METEOR M204

Bereich:
Mittelatlantischer Rücken
Zeit:
27.09.2024 - 20.10.2024
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Ingo Grevemeyer

Die Expedition M204 "TRANSFORMERS" hat das wissenschaftliche Ziel, ozeanische Transformstörungen zu untersuchen. Dabei handelt es sich um geologische Strukturen, die als Verbindungsstellen zwischen Abschnitten der mittelozeanischen Rücken fungieren und für seitliche Verschiebungen der ozeanischen Platten verantwortlich sind.

Neue Forschungsergebnisse werfen Zweifel an der bisherigen Theorie der Plattentektonik auf: Ozeanische Transformstörungen könnten mehr sein als nur „konservative“ Plattengrenzen, sie könnten vielmehr ein neuer Typ von Plattengrenzen sein, die durch Phasen der Krustenbildung und tektonischen Dehnung gekennzeichnet sind. Zwei Hypothesen werden dabei untersucht:

1. Die Wassertiefe entlang von Transformverwerfungen (auch Transformstörungen genannt) nimmt bei geringerer Spreizungsrate zu, wodurch tiefe Täler entstehen. Diese Täler entstehen durch Prozesse, die auch die Verteilung von Erdbeben beeinflussen.

2. Transformations-Täler sind tiefer als angrenzende Bruchzonen, was auf zusätzliche geologische Prozesse hinweist, bevor sie in Bruchzonen „umgewandelt“ werden.

Die Expedition M204 untersucht diese Theorien, indem sie seismische und geodätische Messungen, Temperatur- und Magnetfeldmessungen im Ozean durchführt, um die genaue Struktur und Aktivität dieser Störungen zu erfassen.

Die Untersuchungen finden am Mittelatlantischen Rücken statt, südwestlich der Azoren im Nordatlantik. Das spezifische Forschungsgebiet umfasst die Oceanographer Transformstörung, eine Transformverwerfung in diesem Gebiet. Zusätzlich werden während der Expedition auch Messungen an zwei weiteren Transformverwerfungen durchgeführt: der Atlantis Transformstörung bei etwa 30°N und der Hayes Transformstörung bei etwa 34°N. Diese Untersuchungen dienen dazu, ein umfassenderes Verständnis der geologischen Prozesse entlang des Mittelatlantischen Rückens zu erhalten.