METEOR M84/5

Bereich:
Zeit:
31.05.2011 - 21.06.2011
Institution:
IFM-GEOMAR
Leitung:
Sascha Flögel

Am 31. Mai verlässt das deutsche Forschungsschiff METEOR den spanischen Hafen Vigo für den fünften Abschnitt seiner insgesamt 84. Forschungsreise (M84/5). Ziel der Fahrt ist es, die Umweltbedingungen von lebenden und fossilen Kaltwasserkorallen in vier Arbeitsgebieten zwischen Vigo (Spanien) und Brest (Frankreich) zu untersuchen. Durch den Einsatz von Landersystemen und CTDs werden dabei physikalische und chemische Eigenschaften des Bodenwassers rund um die Kaltwasserkorallen erforscht. Daten früherer Fahrten zeigen, dass Kaltwasserkorallen bei sehr unterschiedlichen Temperaturen, Salzgehalten, Sauerstoffbedingungen und Strömungsgeschwindigkeiten existieren können. Allerdings scheint die Dichte des Wassers eine begrenzende Rolle bei der Verbreitung zu spielen. Ob sie sich jedoch auf das Nahrungsangebot und/oder die Verbreitung der Korallenlarven auswirkt, ist noch unklar.
In einem zweiten Schwerpunkt werden während der Ausfahrt Wassermischung und Austauschprozesse mit den Schelfen am Kontinentalhang untersucht. Dazu bedienen sich die Ozeanographen radiogener Isotope des Elements Neodym. Sie gelangen durch Erosions- und Verwitterungsprozesse an den Küsten in die Ozeane und bleiben 400 bis 2000 Jahre im Meerwasser. Da eine bestimmte Isotopensignatur kennzeichnend für bestimmte Herkunftsregionen ist, kann so der Weg verschiedener Wassermassen verfolgt werden. Interessant ist das Arbeitsgebiet, weil dort das Mittelmeerausstromwasser (MOW) von Gibraltar aus Richtung Norden fließt. Die Daten der Neodym-Isotopenmessungen werden eine Rekonstruktion der Intensität und des Fließwegs des MOW in der Vergangenheit ermöglichen.

Wissenschaftlicher Fahrtleiter von M84/5 ist Dr. Sascha Flögel aus der Forschungseinheit Paläo-Ozeanographie des IFM-GEOMAR . Die Fahrt endet am 21. Juni in Brest (Frankreich).