POLARSTERN ANT-XXVII/1
- Bereich:
- Atlantik
- Zeit:
-
24.10.2010 - 26.11.2010
- Institution:
- IFM-GEOMAR
- Leitung:
- Karl Bumke
Vom 25. Oktober bis 26. November 2010 fährt FS POLARSTERN mit 48 Wissenschaftlern an Bord auf dem Weg zu ihrer 27. Antarktisexpedition von Bremerhaven nach Kapstadt. Die wissenschaftliche Fahrtleitung während dieser Transitfahrt liegt bei Dr. Karl Bumke vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR.
Während des gesamten Fahrtabschnitts finden kontinuierliche Messungen der atmosphärischen und ozeanischen Eigenschaften, der Energie- und Stoffflüsse zwischen Ozean und Atmosphäre sowie zum Einfall kosmischer Teilchen statt. Das Monitoring der Energie- und Stoffflüsse nutzt das OCEANET-Beobachtungssystem, welches speziell für den Einsatz auf Fracht- und Forschungsschiffen konzipiert wurde. Es entstammt einem Netzwerk, welches die Expertise verschiedener Institutionen zusammenführt: IFM-GEOMAR, IfT , GKSS Forschungszentrum, AWI Bremerhaven, und MPI Hamburg sowie Environmental Optics Laboratory, Budapest (Aerosolmessungen). Gleichzeitige kontinuierliche Messungen der kosmischen Teilchen (DESY) erlauben die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Wolken und dem Fluss kosmischer Teilchen.
Eine Reihe von Experimenten wird durchgeführt im Hinblick auf chemische Bestandteile in Atmosphäre und Ozean. Diese beinhalten Untersuchungen des Gehalts von organischen Schadstoffen (GKSS Forschungszentrum), die durch die Atmosphäre auch in entlegene Gebiete transportiert werden, die Messung des Gehalts an Halogenkohlenwasserstoffen (Texas A&M Universität) zur Beantwortung der Frage, welche Rolle der Ozean im globalen Zyklus der Halogenkohlenwasserstoffe spielt, sowie Messungen zum Jodmonoxid und Stickstoffdioxid (Universität Heidelberg), welche die Ozonkonzentration in der Atmosphäre beeinflussen und an der Bildung von neuen ultrafeinen Partikeln beteiligt sind. Ergänzt werden diese Messungen durch Tests eines neu entwickelten Membran-Einlass-Massenspektrometers (AWI). Daneben wird dieser Fahrtabschnitt genutzt zu Tests des Unterwasser-Navigations-Systems Posidonia (AWI, Fielax) und des Hydrosweep Systems (AWI), eines Fächersonars. Schließlich wird im Angolabecken noch eine Verankerung ausgebracht. Diese enthält einen Stimmenrecorder und hilft unsere Kenntnisse im Hinblick auf die Brutgebiete der südlichen Bartenwale zu verbessern.