MARIA S. MERIAN MSM20/2
- Bereich:
- Südatlantik, Tristan da Cunha
- Zeit:
-
17.01.2012 - 15.02.2012
- Institution:
- GEOMAR
- Leitung:
- Marion Jegen-Kulcsar
Mitten im Südatlantik, fast 3000 Kilometer vom nächsten Festland entfernt, liegt die kleine Inselgruppe von Tristan da Cunha. Wie sie genau entstand, ist in der Wissenschaft umstritten. Nach der klassischen Plume-Theorie handelt es sich bei Tristan da Cunha um einen vulkanischen Hotspot, der eine zentrale Rolle beim Aufbrechen des Supenkontinents Gondwana vor rund 120 Millionen Jahren, bei der folgenden Entstehung des Südatlantiks und bei der Bildung des Walvis-Rückens, eines Unterwassergebirges zwischen Tristan da Cunha und Namibia, spielte. Doch die Inselgruppe konnte bis heute nicht zweifelsfrei als Hotspot identifiziert werden. Andere Studien gehen davon aus, dass es sich bei Tristan da Cunha eher um eine flachere Anomalie handelt, die sich als Konsequenz des Aufbruchs von Gondwana entwickelt hat. Die Expedition MSM20/2 des deutschen Forschungschiffes MARIA S. MERIAN unter Leitung von Dr. Marion Jegen vom GEOMAR in Kiel soll umfangreiches geophysikalisches Datenmaterial aus der Region liefern, um die Dynamik des Aufbruchs des Südatlantiks besser verstehen zu können und um abzuklären, ob Tristan da Cunha die Ursache oder das Ergebnis des Aufbruchs ist. Die Wissenschaftler an Bord bedienen sich dazu magnetotellurischer, seismischer, bathymetrischer und gravimetrischer Messungen.