MARIA S. MERIAN MSM123
- Bereich:
- Westlicher Nordatlantik; Labrador See
- Zeit:
-
23.11.2023 - 27.12.2023
- Institution:
- GEOMAR
- Leitung:
- Christa Marandino
Die Labradorsee ist für tiefe Durchmischung im Winter bekannt. Dadurch verschieben sich saisonal die chemischen und biologischen Gleichgewichte so schnell, dass diese durch den Gasaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre nicht schnell genug wiederhergestellt werden können. Das führt dazu, dass die Labradorsee eine der weltweit stärksten Senkenregionen für Kohlendioxid und Sauerstoff ist.
Die subpolaren Ozeane spielen eine Schlüsselrolle im Ozeanatmosphärenaustausch und dem Transport in die Tiefsee, trotzdem sind grundlegende Mechanismen noch nicht ganz verstanden.
Gasaustausch ist stark nicht-lineare Funktion der Windgeschwindigkeit, was darauf hinweist, dass bei hohen Windgeschwindigkeiten Mechanismen, wie z.B. blaseninduzierter Gasaustausch, genauer beschrieben werden muss. Globale Veränderungen wie der Temperaturanstieg und eine Abnahme des Sauerstoffgehaltes im Ozean sind direkt damit verknüpft, und um die daraus folgenden Veränderungen in der Aufnahme, den biogeochemischen Kreisläufen und den Rückkopplungsprozessen zu verstehen, ist es notwendig, die Mechanismen des Gasaustausches genauer zu verstehen.
Der blaseninduzierte Gasaustausch ist in Modellen unterrepräsentiert, was teilweise
auf mangelndes mechanistisches Verständnis und damit auf die eingeschränkte Fähigkeit zur Parametrisierung dieses Beitrags zum Gesamtgasfluss zurückzuführen ist. Das übergeordnete Ziel von BELS ist es, blaseninduzierte Gasaustauschmechanismen zu verstehen und zu quantifizieren.
Um die aufgezeigten Fragen anzugehen, werden wir eine Reihe komplementärer Messmethoden benutzen. Neben der „Eddy-Covariance“ Methode, werden wir die Tracer-Methode, die Edelgasmethode und die direkte Bestimmung des Blaseneintrags benutzen. Durch die Kombination dieser Techniken haben wir die Möglichkeit, das Verständnis über den Blaseneintrag mit Gassättigungs- und Gasaustauschmessungen zu kombinieren und können somit direkt die Mechanismen des blaseninduzierten Gasaustausches bestimmen.