CELTIC EXPLORER CE12010
- Bereich:
- Nordsee
- Zeit:
-
20.07.2012 - 06.08.2012
- Institution:
- GEOMAR
- Leitung:
- Peter Linke (19 Teilnehmer)
Die Expedition CE12010 mit dem irischen Forschungsschiff CELTIC EXPLORER wird im Rahmen zweier EU-Projekte durchgeführt. Während die Schiffszeit, Reise- und Transportmittel durch das Projekt EUROFLEETS zur Verfügung gestellt werden, sollen während dieser Expedition die wissenschaftlichen Fragestellungen des ECO2-Projektes bearbeitet werden. Es untersucht in internationaler Zusammenarbeit die Umweltauswirkungen der Speicherung von Kohlendioxid (CO2) im Meeresboden. Dazu werden die bereits in der Nordsee und Barentssee existierenden CO2-Speicher und zum Vergleich natürliche Gas-Quellen am Meeresboden erforscht. Erstes Ziel der Forscher an Bord der CELTIC EXPLORER ist das seit über 10 Jahren auch für die CO2-Speicherung genutzte norwegische Feld „Sleipner", wo bereits im vergangenen Jahr erste Untersuchungen an Bord der ALKOR zu möglichen Gasaustritten am Meeresboden durchgeführt wurden. In diesem Jahr finden allein vier Expeditionen in dieses Gebiet statt: Im Frühjahr eine Fahrt des MPI Bremen mit FS HEINCKE, Anfang Juli eine Expedition mit dem norwegischen Forschungsschiff G.O. SARS, die Expedition CE12010 und im September eine weitere Expedition mit dem britischen Forschungsschiff JAMES COOK. Die Expeditionen bauen aufeinander auf, um die kostbare Schiffszeit effizient zu nutzen. Diesmal befinden sich an Bord der CELTIC EXPLORER das ROV KIEL 6000, 2 Lander, eine video-geführte Pump-CTD sowie ein 6 m langer Vibrocorer. Eine Besonderheit dieser Reise ist, dass in der Nähe von Sleipner ein CO2-Freisetzungsexperiment am Meeresboden durchgeführt wird, um die Ausbreitung einer begrenzten Menge von CO2 im Meerwasser zu verfolgen und die Empfindlichkeit der Sensoren zu testen. Neben Sleipner wird aber auch der sogenannte Blowout-Krater im britischen Sektor der Nordsee untersucht, wo seit mehr als 20 Jahren nach einem missglückten Bohrversuch größere Mengen Methan austreten. Hier kann in idealer Weise ein ungewolltes Langzeit-Freisetzungsexperiment untersucht werden, um abschätzen zu können, wie viel Methan am Boden austritt und sich in der Wassersäule verteilt. Von besonderem Interesse ist dabei zu untersuchen, ab wann sich dort die Mikroorganismen ansiedeln, die in der Lage sind, dieses Methan abzubauen und damit verhindern können, dass dieses Klimagas letztendlich in die Atmosphäre gelangt.
Der GEOMAR-Elevator-Lander am Nordseeboden kurz vor dem Start des CO2-Freisetzungsexperiments. Foto: GEOMAR