SONNE SO241
- Bereich:
- Golf von Kalifornien
- Zeit:
-
20.06.2015 - 24.07.2015
- Institution:
- GEOMAR
- Leitung:
- Christian Berndt
Verlässliche Klimavorhersagen sind nur möglich, wenn die Wissenschaft alle Faktoren kennt, die das Klima beeinflussen. Am Ende des Paläozäns vor rund 56 Mio. Jahren gab es eine erstaunlich schnelle Klimaerwärmung, die durch einen Austritt von Kohlenstoff aus dem Erdsystem hervorgerufen wurde. Die Erwärmung betrug 8 Grad Celsius innerhalb weniger zehntausend Jahre und wird als Paleocene Eocene Thermal Maximum (PETM) bezeichnet. In Zeiten eines sich schnell erwärmenden Klimas ist es notwendig herauszufinden, ob die damalige Klimaerwärmung durch geologische Prozesse hervorgerufen wurde, die auch jetzt ausgelöst werden könnten, z.B. Gashydratauflösungen, oder ob sie durch unabhängige und nicht von Menschenhand hervorrufbare Einflüsse zustande kam, z.B. durch erhöhten Vulkanismus. Während der Expedition SO241 des deutschen Forschungsschiffs SONNE soll die zweite Hypothese überprüft werden.Das Guaymas Becken im Golf von Kalifornien ist die einzige Region auf der Welt, in der zurzeit magmatische Gesteine in größerem Umfang in Sedimentbecken eindringen. Die dabei auftretenden Gänge werden während der Fahrt dreidimensional kartiert, um ihre Größe und Mächtigkeit zu bestimmen und um zu analysieren, wie der Kohlenstoff zum Meeresboden gelangt. Ferner wird geochemisch untersucht, wie viel Kohlenstoff in Abhängigkeit vom Ganggesteinsvolumen austritt. Außerdem sollen die Untersuchungen helfen abzuschätzen, wie lange der Kohlenstoff dort schon austritt und inwieweit sich das Guaymas Becken als Vergleichsregion für den Nordostatlantik zur Zeit des Paläozän-Eozän-Thermischen Maximums eignet. Zusätzlich zu dieser Hauptfrage werden Untersuchungen der Biologie und Geochemie dieser außergewöhnlichen Kohlenstoffquellen vorgenommen.
Die Arbeiten sind in die zweite Phase des Exzellenzclusters Ozean der Zukunft eingebunden werden und werden in Zusammenarbeit mit drei internationalen Partnern durchgeführt.