ALKOR AL628
- Bereich:
- Ostsee
- Zeit:
-
13.03.2025 - 28.03.2025
- Institution:
- GEOMAR
- Leitung:
- Jens Greinert
Die Expedition AL628 untersucht die Umweltfolgen von Unterwassermunition in der Ostsee und entwickelt autonome Verfahren zur Kartierung des Meeresbodens weiter. Sie unterstützt die Forschungsprojekte CONMAR-C (CO), MuniRisk (MR) und MMinE-SwEEPER (MSW) und verfolgt drei zentrale Ziele.
Als pimäres Ziel wird die Expedition Munitionskontamination mithilfe hochauflösender Sonartechniken (MBES, SSS, SAS) erfassen, um Hotspots zu identifizieren. Wasser, Sediment und marine Fauna werden auf explosive Rückstände wie TNT und RDX analysiert. Optische und magnetische Untersuchungen mit ROVs und AUVs helfen bei der Identifizierung von Munitionsobjekten, während Sedimentprobenahmen Strategien zur Erkennung chemischer Kampfstoffe (CWA) verbessern sollen. Langfristige Umweltbeobachtungen in der Lübecker Bucht, einschließlich Biomonitoring mit Muschelstationen, werden fortgesetzt.
Außerdem wird die Autonomie von AUVs für adaptive Meeresboden-Kartierung weiterentwickelt. Dazu gehören die Integration magnetischer Sensoren, die Echtzeitanalyse von Sonar- und optischen Daten zur Objekterkennung sowie die Optimierung von Multibeam- und Sidescan-Sonaren für eine effizientere Kartierung.
Zudem stärkt die Expedition die internationale Zusammenarbeit, indem sie Wissenschaftler und Behörden aus Lettland, Estland, Schweden, Deutschland und Polen einbindet. Gemeinsame Untersuchungen und Übungen werden durchgeführt, um Strategien zum Umgang mit Munitionsbedrohungen und chemischen Zwischenfällen zu entwickeln. Zudem wird Wissen an zivile und militärische Behörden weitergegeben.
Die Expedition AL628 trägt dazu bei, wissenschaftliche Erkenntnisse über Munitionskontamination zu erweitern, technologische Fortschritte in der autonomen Kartierung zu fördern und die internationale Zusammenarbeit zur Reduzierung von Umwelt- und Sicherheitsrisiken in der Ostsee zu stärken.