METEOR M201

Bereich:
Island
Zeit:
09.06.2024 - 18.07.2024
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Nico Augustin

Die meisten jungen Vulkanausbrüche auf Island passieren entlang der aktiven Plattengrenzen und den vulkanisch aktiven Flanken, besonders auf dem Meeresboden entlang des Kolbeinsey- und Reykjanes-Rückens. Neue Karten des Meeresbodens zeigen jedoch 16 neue Vulkankegel im Vesturdjúp-Becken, etwa 205 km westlich von Island. Diese Vulkane sind vermutlich jünger als der umliegende Meeresboden, der älter als 15 Millionen Jahre ist. Man nimmt an, dass sie holozänen Alters sind, also jünger als 10.000 Jahre, weil sie eine hohe Steilheit und keine Erosionsspuren zeigen.

Die VEBVOLC-Expedition will diese neue vulkanische Flankenzone vor der Küste Islands genauer untersuchen. Dabei werden hochauflösende Karten des Meeresbodens, seismische Profile, Videoaufnahmen und Proben von Gestein und Sedimenten gesammelt. Diese Daten sollen helfen, das Alter der Vulkane zu bestimmen und herauszufinden, ob sie mit der nahe gelegenen Snæfellsnes-Flankenzone, anderen Störungssystemen oder dem isländischen Hotspot verbunden sind. Das Vesturdjúp-Becken bietet eine einzigartige Gelegenheit, zu verstehen, wie Hotspots den Meeresboden verändern und mit alten Risszonen interagieren.