ALKOR AL404
- Bereich:
- Baltic Sea
- Zeit:
-
04.11.2012 - 11.11.2012
- Institution:
- GEOMAR
- Leitung:
- Christian Berndt
Das ECO2 Projekt zielt darauf ab die Risiken abzuschätzen, die mit einer Einlagerung von CO2 unter dem Meeresboden verbunden sind. Carbon Capture and Storage (CCS) wird als eine Schlüsseltechnologie angesehen, die europaweit zu einer Verringerung des CO2 Eintrags aus Kraftwerken und anderen Quellen beitragen kann. Die EU unterstützt deshalb eine Reihe von Demonstrationsprojekten industriellen Maßstabs, um die Implementierung von CCS voranzutreiben. Einige dieser Demonstrationsprojekte erwägen die submarine Einlagerung von CO². Bisher ist jedoch wenig über die Auswirkungen bekannt, die diese Technologie auf marine Ökosysteme hat, obwohl CO2 schon seit 13 Jahren in der Nordsee (Sleipner) und seit einem Jahr in der Barents See (Snøhvit) eingebracht wird. Vor diesem Hintergrund wird das ECO2 Projekt Abschätzungen vornehmen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, daß es zum Austritt von CO2 am Meeresboden kommt und wie sich ein CO2 Austritt auf die marinen Ökosysteme auswirken wird. Die dazu nötigen Feldarbeiten werden an dem seit 1996 sich in Betrieb befindenden Sleipner Feld in 90 m Wassertiefe, am jüngst in Betrieb genommenen Snøhvit Feld in 330 m Wassertiefe und an einem geplanten Reservoir im polnischen Teil der Ostsee (B3 Feld, 80 m Wassertiefe) stattfinden. Die Feldarbeit an den Einlagerungsstätten wird durch Laborexperimente und Monitoring Studien an natürlichen marinen CO2 Austrittsstellen ergänzt, die als Analoge für induzierte CO2 Austritte dienen sollen. ECO2 wird auch die öffentliche Wahrnehmung und Meinungsbildung zu mariner CO2 Einlagerung untersuchen und das Gespräch mit Interessenverbänden und der Politik suchen. Abschließend wird ein “Best Practice Guide” für die Durchführung von mariner CO2 Einlagerung unter Berücksichtigung des “Precautionary Principle” entwickelt. Ziel dieser Forschungsfahrt ist die Untersuchung der oberflächennahen Sedimente am B3 Feld in der Danziger Bucht um festzustellen, ob es in diesem Gebiet Hinweise auf bereits existierende Fluidmigrationswege gibt, die durch eine CO2 Einlagerung beeinflußt werden könnten und so zu einem CO2 Eintrag in die Ostsee führen könnten. Diese Informationen werden im weiteren Verlauf des ECO2 Projektes benötigt um eine Gefährdungsanalyse zu erstellen.