleichstellung wirkt sich auf die Qualität der Forschung aus, da Talente aus einer größeren Grundgesamtheit geschöpft werden (Diversity) und die blinden Flecken zur Bedeutung von Gender in den Forschungsinhalten und -methoden beseitigt werden können. Die Berücksichtigung von relevanten Gender- und Diversity-Aspekten ist insofern ein wesentliches Element qualitativ hochwertiger Forschung“ – so schreibt es die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in ihren Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards vom 08.08.2008.
Denn noch immer sind Frauen an Hochschulen und in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen in wissenschaftlichen und administrativen Führungspositionen stark unterrepräsentiert.
Der Professorinnenanteil lag 2018/2019 insgesamt bei 24,7% (C2 = 25,7%, W1 = 46,6%, C3/W2 = 25,5% und C4/W3 =20,5%). Der Anteil an befristet beschäftigen und an in Teilzeit beschäftigten Frauen ist überproportional hoch. An außeruniversitären Forschungseinrichtungen liegt der Frauenanteil bei 42,9% für W1-Professuren, bei 28,7% für C3/W2-Professuren und bei 17,1% für C4/W3-Professuren. Quelle: "Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung, 24. Fortschreibung des Datenmatrials (2018/2019) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen" von der GWK
Die Einführung des sogenannten Kaskadenmodelles, welches einen Frauenanteil auf allen Hierarchieebenen anstrebt, der bereits auf der jeweils darunter gelegenen Ebene besteht, soll dieser Tatsache nun verstärkt entgegenwirken.
Es müssen daher zukünftig Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es Frauen und Männern gleichermaßen ermöglichen, Karrierepfade zu verfolgen und damit die deutsche Forschung international wettbewerbsfähig zu machen.
Ausgangssituation am GEOMAR
Das GEOMAR zeichnet sich bereits durch ein sehr ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen auf der Ebene der Doktorandinnen und befristeten Postdoktorandinnen aus, der Anteil der Frauen liegt hier bei 44% und 47%. Bei den permanenten Wissenschaftlerstellen und Professuren fällt er jedoch geringer aus, er liegt hier bei 24% und 33% (Stand: 12.2021).