Der Deutsche Meerespreis 2009 bis 2018

Von 2009 bis 2018 zeichnete der Deutsche Meerespreis Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien aus, die sich durch ein besonderes Engagement für den Erhalt, Schutz oder die Vermittlung von Wissen über die Meere verdient machten. Er war verbunden mit einem Preisgeld von 10.000 Euro, gestiftet von der Deutschen Bank. Seit 2016 steht der Deutsche Meerespreis unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein.

Der Preisträger 2009: Prof. Dr. Mojib Latif

Obwohl Naturwissenschaftler wie er die Öffentlichkeit nicht suchen, gehören Interviews für Presse, Funk und Fernsehen oder öffentliche Vorträge zu seinem Alltag. Parallel dazu lehrt und forscht Mojib Latif am GEOMAR. Er führt Klimasimulationen durch und analysiert Messungen, um das Auf und Ab des Klimas und den Einfluss des Menschen besser zu verstehen. Zu den über 120 wissenschaftlichen Publikationen, bei denen Mojib Latif in der Autorenliste steht, kommen mehrere Bücher, in denen er die komplexen Zusammenhänge unseres Klimasystems und zukünftige Szenarien für Jedermann verständlich erklärt. Für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Klimaforschung und die Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte in der breiten Öffentlichkeit wurde Prof. Dr. Mojib Latif der Deutsche Meerespreis 2009 verliehen.
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Die Preisträgerin 2010: Prof. Dr. Karin Lochte

Als Wissenschaftlerin verbindet Karin Lochte das ganz Kleine mit dem ganz Großen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Bakterien, Plankton und andere Kleinstlebewesen im Meer, deren Rolle in den Stoffkreisläufen der Ozeane und damit ihre Bedeutung für die Regulierung des Weltklimas. Von 2007 bis 2017 leitete die promovierte Meeresbiologin, die viele Jahre ihrer Karriere in Kiel verbrachte, das renommierte Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) in Bremerhaven. Für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der biologischen Meereskunde wurde Prof. Dr. Karin Lochte der Deutsche Meerespreis 2010 verliehen.
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Der Preisträger 2011: Frank Schätzing

"Der Schwarm" war nicht nur für Frank Schätzing ein voller Erfolg. Mit seinem 2004 erschienenen Roman wurden auch das GEOMAR und die Gashydratforschung auf einen Schlag einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Frank Schätzings geschickte Verbindung zwischen wissenschaftlichen Fakten und der Aura der bis heute weitgehend unerforschten Welt der Tiefsee, schufen eine einzigartige Basis für einen spannenden, in mittlerweile 27 Ländern mehr als 4 Millionen Mal verkauften Science-Fiction-Thriller. Auch in weiteren Buch- und Filmprojekten wie dem ZDF-Dreiteiler "Universum der Ozeane", widmete sich Schätzing dem Themenfeld Meer. In Anerkennung seiner Leistungen für die Vermittlung wissenschaftlicher Zusammenhänge in die Öffentlichkeit wurde Frank Schätzing der Deutsche Meerespreis 2011 verliehen.
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Der Preisträger 2012: José Maria Neves

Für die deutsche Meeresforschung waren die Kapverdischen Inseln noch vor einigen Jahren ein weißer Fleck auf der Seekarte. Dies hat sich seit 2004 grundlegend geändert. Seit Fragestellungen wie Sauerstoffminimumzonen im Ozean, Eintrag von Spurenmetallen und Düngung des Meeres, aber auch geologische Prozesse wie Hot Spot-Vulkanismus in den Fokus der Wissenschaft gerückt sind, ist die Inselgruppe im Nordostatlantik eine nahezu ideale logistische Ausgangbasis für die Meeresforschung geworden. Die freundliche Aufnahme, Förderung und Unterstützung, die den Kieler Meeresforscher:innen in den vergangenen Jahren zu Teil wurde, ist außergewöhnlich. In Anerkennung der hervorragenden Forschungskooperation zwischen dem Inselstaat und dem Kieler GEOMAR erhält der Premierminister der Republik Cabo Verde, Seine Exzellenz José Maria Neves, den Meerespreis 2012.
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Der Preisträger 2013: Ranga Yogeshwar

September 2011, Fjord vor Trondheim, 200 Meter Tiefe. Fasziniert blickt Ranga Yogeshwar aus dem großen Frontfenster des Tauchbootes JAGO. Vor ihm liegt die für ihn bisher unbekannte Welt der Kaltwasserkorallen. Die Eindrücke, die er auf seinem Tauchgang sammeln konnte, präsentierte Ranga Yogeshwar in seiner Fernsehsendung "Quarks & Co". In seinen Fernsehbeiträgen, zu denen auch "Die große Show der Naturwunder" gehört, beleuchtet der Physiker und Wissenschaftsjournalist naturwissenschaftliche Themen aus verschiedensten, teils ungewöhnlichen Blickwinkeln und vermittelt die zum Teil komplexen Zusammenhänge einem breiten Publikum auf verständliche Weise. In Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaftskommunikation erhielt Ranga Yogeshwar den Deutschen Meerespreis 2013.
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Der Preisträger 2015: Captain Nicholas Sloane

Das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia lief im Januar 2012 vor der italienischen Insel Giglio auf Grund und sank mit 65 Grad Schlagseite auf einen Felsen. Bei dem Unglück verloren 32 der mehr als 4.200 Passagiere und Besatzungsmitglieder ihr Leben. In den folgenden 30 Monaten organisierte Nick Sloane, ein weltweit gefragter Spezialist für Schiffsbergungen, einen der längsten, kompliziertesten und teuersten Bergungseinsätze der Geschichte. Der erfolgreiche Einsatz endete im Juli 2014 mit dem Eintreffen des aufgerichteten Schiffwracks im italienischen Hafen Genua. Mit der von Nick Sloane umsichtig geleiteten Aktion konnte nicht zuletzt auch eine größere Umweltkatastrophe in dem sensiblen Meeresgebiet vor der italienischen Urlaubsinsel verhindert werden. In Anerkennung dieser Leistungen erhielt Nick Sloane den Deutschen Meerespreis 2015.
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Der Preisträger 2016: S.D. Fürst Albert II. von Monaco

Vor mehr als 100 Jahren trafen sich Fürst Albert I. von Monaco und der Kieler Meeresforscher Professor Otto Krümmel zusammen mit weiteren Kollegen im gerade neu eröffneten Ozeanographischen Museum von Monaco, um eine gemeinsame Strategie für die Erforschung des Mittelmeeres zu entwerfen. Aus dieser Initiative entstand die Wissenschaftliche Kommission des Mittelmeeres (CIESM), die 1919 gegründet wurde. Präsident ist das Staatsoberhaupt Monacos, derzeit S.D. Fürst Albert II., der sich darüber hinaus schon seit vielen Jahren persönlich für den Schutz der Meere engagiert. So gründete er 2006 eine nach ihm benannte Stiftung (Fondation Albert II de Monaco) zum Schutz und Erhalt der Natur in der Arktis und unterstützte ferner Forschungsprojekte zur Klimaerwärmung und Ozeanversauerung. In Anerkennung dieser Leistungen erhielt Fürst Albert II. den Deutschen Meerespreis 2016.
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Der Preisträger 2018: Karmenu Vella

„Wenn man auf Malta lebt, hat man das Meer praktisch ständig vor Augen“, sagt Karmenu Vella. Der maltesische Politiker ist mit dem Meer, seinen Chancen und Risiken, aufgewachsen. „Themen wie Überfischung, Verschmutzung und Klimawandel erfährt man auf so einer kleinen Insel wie Malta viel unmittelbarer“, so Vella weiter. Für ihn sei das auch ein Grund, sich als EU-Kommissar besonders mit den Problemen der Meere und deren langfristiger Lösung auseinanderzusetzen. Von 2014 bis 2019 war Karmenu Vella Kommissar für Umwelt, Maritime Angelegenheiten und Fischerei in der EU-Kommission unter Jean Claude Juncker. In Anerkennung dieser Leistungen erhielt Karmenu Vella den Deutschen Meerespreis 2018.
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