METEOR M115

Bereich:
Karibik
Zeit:
01.04.2015 - 28.04.2015
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Ingo Grevemeyer

Die Erdoberfläche besteht zu ca. 57 Prozent aus Ozeanischer Kruste, welche kontinuierlich an dem 55.000-60.000 Kilometer langen System der Mittelozeanischen Rücken generiert wird. Rund 25 Prozent der Kruste werden bei Spreizungsraten kleiner als 20 Millimeter pro Jahr produziert. Die Tatsache, dass sich der Spreizungsprozess fundamental bei sehr langsamen Raten ändert, macht diesen Typ von Spreizungsachsen besonders bedeutsam. Aus diesem Grund untersucht Expedition M115 den Prozess der Krustenbildung im Bereich der Spreizungsachse im Cayman Trog (MCSC) in der Karibischen See. Das Ziel der Arbeiten ist es, durch seismische Messungen und passive Überwachung der lokalen Erdbebenaktivität, die Generierung von Kruste an magmatisch-unterversorgten Spreizungszentren sowie die Beziehung zwischen hydrothermaler Aktivität und aktiven Störungen zu untersuchen. Darüber hinaus eröffnet sich am südlichen Ende des MCSC die einmalige Situation, die Entwicklung eines gescherten passiven Kontinentalrands zu erkunden.

Für die Untersuchungen wird für die Dauer der Expedition ein lokales seismologisches Netzwerk im Bereich des Mt. Dent Hydrothermalfelds installiert, um lokale Erdbeben zu registrieren. Darüber hinaus finden bathymetrische Kartierungsarbeiten entlang der Spreizungsachse sowie an den Transformverwerfungen statt. Hauptziel der Expedition ist die Bearbeitung mehrerer refraktions- und weitwinkelseismischer Profile im Bereich der Spreizungsachse und der Transformstörungen sowie zweier seismischer Profile, welche die Transformverwerfungen kreuzen und die Ozean-Kontinent-Übergangszone abbilden sollen.