ALKOR AL556

Bereich:
Ostsee
Zeit:
14.05.2021 - 01.06.2021
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Thorsten B.H. Reusch

Die Ostsee ist ein Küstenmeer, das stark von der Kombination globaler und lokaler anthropogener Belastungen wie Fischerei, Eutrophierung und Sauerstoffmangel betroffen ist. Jahrzehntelange Überfischung hat zu einer stark verkürzten Größenverteilung eines der wichtigsten kommerziellen Fischbestände, des Ostseedorsches, geführt. Seit den 1990er Jahren ist die mittlere Größe des Dorschs beider Geschlechter zum Zeitpunkt der Reife auf etwa die Hälfte der ursprünglichen Größe zurückgegangen. Eine der zentralen Hypothesen besagt, dass die durch größenselektiven Fang verursachte Selektion zum beobachteten Rückgang der Größenverteilung / Größe bei der Reife beigetragen hat ("Fisheries-Induced Evolution", FIE). Um diese Hypothese zu testen, nutzen wir eine 35-jährige Langzeit-Datenreihe der tiefen Becken der zentralen Ostsee, die die Analyse der pelagischen Nahrungsnetze und (Fisch-)Arten der Ostsee unter veränderten Umweltbedingungen und menschlicher Nutzung ermöglicht. Dazu gehört die räumliche Verteilung und Phänologie des einheimischen Zooplanktons und der Beute-Fischarten, um Veränderungen des Ernährungszustands sowie der Erwärmung der Ozeane zu berücksichtigen. Unsere zweite Hypothese besagt, dass nicht-invasive, optisch/akustische (Sonar-)Technologien in der Lage sind, zuverlässige Aufnahmen der Zusammensetzung der Fischarten und ihrer Größenverteilung zu erhalten. Neben der notwendigen Kalibrierung der Observatoriums-Daten mit Fangdaten ist es ein weiteres Ziel, Verhaltensbeobachtungen an Dorsch- Laichansammlungen zu geweinnen. Die Arbeiten sind eingebettet in zwei national geförderte Projekte, den DFG-Graduiertenkolleg 2501 "Translational Evolutionary Research" mit dem Projekt "Fisheries Induced Evolution" und das vom BMEL finanzierte Projekt UFOtrinet.

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